- Thüna (Adelsgeschlecht)
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Die von Thüna, auch Thun, Thune, Tuna oder Dhyna, sind ein uradliges, altritterliches, freiherrliches Geschlecht, das in Thüringen, im Vogtland, in Franken und in Sachsen ansässig war.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 961 wurde Friedhelm von Thinau von Kaiser Otto I. zum Ritter geschlagen. Heinrich von Tunna war von 1208–1209 der dritte Hochmeister des Deutschen Ordens. 1422 wird Konrad Dhune (Thune) als Hofmeister der Gemahlin Friedrichs des Älteren, Landgraf von Thüringen, sowie als dessen Hofrichter erwähnt. 1438 ist Hans Thunail Schosser auf der Neuenburg.
Die Rittergüter, Stamm- und Geschlechtshäuser der Familie waren gewesen: Burgstall, Ezelsbach, Groß Ordens-Lehen, Heßdorf, Hohnstein, Kaulsdorf, Kiterstein, Köckeritz, Kolckwitz, Kresse, Langen Orla, Lobda, Lossa, Merzin, Michelfeld, Mohlsdorf, Mühlfeld, Obernitz, Quitelsdorff, Schwarzte, Schlettwein (Schlottwein) und Wirbach. Die drei wichtigen Besitzungen waren:
Weischütz
Heinrich, Sohn des Friedrich Thuns zu Obernitz wurde 1468 in Weischütz ansässig und 1485 vom Kurfürst Ernst von Sachsen damit belehnt. 1487 wurde Friedrich Thuns vom Herzog von Sachsen mit dem Dorfe Wischitz und allem Zubehör belehnt. 1554 werden Hans Thune und seine Söhne Hans II., Christoph und Wolf von Thuna auf Weischütz genannt. Von der Familie von Thüna wurde 1601 das heutige Gutshaus im Rittergut errichtet. Das Rittergut hatten sie bis 1622 inne. Mit dem Tod des Heinrich III. † 1630 (Sohn von Hans III.) erlosch das Thünaer Geschlecht auf Weischütz.
Weißenburg
Ab 1488 gelangte die Familie von Thüna in den Besitz der Weißenburg. 1492 war Friedrich Thune zur Weißenburg, Amtmann zu Saalfeld gewesen. Die Gebrüder Heinrich und Friedrich von Thüna auf Schloss Weißenburg wurden 1496 in einem Verzeichnis der Schwarzburgischen Ritterschaft aufgeführt. Im Jahre 1500 belehnte Günther der Jüngere, Graf zu Schwarzburg den Friedrich von Thüna zu Weißenburg mit Dörfern Gütern und Zinsen. 1529 ließ Friedrich von Thüna (1535) die alte Burg zu einem wohnlichen Schloss umbauen. Das Schloss verblieb bis 1707 in ihrer Hand.
Lauenstein
1506 wurde Ritter Heinrich von Thüna († 1513) die Herrschaft und Burg Lauenstein als Afterlehen der Grafen von Mansfeld ausgetan. Friedrich von Thüna († 1534), Ritter zur Weissenburg, Herr auf Lauenstein und Obernitz, kursächsicher Geheimer Rat des Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen und enger Freund Martin Luthers war 1519 als beamteter Wahlzeuge bei der Wahl Kaiser Karl V. zu Frankfurt zugegen. 1521 begleitete er Martin Luther auf den Reichstag zu Worms. Christoph von Thüna d.Ä. ließ die Burg Lauenstein von 1551–1554 ausbauen. Die Familie von Thüna hatte diese bis 1622 in ihrem Besitz. Sie gehörten der Fränkischen Reichsritterschaft an.
Wappen
Auf dem silbernen Schild ein (eingebogener) roter Keil oder eine rote Spitze. Der Helm ist gekrönt und mit acht von Rot und Silber geteilte fliegende Turnierfähnchen besteckt, die rechts und links von einer Straußenfeder begleitet werden. Die Decken sind Rot Weiß.
Die Lauensteiner Linie führte ein abgewandeltes Wappen: auf blauen Grund ein silberner eingebogener Keil. Auf dem Helm eine blaue Stulpmütze mit weißer Krempe, deren Spitze gekrönt ist und in der drei Straußenfedern Blau Weiß Blau stecken. Die Decken sind blau und silbern.
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Ehemaliges Gemeindewappen von Langenau
Literatur
- Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen, 2009
- Lothar von Thüna: Kleine Beiträge zur Familiengeschichte, in Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, Verlag G. Fischer, Band 12, 1891, S.263–267
- Lothar von Thüna: Die Dreikönigskapelle in Saalfeld und die Thun(Thün)sche Familie, in Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, Verlag G. Fischer, 1887, Band 13, S. 91–121
- Lothar von Thüna: Friedrich von Thun, Kurfürst Friedrich des Weisen Rat und Hauptmann zu Weimar, in: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, Verlag G. Fischer, Band 14.
- P.Lehfeldt: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Heft IV, Amtsgericht Saalfeld, G.Fischer, Jena 1889
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Teil A, 92. Jg. 1942, S. 518
- Siegfried Scheidig: Die Herren von Thüna. In: Lauenstein: Eine Wanderung durch die Vergangenheit, Verlag Helmut Wagner, Lauenstein 1977
- Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, 1837, S. 268
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon, 1870, S. 201–202
- Thüna oder Düna. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 43, Leipzig 1745, Spalte 1811–1816.
- Mitzschke: Thüna, Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 212 f.
Weblink
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