- Saitaphernes-Tiara
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Die Saitaphernes-Tiara ist eine goldene Kopfbedeckung, die angeblich dem Skythenherrscher Saitaphernes gehörte, erworben 1896 vom Louvre-Museum, die sich in der Realität als Fälschung erwiesen hat, hergestellt in Odessa vom Juwelier Israel Ruchomowskij (* 1864 in Masyr, † 1934 in Paris).
Am 1. April 1896 gab die Direktion des Louvre-Museums bekannt, dass sie eine Tiara des Skythenherrscher Saitaphernes für den Betrag von 200.000 Goldfranken erworben habe. Die griechische Inschrift auf der Tiara lautete: „Der Rat und die Bürger von Olbia in Ehrfurcht dem großen und unbesiegten König Saitaphernes.“ Der Ankauf wurde vom französischen Parlament beschlossen.
In der Wirklichkeit wurde die Tiara 1895 von einem Juwelier aus Odessa, Israel Ruchomowskij, auf Bestellung zweier Antiquare hergestellt. Der Juwelier erhielt dafür nur 1800 Rubel.
Die Gebrüder Hochman beschäftigten sich in Odessa mit Kolonialwarenhandel. Sie hofften jedoch, ein glänzendes Geschäft mit den ausgegrabenen skythischen Goldschätzen zu machen. Da die illegalen Ausgrabungen in Otschakiw keine nennenswerten Profite brachten, entschlossen sie sich, Fälschungen beim Goldschmied Ruchomowskij zu bestellen. Sie nutzten dazu seine Leichtgläubigkeit aus
Die Direktion des Louvre-Museums beteuerte einige Jahre lang die Echtheit der Tiara, trotz der Zweifel, die der Archäologe Adolf Furtwängler erhob. Er hatte nämlich bemerkt, dass einige Fragmente der Tiara Motive aus anderen bekannten skythischen Kunstwerken wiederholten.
Endlich wurde die Sache auch in Odessa bekannt. Ruchomowskij kam nach Paris und brachte als Beweise seine Zeichnungen. Er erklärte seine Bereitschaft, ein beliebiges Fragment des Werkes frei zu wiederholen. Er entging einer Strafe, weil er das Werk nicht zum Verkauf angeboten hat, sondern nur die Tiara auf Bestellung schuf. Für seine Meisterschaft wurde er sogar mit einer Goldmedaille des Pariser Salons der Gebrauchskunst ausgezeichnet.
Er holte seine Familie aus Odessa und blieb in Paris bis zu seinem Lebensende. Die Tiara gilt in der Kunstgeschichte als ein Beispiel der perfekten Fälschung.
Quelle
- Adolf Frith: Archaeological Fakes Praeger, New York, 1970 ISBN 1299927947
- Archaeology Magazine
Kategorien:- Kunstfälschung
- Goldschmiedearbeit
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