Wolja Saraga

Wolja Saraga

Wolja Saraga (* 3. September 1908 in Berlin; † 15. Februar 1980) war ein deutscher Physiker und Dozent am Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung der TH Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Der Sohn eines rumänischen Vaters und einer russischen Mutter studierte Telekommunikation an der TH Berlin und Physik und Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er 1935 seinen Dr. phil. im Fachbereich Physik[1] erwarb.[2]

Er war 1929–1933 wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Dozent am Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung der TH Berlin. 1931 baute er hier das Lichtbogeninstrument Saraga-Generator. Er bestand aus einer in einer weiß gestrichenen Kiste montierten Fotozelle auf die durch einen Schlitz in einer der Wände Neonlicht gestrahlt wurde. Unterbrechungen des Lichtstrahls bewirkten eine Veränderung der Tonhöhe. Hüllkurve und Klangfarbe wurden durch ein handliches Gerät mit Schaltern manipuliert, die Lautstärke wurde mittels Pedals gesteuert.[3] Es wurde 1932 auf der Berliner Funkausstellung vorgestellt.

Infolge der politischen Entwicklung betrieb er danach Privatforschung und technischen Journalismus, bis er 1938 nach England zog, wo er im Folgejahr bei der Telephone Manufacturing Company in Orpington, Kent begann. Ab 1944 leitete er eine Gruppe zur Netzwerkentwicklung. Er war auch Teilzeit-Dozent für Netzwerktheorie und Mathematik am South-East London Technical College.

Veröffentlichungen

  • Ueber Gleichstrom-Ersatzschaltungen für Wechselstromprobleme. Ebering, Berlin 1936 (Inaugural-Dissertation, Univ. Berlin, 1936.).
  • The Design of Wide-Band Phase Splitting Networks. In: Proceedings of the IRE. 38, Nr. 7, 1950, S. 754–770, doi:10.1109/JRPROC.1950.233434.
  • An aerial analogue computer. An instantaneous radiation pattern tracer and degign apparatus for directional arrays. In: Journal of the British Institution of Radio Engineers. 13, Nr. 4, 1953, S. 201–224, doi:10.1049/jbire.1953.0026 (mit D. T Hadley, F. Moss).
  • A design philosophy for microelectronic active-RC filters. In: Proceedings of the IEEE. 67, Nr. 1, 1979, S. 24–33, doi:10.1109/PROC.1979.11198 (mit D. Haigh, R. G Barker).

Literatur

  • J. O Scanlan: Dr. Wolja Saraga. In: International Journal of Circuit Theory and Applications. 8, Nr. 3, 1980, S. 341, doi:10.1002/cta.4490080315.
  • A. Fettweis: Wolja Saraga (1908–1980). In: Electronic Circuits and Systems, IEE Proceedings G. 128, Nr. 4, 1981, doi:10.1049/ip-g-1:19810027.

Einzelnachweise

  1. Wolja Saraga. In: IEEE transactions on circuits and systems. 25, IEEE Circuits and Systems Society, 1978, S. 1031.
  2. Wolja Saraga: Ueber Gleichstrom-Ersatzschaltungen für Wechselstromprobleme. Ebering, Berlin 1936 (Inaugural-Dissertation, Univ. Berlin, 1936.).
  3. The Saraga-Generator(1931) – Electronic Musical Instrument 1870 - 1990. Archiviert vom Original am 13. Oktober 2008, abgerufen am 22. August 2011.

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