- Schlacht bei Ostrołęka (1831)
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Schlacht bei Ostrołęka Teil von: Novemberaufstand
„Schlacht bei Ostrołęka“
Gemälde von Karol Malankiewicz (1838)Datum 26. Mai 1831 Ort Ostrołęka Ausgang polnische Niederlage Konfliktparteien
Russisches Kaiserreich
PolenBefehlshaber
Hans Karl von Diebitsch-Sabalkanski
Jan Zygmunt SkrzyneckiTruppenstärke 35.000 Mann
mit:
5000 Reitern, 72 Geschützen[1]33.200 Mann
mit:
3200 Reitern, 72 GeschützenVerluste 4870 = 13,9 % 8270 = 24,9 % Die Schlacht bei Ostrołęka (deutsch teilw. auch Ostrolenka) vom 26. Mai 1831 war eine der Hauptschlachten während des Novemberaufstandes zwischen polnischen und russischen Truppen. Sie war mit hohen Verlusten insbesondere für die Polen verbunden und war einer der Wendepunkte im Krieg. Sie ist zu unterscheiden von der gleichnamigen Schlacht im Jahr 1807.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Nach der Schlacht bei Grochów am 25. Februar 1831 kam es zunächst nicht zu größeren Kampfhandlungen. Beide Seiten nutzten die Gelegenheit zur Reorganisation ihrer Truppen. Auf polnischer Seite wurde der bisherige Oberbefehlshaber Michał Gedeon Radziwiłł durch Jan Zygmunt Skrzynecki abgelöst. Dieser ernannte teilweise andere Kommandeure und hat die polnische Armee vergrößert. Erst Mitte März kam wieder Bewegung in den Krieg. Der russische Feldmarschall Hans Karl von Diebitsch-Sabalkanski marschierte mit der Hauptmacht seiner Armee die Weichsel aufwärts, um eine geeignete Stelle für einen Flussübergang zu finden. Dabei wurden die russischen Einheiten weit auseinander gezogen. Die Polen nutzten diese Gelegenheit um in einigen Gefechten russische Einheiten unter Georg Andreas von Rosen und Caspar von Geismar zu schlagen. Allerdings gelang es den Polen nicht, die russischen Truppen entscheidend zu schwächen, auch weil ihr Oberbefehlshaber eine größere Schlacht scheute. Dieser ließ seinen strategischen Berater Ignacy Prądzyński wegen dessen Drängen auf energisches Vorgehen fallen. Auch scheiterte Józef Dwernicki mit dem Versuch mit seinen Truppen den Aufstand auch nach Wolhynien und Podolien zu tragen. Er wurde von russischen Truppen angegriffen und musste schließlich über die Grenze nach Österreich ausweichen.
Diebitsch, der die Gardetruppen unter Großfürst Michael in Gefahr sah, marschierte diesen entgegen und setzte am 21. Mai über den Bug über. Skrzynecki marschierte daraufhin am 22. Mai nach Ostrołęka zurück. Die polnische Hauptarmee setzte am 25. Mai auf das rechte Narewufer über. Nur eine Division blieb auf dem anderen Ufer. Sowohl Diebitsch wie auch die Gardetruppen folgten den Polen und vereinigten sich am 25. Mai bei Ostrołęka.
Der Ort liegt links der Narew. Zwei Brücken führten auf das rechte Ufer. Am rechten Ufer verlief eine Straße. Hinter der Straße befand sich ein Sumpf. Der Weg führte vom Fluss weg zunächst über ein flaches Gelände auf bewaldete Hügel. Die Stadt selber war von den Polen befestigt worden.
Verlauf
Der russische Oberkommandierende wollte am 26. eigentlich nur den Übergang über den Fluss Narew erzwingen und erst später die Polen zu einer Schlacht zwingen.
Die Schlacht begann um 9 Uhr morgens als die russische Vorhut die auf dem östlichen Ufer zurückgebliebene polnische Division angriff. Diese Einheiten wurden in die Stadt zurückgedrängt und diese schließlich nach schweren Kämpfen von den Russen erobert. Die russische Artillerie verhinderte, dass die Polen die beiden Brücken zerstören konnten. Einer Anzahl von russischen Bataillonen gelang das Überschreiten der Brücken und diese bildeten auf der anderen Flussseite eine Art Brückenkopf. Geschützt wurde diese Stellung durch die russische Artillerie.
Auf polnischer Seite sammelte Skrzynecki seine Truppen, um die Russen wieder auf die andere Seite des Flusses zurück zu treiben. Er verzichtete aber auf einen geordneten durch Geschütze gedeckten Angriff und ließ den Brückenkopf mit einer isolierten Brigade angreifen. Nachdem diese geschlagen war, folgten weitere ähnliche gescheiterte Versuche mit hohen Verlusten.
In einem letzten großen Angriff unterstützt von der leichten Artillerie von Józef Bem ließ Jan Zygmunt Skrzynecki nun die polnische Infanterie vorrücken und es gelang die russischen Truppen über die Brücken zurück zu treiben.
Folgen
Im Ergebnis konnten beide Seiten an diesem Tag ihr jeweiliges Ufer behaupten. Allerdings zogen sich die Polen am nächsten Tag zurück. Die polnische Armee war stark geschwächt und demoralisiert. Hans Karl von Diebitsch-Sabalkanski ließ diese allerdings nur wenig energisch verfolgen. Insgesamt gilt die Schlacht als ein Wendepunkt des Krieges, der mit der Niederlage der Polen endete.
Die Schlacht wurde später zu einem Symbol des gescheiterten Aufstandes insgesamt. Der deutsche Dichter Julius Mosen verherrlichte in dem Gedicht „Die letzten Zehn vom vierten Regiment“ die Tapferkeit der polnischen Aufständischen.[2] Das Gedicht wurde in verschiedene Sprachen übersetzt. Auch die Zeitgenossen Johan Sebastian Welhaven und Richard Wagner wurden von den Vorgängen stark beeindruckt.
Literatur
- W. Rüstow: Die Feldherrenkunst des 19. Jahrhunderts. Bd. 2 Zürich 1879, S. 159-162
- Karl von Rotteck: Allgemeine Geschichte. Bd. 10 Braunschweig 1861, S. 254ff.
- Adolf von Horsetzky: Kriegsgeschichtliche Übersicht der wichtigsten Feldzüge der letzten 100 Jahre. Wien 1894, S. 243-244
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen nach: Otto Berndt: Die Zahl im Kriege. Statistische Daten aus der neueren Kriegsgeschichte in graphischer Darstellung. Wien, 1897
- ↑ Julius Mosen: Die letzten Zehn vom vierten Regiment.
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