Schloss Juliusburg

Schloss Juliusburg

Das Schloss Juliusburg (oder Schloss Stetteldorf) steht in Stetteldorf am Wagram, im südwestlichen Weinviertel in Niederösterreich, auf der Wagramkante.

Sicht auf die Südseite

Geschichte

Graf Julius II. zu Hardegg ließ das Schloss 1588 erbauen, nachdem er 1582 die Herrschaft und den Markt Stetteldorf von der Familie Starhemberg erworben hatte. Baumeister war Andreas Piazoll. Bereits zuvor hatte er hier eine Schäferei, einen Schüttkasten und eine Mühle errichtet und mit dem Schloss schuf er sich einen standesgemäßen Wohnsitz, den er nach sich nannte. Es gab an dieser Stelle keinen Vorgängerbau.

Nachdem 1593 Julius II starb, ließ Graf Georg Friedrich Hardegg 1596 das Schloss an drei Seiten mit einem Wehrgraben umgeben und drei Rondelle anlegen, auch weil das Schloss beim Schwedeneinfall von 1645 arg geplündert wurde. Für die Neuanlage des berühmten Schlossgartens stellte er sogar einen Gärtner aus Vincenza an. Unter dem Wagram legte er 1602 den Hofgarten an. Darin standen laut Schweickhardt, BUMB. VI ein Lusthaus, ein Jägerhaus und eine Einsiedelei. Zum Lustwandeln gab es bekieste Spazierwege, Wasserbecken und Springbrunnen mit Statuen. Eine Mauer, die mit Rundtürmen mit Spitzdach und Portalen ausgestattet war, diente als Einfriedung. Ein Stich aus dem Jahre 1672 und das Fresko im Festsaal des Schlosses von Johann Melchior Thalmann aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geben uns jetzt noch Zeugnis davon. 1675 wurde dieser prächtige Garten von Kaiser Leopold I. und seiner Gattin besichtigt. Graf Georg Friedrich unterhielt auch ein mit hohen Kosten verbundenes Gestüt in Schmida.

Der Sobieskitrakt mit dem ehemaligen Turm erinnert an den 1683 im Schloss abgehaltenen Kriegsrat, bei dem der Polenkönig Jan Sobieski, Herzog Karl von Lothringen und deutsche Fürsten die Befreiung Wiens von den Türken planten.

Unter Johann Julius IV Graf Hardegg übernahm der Architekten Johann Jacob Castelli 1705 bis 1709 die barocke Umgestaltung der Anlage, die Johann Lukas von Hildebrandt beenden konnte. Von ihm stammt das mächtige Doppeltor durch den Wall. 1749 beschädigte ein Erdbeben das Schloss schwer, sodass in Folge der dreigeschossige, mit einer Welschen Haube barockisierte Turm des Schlosses abgetragen werden musste.

Weblinks

48.40778916.016366

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hardegg (Adelsgeschlecht) — Familienwappen der Grafen zu Hardegg Der Name der Grafen zu Hardegg stammt von der niederösterreichischen Stadt und Burg Hardegg (Hardeck) die früher mit Retz, gegen Ende des 15. Jh.die reichsunmittelbare Grafschaft Hardegg bildete.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stetteldorf am Wagram — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stetteldorf am Wagram enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Stetteldorf am Wagram, wobei die Objekte teilweise per Bescheid und teilweise durch den § 2a des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Österreich — Diese Liste enthält Burgen und Schlösser in Österreich. Sie ist nach den österreichischen Bundesländern gegliedert und innerhalb der Länder alphabetisch nach den Namen der Burgen und Schlösser. Inhaltsverzeichnis 1 Burgenland 2 Kärnten 3… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Reuß — Regenten und Linien des Hauses Reuß Vögte und Herren von Weida Herren zu Weida Erkenbert I. (* um 1090; † um 1163/69) Heinrich I. Probus (* um 1122; † um 1193) Vögte von Weida (1193–1427) Heinrich II., der Reiche (1193–1209) (* um 1164/65; † um… …   Deutsch Wikipedia

  • Stetteldorf am Wagram — Stetteldorf am Wagram …   Deutsch Wikipedia

  • Belagerung von Wien (1683) — Zweite Türkenbelagerung von Wien Teil von: Großer Türkenkrieg (1683 1699) …   Deutsch Wikipedia

  • Wagram — Wagramkante bei Stetteldorf am Wagram Übergang vom Tullnerfeld zum Wagram mit Pfarrkirch …   Deutsch Wikipedia

  • Zweite Türkenbelagerung — von Wien Teil von: Großer Türkenkrieg (1683 1699) …   Deutsch Wikipedia

  • Zweite Wiener Türkenbelagerung — Teil von: Großer Türkenkrieg (1683–1699) …   Deutsch Wikipedia

  • Jan III. Sobieski — König Jan III. Sobieski bei Wien 1683, während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung, Gemälde von Jerzy Siemiginowski Eleuter, 1686 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”