Schloß Holstein (Ostpreußen)
- Schloß Holstein (Ostpreußen)
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Schloss Holstein (um 1920)
Das Schloss Holstein liegt westlich von Kaliningrad auf der samländischen Seite des Pregels kurz vor seiner Mündung in das Frische Haff. Den Namen hat es von Friedrich Wilhelm II. (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck).
Leben
Das 1697 im Hochbarock als Schloß Friedrichshof fertiggestellte Jagdschloss gefiel dem Kurfürsten Friedrich III. nicht sonderlich. Es sollte gelegentlich bei Elchjagden in der Kaporner Heide vom Hofe benutzt werden. Friedrich Wilhelm I. (Preußen) ließ Friedrichshof einige Jahre leer stehen und 1719 schenkte es seinem Vetter, dem Herzog Friedrich Wilhelm von Holstein. Er ließ es umbauen und erweitern und gab ihm seinen Namen Holstein. Nach dem Tode des Herzogs erbte seine Witwe den Besitz, bis er 1761 an die Tochter Sophie Charlotte, Herzogin von Holstein-Gottorp fiel.
Wie schon Herzog Friedrich Wilhelm residierten die Erben nur zuweilen im Sommer im Schloss. Schließlich wurde das Gut 1793 an Franz von Below verkauft. Er behielt es nicht lange und verkaufte es 1798 an den Generallandschaftsrat Friedrich Wilhelm Karl von der Trenck. 1811 ging Holstein als Handelsobjekt an verschiedene jüdische Familien. 1835 erwarb der Oberamtmann Ferdinand Adolf Gottfried Magnus das Gut.
1852 fand in Groß Holstein, wie man den Besitz nun nannte, vor dem Schloss das 3. Ostpreußische Sängerfest statt. Nachdem die Witwe Anna Magnus gestorben war, wurde das Gut 1930 an Dr. Kurt Munier verpachtet, der den Besitz erwarb. Am 9. April 1945 nahm die Rote Armee das Gut ein. Munier starb am 24. Dezember 1946 in Königsberg. Seine Frau wurde im Mai 1947 ausgewiesen.[1]
Zum Gut gehörte das von Kant geliebte Forsthaus Moditten.
Literatur
- Wulf D. Wagner: Stationen einer Krönungsreise – Schlösser und Gutshäuser in Ostpreußen, Katalog zur Ausstellung. Berlin 2001
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Das Ostpreußenblatt (22. Februar 2003)
Kategorien:
- Bauwerk (Ostpreußen)
- Barockbauwerk
- Schloss in Russland
- Erbaut in den 1690er Jahren
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