- Schmalschnabeltodi
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Schmalschnabeltodi Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Rackenvögel (Coraciiformes) Familie: Todis (Todidae) Gattung: Todis (Todus) Art: Schmalschnabeltodi Wissenschaftlicher Name Todus angustirostris (Lafresnaye, 1851) Der Schmalschnabeltodi (Todus angustirostris) ist ein Rackenvogel in der Familie der Todis (Todidae). Sein Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Haiti und Dominikanische Republik. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Schmalschnabeltodi erreicht eine Körperlänge von etwa 11 Zentimetern bei einem Gewicht von ca 6.7 Gramm. Er wirkt winzig und klobig. Die Oberseite ist leuchtend grün. Die rote Kehle geht an der Unterseite in ein Weiß mit gelber Färbung über. Die Flanken sind blassrosa. Der Unterschnabel ist rötlich mit einer schwarzen Spitze.[1]
Jungvögeln fehlt das Rot an der Kehle und die Brust ist blassgrün gestreift.[2]
Der Schmalschnabeltodi ähnelt dem Breitschnabeltodi (Todus subulatus). Beide haben überlappende Verbreitungsgebiete, so dass sie nur schwer zu unterscheiden sind.
Verhalten
Sitzen sie auf den Ästen, so zeigt der Schwanz gerade nach unten und der Schnabel in einem ca. 45 Grad Winkel nach oben. Dabei drehen sie emsig den Kopf, immer auf der Suche nach Insekten. Ihre Beute jagen sie in kurzen Schwirrflügen. Dabei schnappt der Schnabel hörbar zu. Zur Beutesuche ziehen sie sich meist in die dichteren unteren Straten zurück. Sie brüten von April bis Juni und legen dabei 3-4 glänzende weiße Eier ohne Flecken. Ihre Nester bauen sie in einer Kammer oder am Ende eines bis zu 30 Zentimeter tiefen Tunnels in den Erddämmen. In der Sierra de Bahoruco wurden auch Nester in Baumhöhlen bis zu 9 Metern über dem Boden entdeckt.[3]
Verbreitung und Lebensraum
Der Vogel ist endemisch auf Hispaniola und kommt dort in den höheren Lagen zwischen 900 und 2400 Metern, selten auch bis 3000 Meter, vor.[4] Man findet sie in dichten feuchten Wäldern mit Moos überwachsenen Kiefern, Lebermoosen, Orchideen, Spanischem Moos, Farnen oder Kletterbambus (Dinochloa). Gelegentlich besuchen sie auch Kaffeeplantagen. Vereinzelt sieht man sie in etwas tieferen Lagen. Sie leben bevorzugt in Schluchten und an tonerdenen Uferdämmen.[5]
Unterarten
Eine DNA Studie von Lowell Chester Overton und Douglas D. Rhoads aus dem Jahre 2004 ergab genetische Unterschiede zwischen den Populationen der Sierra de Neiba sowie der Cul-de-Sac-Ebene und den Vorkommen in der Sierra de Bahoruco sowie auf der südlichen Hablbinsel Haitis. Die IOC World Bird List berücksichtigt diese neueren Erkenntnisse bisher noch nicht.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Lafresnaye beschrieb den Vogel erstmals im Jahr 1851 in Revue et Magasin de Zoologie Pure et Appliquée. Der Vogel wurde von Auguste Sallé (1820 – 1896) in der Dominikanischen Republik gesammelt. Lafresnaye stütze sich bei der Erstbeschreibung auf die Schilderungen ihres Entdeckers. So heißt es in der Erstbeschreibung:
„Nous nous faisons ici un plaisir de citer M. Salé dont les voyage aux Mexique, en Colombie et dans les Antilles, ont été très-fructueux pour l' ornithologie, car ils ont déjà procuré à la science un certain nombre d'espèces nouvelles que nous avons décrites et nommées dans la Revue. (deutsch: Es ist uns eine Ehre, hier Herr Salé zitieren zu dürfen, dessen Reisen nach Mexiko, Kolumbien und in die Karibik für die Ornithologie sehr fruchtbar waren, weil er der Wissenschaft eine Menge neuer Arten verschafft hat, die wir in dieser Zeitschrift beschrieben und benannt haben.[6]“
Der Name »angustirostris« setzt sich aus den lateinischen Worten »angustus« für »schmal« und »rostris« für »Schnabel« zusammen.[7]
Literatur
- Herbert Raffaele, James Wiley, Orlando Garrido, Allan Keith, Janis Raffaele: Birds of the West Indies, Princeton Univ Press, 2003, ISBN 978-0691113197
- Steven Latta, Christopher Rimmer, Allan Keith, James Wiley: Birds of the Dominican Republic and Haiti, Princeton University Press, 2006, ISBN 978-0691118918[8]
- Lowell Chester Overton, Douglas D. Rhoads: Molecular phylogenetic relationships based on mitochondrial and nuclear gene sequences for the Todies (Todus: Todidae) of the Caribbean, Molecular Phylogenetics and Evolution 32, 2004, S. 524-538
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names, Christopher Helm Publishers Ltd, 2009, ISBN 978-1408125014[9]
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Raffaele et al, S. 112 f
- ↑ Steven Latta et al, S. 139
- ↑ Steven Latta et al, S. 140
- ↑ Herbert Raffaele et al, S. 112 f
- ↑ Steven Latta et al, S. 139
- ↑ Revue et Magasin de Zoologie Pure et Appliquée, Series 2, Vol. 3, 1851 S. 479 Mélanges ornithologiques. — Sur une nouvelle espèce de Todier (Todus), par M. F. de Lafresnaye (franz.) Originalartikel
- ↑ James A. Jobling, S. 48
- ↑ Birds of the Dominican Republic and Haiti
- ↑ Helm Dictionary of Scientific Bird Names Helm Dictionary of Scientific Bird Names (engl.)
Weblinks
- Todus angustirostris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2009. Abgerufen am 18. August 2011
- BirdLife International Species Factsheet: Narrow-billed Tody. Abgerufen am 18. August 2011.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Narrow-billed Tody (Todus angustirostris) in der Internet Bird Collection
- Todus angustirostris bei Avibase
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