Silberfund von Gut Farve

Silberfund von Gut Farve

Den Silberfund von Gut Farve, bei Wangels im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein, fand man im Jahre 1847 in einem bronzezeitlichen Grabhügel, unter einer Umhüllung aus rotem Sandstein, in einem Tonkrug dicht unter der Oberfläche.

Der Silberschatz enthielt einen silbernen Schlüssel, Silberbruchstücke verschiedener Art (darunter Finger- und Ohrringe), 17 teils verbogene Halsringe und über 4000 Münzen, im Ganzen etwa sieben Kilogramm Silber. Die jüngste Münze stammt aus dem Jahre 1040 und datiert die Zeit, nach der der Schatz vergraben wurde. Die Münzen stammen aus allen wichtigen deutschen Münzwerkstätten des 10. und 11. Jahrhunderts, aber auch aus Böhmen, England, Irland, der Normandie, besonders viele aus Ungarn und einige aus dem Fernen und Nahen Osten. Die älteste Münze, geprägt im Jahre 898, stammt aus Usbekistan. Zahlreiche Silberfunde in Wagrien erhärten die These, dass die Slawen ein Seeräuber- und Händlervolk waren. Jedenfalls verdeutlicht der Fund die Weite des Handels im Ostseeraum vor 1000 Jahren. Vermutlich als Opfergabe hat hier nach 1040 ein reicher Slawe oder eine Gemeinschaft slawischer Menschen den Schatz in einem Tongefäß vergraben.

Literatur

  • Eduard Julius T. Friedlaender: Der Silberfund von Farve, beschrieben von J. Friedlaender und K. Müllenhoff. 1850

Weblinks

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