Sophie, die Giraffe

Sophie, die Giraffe

Sophie, die Giraffe (französisch Sophie la girafe) ist ein im Jahr 1961 von der Société Delacoste geschaffenes Spielzeug für Kleinkinder. Delacoste war Erbe der Société Derolland, die seit 1862 in Asnières-sur-Oise Gummitiere fertigte.[1] Sophie wurde zu einem Kultobjekt in Frankreich. Sie wird heute von der Firma Vulli in Rumilly in Hochsavoyen produziert, einer Firma, die das Unternehmen im Jahr 1981 kaufte, bevor Delacoste seine Produktion in den frühen 1990er-Jahren verlagerte.[2]

Geschichte

Laut Angaben des Herstellers wurde dieses Spielzeug von einem gewissen M. Rampeau[3][4] entworfen, einem Spezialisten in der Verarbeitung von Naturkautschuk. Verschiedene Quellen besagen, dass das Unternehmen Delacoste bereits 1959 versucht hatte, eine erste 46 cm große Giraffe namens Zoë auf den Markt zu bringen.[1] Der kommerzielle Erfolg stellte sich erst ab der „Taufe“ von Sophie am 25. Mai 1961 ein. [2] [5] [3] Mit dem Erfolg von Sophie versuchten die Hersteller neue Erfolge mit den Versionen Mona und Cleo, jeweils 22 und 31 cm groß, aber hatten damit weniger Erfolg.[3]

1981 hatte das Unternehmen Vulli Delacoste gekauft und unterhielt Produktionsstätten in der Region Paris, bevor sie 1991 nach Rumilly umzogen.[2] Die Schließung der alten Produktionsstätte im Jahr 1993 ging nicht ohne Probleme bei der Beseitigung von Umweltverschmutzung vonstatten.[6] [7]

2001 war die Zahl von zehn Millionen verkauften Exemplaren erreicht.[4] 2010 verließ die 50millionste Sophie die Fertigung. 2009 wurde das Spielzeug mit 800.000 Exemplaren hauptsächlich in Frankreich, aber darüber hinaus in 40 Ländern verkauft.[4]

Die Giraffe aus Naturkautschuk-Gummi ist weich, 18 cm hoch, gefleckt schwarz und braun, hohl, mit einer Pfeife im Inneren, die ein charakteristisches Quietschen erzeugt. Sie ist für das ein paar Monate alte Kleinkind bestimmt und unterstützt verschiedene Aspekte seiner Entwicklung. Das Modell hat sich in seinem Aussehen seit seiner Erfindung kaum verändert.[4]

Das Spielzeug fordert nach Aussage des Herstellers alle Sinne des Babys: den Blick mit seinen kontrastierenden Farben, den Tastsinn mit seinen reliefierten Partien (es ist dank seiner Größe und Form einfach zu greifen), das Artikuliern von Lauten mit seiner Pfeife, aber auch Geruch und Geschmack, dank des 100% reinen Naturkautschuks. Die verwendete Farben entsprächen qualitativ hochwertigen Lebensmittelfarben, so dass auf dem Spielzeug selbst gefahrlos herumgekaut werden könne.

Kritik

In der Ausgabe November 2011 der Zeitschrift Öko-Test erhielt das Spielzeug das Gesamturteil "ungenügend". Bemängelt wurde insbesondere, dass sich im Test viele Giftstoffe lösten. Damit würden auch die gesetzlichen Anforderungen, die an Schnuller gestellt werden, nicht erfüllt.[8] Der Hersteller Vulli widersprach in einer Pressemitteilung ausdrücklich den Vorwürfen und legte Testergebnisse anderer Institute vor, die die Einhaltung aller Grenzwerte belegen. Welche Analysen korrekt sind, ist noch ungeklärt.

Einzelnachweise

  1. a b Karine Vandroux, Les „pouêt“ en caoutchouc, Ou l'aventure des jouets couineurs, in Jouet Mag, Musée du jouet de Moirans, 27. Februar 2003.
  2. a b c Damien Delseny, Sophie la girafe fête ses 40 ans in Le Parisien, 25. Mai 2001
  3. a b c Bébé : Sophie la girafe fête ses 50 printemps en 2011 in La Dépêche du Midi, 30. Dezember 2010.
  4. a b c d Sophie la Girafe vous dévoile ses secrets de fabrication in Le Dauphiné libéré, 24. Dezember 2010
  5. Kevin Jayat, L'objet : La girafe Sophie, in Karambolage, auf Arte, 22. März 2009.
  6. Aurélie Foulon, La dépollution de l'usine de Sophie la girafe avance in Le Parisien, 2. Mai 2002
  7. L.A., Le berceau de Sophie la girafe in Le Parisien, 10. Juni 2008.
  8. Öko-Test Ausgabe November 2011 [1]

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