- Christian Gottfried Becker
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Christian Gottfried Becker (* 2. September 1771 in Oberlichtenau; † 23. Oktober 1820 in Chemnitz) war der erste Großindustrielle in Chemnitz und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich Chemnitz zum „sächsischen Manchester“ entwickelte. Vorbildlich war sein soziales Engagement für die Ärmeren besonders während der Hungersnot 1816/1817 (siehe: Jahr ohne Sommer), als er in Polen große Mengen Getreide kaufte und zu moderaten Preisen zur Verfügung stellte bzw. verschenkte.
Als Sohn eines Pfarrers machte Becker sich nach einer kaufmännischen Ausbildung in Dresden 1795 selbständig. Zwei Jahre später gründete er zusammen mit dem Weber Schraps die Firma Becker & Schraps. 1802 gründete er eine Kattundruckerei, die sich bis 1810 zu einer der drei größten in Chemnitz entwickelte. 1811, nach Ablauf der Privilegien der ersten Chemnitzer Spinnereien (Bernhard und Wöhler & Lange), errichtete er eine mit Wasserkraft betriebene Baumwollspinnerei. Er beschäftigte zeitweise 2500 Arbeiter und damit fast ein Viertel der Chemnitzer Einwohnerschaft. Er starb mit 49 Jahren an einer Herzerkrankung.
Die Chemnitzer errichteten Christian Gottfried Becker zum 100. Geburtstag 1871 aus Dank ein bronzenes Denkmal, das den Mittelpunkt des nach ihm benannten Beckerplatzes bildete. Es wurde als Kriegsmetallspende Anfang der 1940er Jahre abgebaut und eingeschmolzen.
Der Bruder Christian Gottfried Beckers war der Urgroßvater der Bremer Künstlerin Paula Modersohn-Becker.
Literatur
- Karl Lamprecht: Becker, Christian Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 220 f.
- Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins, 63. Jahrbuch, Neue Folge (II) - Chemnitzer Persönlichkeiten 1994, S. 23-29
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