St.-Salvatoris-Kirche (Zellerfeld)

St.-Salvatoris-Kirche (Zellerfeld)
St.-Salvatoris-Kirche

Die St.-Salvatoris-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Ortsteil Zellerfeld der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Kirche wurde nach dem Stadtbrand von 1672 errichtet, in dem die beiden früheren Kirchen zerstört wurden. Der Baubeginn erfolgte am 2. August 1675, die Einweihung am 29. April 1683. Als erster Pastor und Superintendent an der St.-Salvatoris-Kirche wurde bis 1710 Caspar Calvör berufen.

Es erfolgten mehrere grundlegende Renovierungen. 1827 wurde die Glockenstube in nicht ausgemauertem Fachwerk erneuert und mit schieferbeschlagenen Dielen versehen. 1859 bis 1861 fanden Sanierungsarbeiten an Mauerwerk und Dach statt. Conrad Wilhelm Hase baute die bisherige Saalkirche mit Holztonnengewölbe 1863/64 in eine dreischiffige siebenjochige Hallenkirche mit Kreuzrippengewölbe auf Bündelpfeilern um. Zur Finanzierung trug König Georg V. maßgeblich bei. In seiner Anwesenheit wurde die Kirche am ersten Advent 1864 feierlich eingeweiht.

1917 wurden drei der vier Läuteglocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen.

Am 5. April 1945 wurden 450 KZ-Häftlinge aus Gandersheim auf einem Todesmarsch in der Kirche eingesperrt. 21 von ihnen wurden am folgenden Tag durch die SS erschossen. An die Exekution erinnert eine weiße Stele neben dem nördlichen Kircheneingang.

Ausstattung

1997 wurde der von Werner Tübke gestaltete Flügelaltar geweiht.

Orgel

Orgel der St.-Salvatoris-Kirche

Der Orgelprospekt (1699–1702) stammt von Arp Schnitger. Das ursprüngliche Orgelwerk mit 53 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde 1912 durch ein neues, dem damaligen Musikempfinden gerecht werdendes Pfeifenwerk ersetzt, welches in den 1950er Jahren wiederum durch ein neues Werk ersetzt wurde, das von der Orgelbaufirma Schuke (Berlin) gebaut wurde. Das Schleifladen-Instrument hat 26 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]

I Hauptwerk C–g3
1. Prinzipal 16′
2. Prinzipal 8′
3. Spitzflöte 8′
4. Prinzipal 4′
5. Nachthorn 4′
6. Nasat 22/3
7. Prinzipal 2′
8. Mixtur V-VI
9. Cymbel III
10. Trompete 8′
II Rückpositiv C–g3
11. Prinzipal 8′
12. Gedackt 8′
13. Prinzipal 4′
14. Blockflöte 4′
15. Waldflöte 2′
16. Quinte 11/3
17. Scharff III
18. Krummhorn 8′
Pedal C–g1
19. Prinzipal 16′
20. Prinzipal 8′
21. Gedackt 8′
22. Prinzipal 4′
23. Nachthorn 2′
24. Mixtur V
25. Posaune 16′
26. Trompete 8′

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel

Weblinks

51.81631610.336417

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zellerfeld — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Clausthal-Zellerfeld — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kirchen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers — Die Kirchen und Kapellen dieser Seite finden sich in dem dunkel hervorgehobenen Gebiet der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Die Liste der Kirchen in der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers enthält alle Kirchen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Salvatorkirche — ist der Name zahlreicher Kirchen, die Jesus Christus in seiner Eigenschaft als Salvator Mundi (lateinisch  ‚Heiler, Retter der Welt‘, siehe Heiland), seltener dem Franziskaner Salvator von Horta geweiht sind. Unter anderem gibt es sie in… …   Deutsch Wikipedia

  • Clausthal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Tübke — Werner Klemke und Werner Tübke (rechts), 1980 Werner Tübke (* 30. Juli 1929 in Schönebeck (Elbe); † 27. Mai 2004 in Leipzig) war ein deutscher …   Deutsch Wikipedia

  • Caspar Calvör — (* 8. November 1650 in Hildesheim; † 11. Mai 1725 in Clausthal) war ein deutscher, lutherischer Theologe und Universalgelehrter. Bekannt ist er vor allem als ein bedeutender Kirchenmann des Barock in N …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Orgeln in Südniedersachsen — Die Liste von Orgeln in Südniedersachsen verzeichnet die erhaltenen historischen Orgeln und überregional bedeutenden Orgelneubauten in Südniedersachsen. Das hier zugrunde liegende Gebiet umfasst die Landkreise Goslar, Göttingen, Hameln Pyrmont,… …   Deutsch Wikipedia

  • Arp Schnitger — Schnitger Orgel in Cappel, 1680 Arp Schnitger (* 1648, vermutlich in Schmalenfleth; getauft am 9. Juli 1648 in Golzwarden, heute Brake; begraben 28. Juli 1719 in Neuenfelde, heute Hamburg) war einer der berühmtesten Orgelbauer seiner …   Deutsch Wikipedia

  • Conrad Hase — C.W. Hase, Fotografie 1898, Stadtarchiv Hannover Conrad Wilhelm Hase (* 2. Oktober 1818 in Einbeck; † 28. März 1902 in Hannover) war Königlicher Baurat, ab 1863 Konsitorialbaumeister der Hannoverschen Landeskirche, ab 1849 Lehrer und ab 1878… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”