Stadt Köln (Schiff)

Stadt Köln (Schiff)
Stadt Köln
Stadt Köln im Köln-Niehler Hafen

Stadt Köln im Köln-Niehler Hafen

p1
Schiffsdaten
Flagge DeutschlandDeutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • US Army PHI 1
  • Hansestadt Köln
Schiffstyp Personenschiff
Heimathafen Köln
Eigner Häfen und Güterverkehr Köln AG
Bauwerft Schiffswerft Christof Ruthof, Mainz
Kiellegung 24. März 1938
Stapellauf 1938
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
53,20 m (Lüa)
Breite 7,27 m
Tiefgang max. 1,10 m
Maschine
Maschine 2 × Dieselmotoren, Deutz
Maschinen-
leistung
2 × 375 PS
Propeller 2 × Festpropeller
Sonstiges
Registrier-
nummern

ENI 04200780

Die Stadt Köln wurde 1938 als Ratsschiff der Stadt Köln gebaut und sollte für die Gäste der Stadt bei der für 1940 geplanten Internationalen Verkehrsausstellung dienen. Das Schiff wurde am 18. Juni 1938 auf den Namen Hansestadt Köln getauft.[1]

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion und Ausstattung

Die Stadt Köln wurde als Doppelschrauber aus Siemens-Martinstahl und teilweise aus Aluminium gebaut. Im vorderen Hauptdeck befindet sich der Aussichtssalon mit großen, dreiteiligen Fenstern. Die Ausstattung ist im Chippendalestil gehalten, die Wände und die Decke sind mit mattiertem Nussbaumholz verkleidet.[1] Über zwei seitlich angeordnete Türen gelangt man zum mittschiffs gelegenen Ausstieg sowie zu der Gästewohnung und dem sich daran anschließenden Sonnendeck. Die Gästewohnung mit Toilette, Wohn- und Empfangszimmer ist mit weißen Ahornholz getäfelt. Vom vorderen Salon führt ein Niedergang zum etwas tiefer liegenden Speisesaal und den Wirtschafträumen. Steuerbord sind eine Garderobe, die Küche sowie die Vorratskammern, backbord die Waschräume für die Passagiere und die Schreibstube. Das Steuerhaus, dessen abklappbares Oberteil aus Teakholz gefertigt ist, verfügt über ein großes, hölzernes Steuerrad, einen Maschinentelegraf, Radar- und Funkanlage. Im vorderen Teil des Unterdecks sind vor dem Maschinenraum die Mannschaftsräume untergebracht.

Technik

Im vorderen Drittel des Unterdecks ist der Maschinenraum mit zwei umsteuerbaren Deutz-Dieselmotoren Typ RV 6M 536 mit je 375 PS. Zur Geräuschminderung sind die Motoren auf je 16 Spiralfedern und vier Gummidämpfern gelagert. Die Grundplatte ist eine Schweißkonstruktion ebenso wie die Auspuffsammelrohre. Dies, wie auch die vielfältige Verwendung von Aluminium im gesamten Schiff tragen zur Gewichtseinsparung bei. Dank einer sehr strömungsgünstigen Rumpfform erreicht das Schiff eine Geschwindigkeit von fast 20 km/h gegen den Strom. Der Antrieb erfolgt über zwei dreiflügelige Propeller mit 1060 mm Durchmesser. Ein Hilfsdiesel mit 80 PS sorgt für die Stromversorgung und den Antrieb des Kompressors für die Anlassluft, die in drei Luftflaschen mit 30 bar gespeichert wird.

Geschichte

Wegen des Kriegsausbruchs kam das Schiff nicht mehr zum Einsatz und wurde in den Hafen von Sankt Goarshausen verbracht. Nach Kriegsende übernahm die US-Army das Schiff und benannten es in US Army PHI 1 um. Danach wurde es von den französischen Hohen Kommissar genutzt. 1952 ging das Schiff, nun als Stadt Köln, wieder an die Stadt Köln zurück und diente zu Repräsentationszwecken, wie dem Empfang von Königin Elisabeth II. und anderer Staats- und Stadtgästen.[1] Wegen der allgemeinen Sparpläne und der hohen Unterhaltskosten sollte das Schiff 1982 verkauft werden. Seit 1990 steht die Stadt Köln unter Denkmalschutz.[1] Das Schiff konnte auch für private Feiern gemietet werden. Seit Ende 2008 ist die Zukunft ungewiss, da umfangreiche Instandsetzungsarbeiten am Schiff nötig sind, deren Kosten sich auf geschätzt mindestens 500.000 Euro belaufen.[2]

Literatur

  • Berichte zur Rheinkunde, Heft 50/1998. Hrsg. Rhein-Museum Koblenz, S. 23-25, Aufsatz von Georg Fischbach

Einzelnachweise

  1. a b c d Oberbürgermeister gibt Konzept für wirtschaftlichere Nutzung des Kölner Ratsschiffs in Auftrag, Pressemitteilung, Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 2. Oktober 2008
  2. Matthias Pesch: Rats-Schiff muss saniert werden, Kölner Stadtanzeiger, 12. Oktober 2008

Weblinks


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