Köln Düsseldorfer

Köln Düsseldorfer
Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG
Unternehmensform AG
Unternehmenssitz Köln
Mitarbeiter 189
Umsatz 24,4 Mio. Euro
Branche Flussschifffahrt
Website

http://www.k-d.com/

MS RheinEnergie bei Wendemanöver (2006)

Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (KD) ist eine seit 1853 bestehende Gesellschaft für Vergnügungsfahrten auf Rhein, Main und Mosel. Mit einer Flotte von 14 Schiffen ist die KD gleichzeitig Marktführer in dieser Branche. Traditionelle Ausflugsziele sind die Attraktionen des Mittelrheins oder spezielle Veranstaltungen wie Rhein in Flammen. Die KD ist die älteste durchgehend börsennotierte Aktiengesellschaft der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge der Köln-Düsseldorfer reichen bis in das Jahr 1826 zurück, als am 11. Juni in Köln die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft gegründet wurde. Damit ist KD die älteste deutsche Aktiengesellschaft. Der Holzdampfer Concordia wurde als erster in Dienst gestellt und unternahm am 1. Mai 1827 seine Jungfernfahrt. Ab 1832 soll das Unternehmen an der Kölner Börse notiert worden sein. Das Unternehmen schloss sich dann am 9. Juni 1853 mit der Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein aus Düsseldorf zur Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft für Rhein-Dampfschiffahrt zusammen. Die neue Gesellschaft transportierte Personen und Fracht im Linienverkehr auf dem Rhein zwischen Köln und Mannheim, war allerdings kein eigenständiges Unternehmen, sondern lediglich eine Betriebsgemeinschaft zur Koordination des Linienverkehrs. Die Gruppierung war zunächst der führende Verkehrsbetrieb der Region, erhielt jedoch später Konkurrenz durch die neu entwickelte Eisenbahn. Am 4. August 1913 wurde das legendäre Schaufelrad-Dampfschiff „Goethe" in Dienst gestellt und 1925 in ein Doppeldecksalonschiff umgebaut.

Am 11. Juni 1926 erfolgte die Umbenennung in Köln-Düsseldorfer Rheindampfschiffahrt. Im Zweiten Weltkrieg verlor die KD ihre Flotte fast vollständig; nur eins von 32 Schiffen aus der Vorkriegszeit blieb fahrfähig erhalten. Am 19. Mai 1946 wurde der Personenverkehr zwischen Köln und Königswinter mit zwei Schiffen wieder aufgenommen. Bis 1953 wurden 18 Schiffe instandgesetzt, darunter vierzehn Raddampfer. Am 16. Mai 1967 wurde aus der einstigen Betriebsgemeinschaft mit der Gründung der Köln-Düsseldorfer, Deutsche Rheinschiffahrt AG ein selbständiges Unternehmen. Im weiteren Verlauf hatte die Gesellschaft, bedingt durch Konkurrenz preiswerter Auslandsreisen, sowie einer Vielzahl von Freizeitparks, dem Rückgang des Rheintourismus und der Zunahme der Autoreisen, mit einer Abnahme der Fahrgastzahlen zu kämpfen und machte Verluste.

Sie bot zwischen 1960 und 1995 auch Rheinkreuzfahrten an. „MS Europa“ war das erste jemals gebaute Flusskreuzfahrtschiff. Weitere Schiffe folgten. Im Dezember 1993 wurde das verlustträchtige Unternehmen von den Gesellschaftern Stadtsparkasse Düsseldorf, Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. und Henkell & Co. an die WestLB AG verkauft. Seither hatte die WestLB umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der teilweise veralteten Flotte (z.B. die originalgetreue, aufwändige Restaurierung der „Goethe", die am 26. August 1996 wieder in Dienst gestellt wurde) unternommen und die KD - nach einer Aufspaltung in das Flusskreuzfahrtgeschäft und das Tagesausflugsgeschäft - im Januar 2000 an die Schifffahrtsexperten Viking (übernahmen das Flusskreuzfahrtgeschäft) und Premicon (Tagesausflugsgeschäft) veräußert. Beiden ist es gelungen, ihre Beteiligungen in die Gewinnzone zu bringen und erfolgreich am Markt zu präsentieren.

Zu der Münchener Beteiligungs-GmbH Premicon gehörend setzt das Unternehmen heute verstärkt auf eine Rolle als „Schifffahrtsveranstaltungsunternehmen“. Mit dem Angebot von saisonalen Events an Bord der Schiffe werden neue Akzente gegenüber dem reinen Ausflugsverkehr gesetzt. Schiffe wie der moderne Katamaran MS Rheinenergie, der größte Veranstaltungskatamaran Europas, mit seinem Atrium samt von zwei Ebenen aus einsehbarer 35 m² Bühne, begünstigen Aktivitäten im Event-Geschäftsfeld. Im Rahmen des Weltjugendtags 2005 nutzte Papst Benedikt XVI. dieses Schiff zur Pilgerfahrt auf dem Rhein.

Heute bietet die KD ihre Linienfahrten ganzjährig auf Rhein und Mosel und Rundfahrten und in den Regionen Köln und Düsseldorf zusätzliche Panoramarundfahrten an. Die KD deckt während der Saison den gesamten Rheinabschnitt zwischen Mainz und Köln nach Fahrplan mit täglich bis zu 400 Abfahrten ab. Ein weiteres wichtiges Feld bildet die Vercharterung von Schiffen.

Am 6. Juni 2008 erteilte die KD den Auftrag zum Umbau des Dampfers Goethe auf Dieselantrieb nach Abschluss der Saison. So endete am 5. Oktober 2008 die Geschichte der Dampfschifffahrt auf dem deutschen Rhein.

Auf Antrag der KD wurde die ausgebaute Dampfmaschine im Einvernehmen mit der Rheinischen Denkmalbehörde und der Denkmalbehörde der Stadt Köln unter Denkmalschutz gestellt. Die 1913 auf der Gebrüder Sachsenberg-Werft in Köln-Deutz erbaute Zwei-Zylinder-Verbund-Heißdampfmaschine wird dokumentiert ausgebaut und danach dem Kölner Stadtmuseum als Ausstellungsleihgabe zur Verfügung gestellt. Sie kehrt somit zurück nach Köln. Zum 1. Januar 2009 hat die KD in Luxemburg eine 100%-ige Tochtergesellschaft mit Sitz in Luxemburg gegründet. Ziel der Expansion ist der weitere Ausbau des internationalen Geschäfts durch die Verlagerung der operativen Steuerung der Schiffe nach Luxemburg. Die Kreuzfahrtschiffe werden weiterhin über die Niederlassung KD Branch Zypern betreut. Die KD trägt damit der zunehmenden Bedeutung des grenzüberschreitenden Kreuzfahrtverkehr Rechnung und sichert sich gleichzeitig alle Optionen zum weiteren Ausbau des Geschäfts.

Schiffe

Wappen von Köln“ (2006)
Raddampfer „Goethe“ um 1975
Premicon Queen“ (2008)
  • MS RheinEnergie (seit 2004, Einsatzgebiete: „Betriebsfest auf Rheinisch“ in Köln, Düsseldorf und Bonn, Charterfahrten in Köln, Mainz, Düsseldorf, Koblenz und Porz) Das größte Eventschiff auf europäischen Binnengewässern. Kapazität 1650 Personen 6 Meter Raumhöhe, 35 m² große Bühne.
  • MS Wappen von Köln (seit 1967, Indienststellung als MS Rhein, Einsatzgebiete: „KD-Karnevalsparty Om Rhing“ in Köln, Charterfahrten Düsseldorf - Mainz, Karnevalseinsätze in Köln)
  • MS Wappen von Mainz (seit 1961, Indienststellung als MS Deutschland später auf MS Drachenfels umgetauft; das Schiff ist nicht mehr im Einsatz.
  • MS Heinrich Heine (seit 1969, Rundfahrten in Düsseldorf Indienststellung als MS Domspatz, zwischendurch als

MS Treis Karden auf der Mosel)

  • MS Stolzenfels (seit 1979)
  • MS Drachenfels (seit 1985)
  • MS Jan von Werth (seit 1992, Einsatzgebiet: Köln-Rundfahrten, Charterfahrten in Köln)
  • MS Loreley (seit 1996)
  • MS Asbach (seit 1996, Indienststellung als MS Marksburg, gleicher Typ wie Loreley.
  • Schaufelradschiff Goethe|RMS Goethe (gebaut 1913, im 2. Weltkrieg durch Bombentreffer versenkt, später gehoben und reaktiviert, Umbau auf Ölfeuerung und verschiedene Umrüstungen, kurzzeitig außer Dienst in den 1990ern, 1996 erneut restauriert und wieder im aktiven Dienst, einziger betriebsfähiger Schaufelraddampfer auf dem deutschen Rhein, wird ab Herbst 2008 auf Dieselantrieb umgebaut
  • MS Godesburg (seit 1994)
  • MS Warsteiner (seit 1994, im Charterbetrieb, Einsatzgebiet: Rundfahrten in Düsseldorf)
  • MS BUGA Koblenz 2011 (frühere MS Jeverland, im Charterbetrieb, Einsatzgebiet: Rhein: Koblenz - Mainz und Mosel: Koblenz - Cochem)
  • MS Boppard (seit 2004, im Charterbetrieb, im Design ähnlich Warsteiner und BUGA Koblenz 2011, Bauwerft ÖSWAG Linz (A); 1996-2001 als MS Ostarrichi im Einsatz bei der Donauschifffahrt, Einsatzgebiet: Mainz - Koblenz)
  • MS Palladium (seit 2009, im Charterbetrieb in Frankfurt im Einsatz als Rundfahrten- und Partyschiff. Das Schiff wurde 2006 neu aufgebaut)

Die KD betrieb auch die einzigen Tragflügelboote auf dem Rhein, den Rheinpfeil (1972-1997) und den „RheinJet“ (1997-2000).

Mehrere Schiffe werden als Werbefläche vermietet (Wappen von Köln - Ahoi Express, Drachenfels - Sion-Kölsch. Einigen Partnern wurde der komplette Name gewidmet. (Warsteiner, RheinEnergie, Asbach, BUGA Koblenz 2011).

  • Seit Frühjahr 2007 vermarktet KD unter dem Label KD Pearl Of River Cruising einige der neuen Kreuzfahrtschiffe der Premicon AG außerhalb der Hochsaison. Zu den Kapitalanlagen der Premicon AG gehören u. a. 21 Fluss-Kreuzfahrtschiffe und das Hochseeschiff MS Astor. Die Schiffe sind an Vertriebspartner wie Viking, Phoenix, TUI, Transocean, Noble Caledonia, Globus, Nicko und weitere Partner verchartert, größtenteils aber von KD nautisch und technisch betreut. Im Juni 2008 wurde das modernste 5 Sterne Schiff TC Premicon Queen in Dienst gestellt. Der Gesamtvertrieb für dieses 5 Sterne Luxusschiff wird von „KD Pearl of River Cruising“ exklusive weltweit übernommen.
  • 2008 wurde in Linz am Rhein die Dauerausstellung „Rheinschifffahrt und Rheinromantik: Die Köln-Düsseldorfer“ eröffnet. Die Geschichte der KD beschreibt die Ausstellung ebenso wie den Rhein als Wirtschaftslinie und Lebensader. Die Ausstellung befindet sich in den Räumen der Burg Linz. Kurator der Ausstellung ist Herr Dr. Schäfke, Direktor des Kölner Stadtmuseums im Zeughaus. Fahrgäste der KD ab Köln, Porz, Wesseling und Bonn haben kostenfreien Eintritt.

Unternehmensdaten

Die Köln-Düsseldorfer erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 24,4 Mio. Euro, einen Jahresüberschuss von 0.557 Mio. EUR und beschäftigt 189 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist eine Mehrheitsbeteiligung der Premicon Beteiligungs GmbH, München. Die KD wird zur Zeit von den gleichberechtigten Vorständen Klaus Hadeler ab 2001 (Finanzen, Personal, Recht) und Norbert Schmitz ab 2000 (Vertrieb, Operations, Technik) geführt. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist Klaus Hildebrand.

KD-Agenturen

Die KD wird von 43 freiberuflichen Verkaufsagenturen entlang der Fahrtstrecke unterstützt. Diese Agenturen arbeiten auf Provisionsbasis und verkaufen ausschließlich die Tickets für alle Fahrten der Köln-Düsseldorfer. Jede Agentur muss eine Stunde vor Abfahrt der Schiffe besetzt sein. Die KD-Agentur Köln betreibt noch ein Reisebüro und hat sich auf Flusskreuzfahrten spezialisiert.

Literatur

  • Helmut Hübener: Rheindampfschifffahrt - 150 Jahre KD. Herausgeber: Rheinmuseum Emmerich 2003
  • Stephan Nuding: 175 Jahre Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG
  • Georg Fischbach: Die Schiffe der KD Eine detaillierte Aufstellung auf über 1000 Seiten mit vielen historischen und aktuellen Fotos aller Schiffe der KD von 1826 bis 2005. Herausgeber: Eigenverlag, zu beziehen über KD Köln.

Weblinks


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