- Steffl (Kaufhaus)
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Das Kaufhaus Steffl im 1. Wiener Gemeindebezirk, Kärntner Straße 19, besteht seit 1950. Es ist nach dem nahen Stephansdom, dem Wahrzeichen Wiens, benannt.
Geschichte
Auf dem Grundstück stand zuvor das Warenhaus M. Neumann, 1895/1896 nach dem Entwurf von Otto Wagner erbaut. Es geriet am 11./12. April 1945 im Zuge der Schlacht um Wien in Brand und wurde 1949 wegen dieser Kriegsbeschädigungen abgetragen.[1]
1949–50 errichtete Carl Appel für die Firma Neumann einen neungeschoßigen Neubau (Etagen −1 bis +7), der seit 1961 als Kaufhaus Steffl bezeichnet wird. Damals bestand in der Kärntner Straße noch Autoverkehr.
Am 1. Mai 1979 wurde in der Damenkonfektionsabteilung im zweiten Stock ein Brand bemerkt, bei dem 900 m² Verkaufsfläche in Flammen aufgingen. Bei den Aufräumungsarbeiten wurde neuerlich Brandgeruch festgestellt; die Polizei entdeckte einen Brandsatz mit Zeitzündung. Tags darauf wurden in einem benachbarten Kaufhaus zwei weitere Brandsätze entdeckt. Eine Organisation „Erster Mai“ bezeichnete die Anschläge als Proteste gegen den Kapitalismus.[2]
In den letzten Jahrzehnten haben die Eigentumsverhältnisse des Kaufhauses mehrmals gewechselt. Unter den zeitweiligen Eigentümern befand sich indirekt die Genossenschaft Konsum Österreich, die 1995 in einem Aufsehen erregenden Ausgleich von einem Großunternehmen zu einem Kleinbetrieb schrumpfte.
Die Marke Steffl mit dem Zusatz Lifestyle unlimited ist heute die Klammer für großteils eigenständige Unternehmen, die Teile der Verkaufsfläche gemietet haben, und wird intensiv beworben. An der Vorderfront werden Besucher von einem gläsernen Aufzug befördert; die gesamte Fassade besteht aus Glas. Im Dachgeschoß befindet sich die Sky-Bar mit Café und Restaurant (Ausblick auf die Altstadt). Eine Gedenktafel erinnert daran, dass auf dem Grundstück an der Hinterfront des Kaufhauses, Rauhensteingasse 8, einst das Kleine Kaiserhaus stand, in dem Wolfgang Amadeus Mozart am 5. Dezember 1791 gestorben ist.
Quellen
- ↑ Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien, Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 323
- ↑ Kurt Stimmer: 1979 – das Jahr der großen Wiener Brandkatastrophen, in: Wien at. aktuell Magazin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Hrsg. Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, Nr. 6 / 2009
Weblinks
48.206409516.371684Koordinaten: 48° 12′ 23″ N, 16° 22′ 18″ OKategorien:- Innere Stadt (Wien)
- Warenhaus in Wien
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