Steinmeister

Steinmeister

Die aus Westfalen stammende Familie Steinmeister wird urkundlich erstmals mit Henrich dem Älteren erwähnt, der 1683 Bürger von Iserlohn wurde. Zwar gliedert sich die Familie heute in verschiedene Zweige, doch können alle auf Henrich den Älteren zurückverfolgt werden. Zahlreiche Mitglieder der Familie schlugen die preußische Beamtenlaufbahn ein oder waren unternehmerisch tätig. Der Großteil der Steinmeisters lebt in Deutschland. Andere Mitglieder der Familie leben in Südamerika, Kanada und Namibia.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Familie Steinmeister lässt sich bis zu Henrich dem Älteren zurückverfolgen, der 1683 Bürger von Iserlohn wurde. Sein Urenkel Friedrich Steinmeister trat in die preußische Beamtenlaufbahn ein und erreichte den Posten des stellvertretenden Vorstehers des märkischen Bergamtes in Hagen. Friedrich Steinmeisters Enkel August Steinmeister (1820–1874) zog gegen 1857 nach Bünde, wo er als Teilhaber der Zigarrenfabrik Steinmeister & Wellensiek zu beträchtlichem Wohlstand gelangte.

Steinmeister & Wellensiek-Denkmal, Bünde. Rechts: August Steinmeister

Der Ehe von August Steinmeister mit seiner Frau Ottilie, geb. Menne (1829–1900), entsprangen sieben Söhne und zwei Töchter:

August Steinmeister (1851–1914) und sein Bruder Karl Steinmeister (1861–1923) traten in die väterliche Fabrik ein, Hugo Steinmeister (1865–1913) arbeitete als Kaufmann in Siegen, Clemens Steinmeister (1866–1925) hatte wiederum die Beamtenlaufbahn eingeschlagen und war als Oberregierungsrat in Berlin tätig. Ebenso waren auch seine Brüder Otto v. Steinmeister (1860–1937) und Alexander v. Steinmeister (1858–1941), denen 1917 und 1901 der preußische Verdienstadel verliehen wurde, in den Staatsdienst eingetreten. Ein weiterer Sohn, Emil Steinmeister (1862–1939), leistete Militärdienst beim 2. Westfälischen Husaren-Regiment Nr. 11 in Düsseldorf, bevor er 1911 das Gut Menkhausen bei Oerlinghausen übernahm, das seine Mutter Ottilie Steinmeister erworben hatte. Ferner erwarb Emil Steinmeister 1911 das Rittergut Gröpperhof in der Nähe von Blomberg, wodurch er 1912 in die Lippische Ritterschaft aufgenommen wurde.

Seiner Ehe mit Marie Steinmeister, geb. Schürmann (1871–1953), entsprangen keine Kinder, so dass er das Gut Menkhausen an seinen Neffen Erwin Steinmeister vererbte, dessen Vater Hugo dort bei einer Jagdpartie an einer Lungenentzündung erkrankt und 1913 gestorben war. Das Rittergut Gröpperhof vererbte Emil Steinmeister währenddessen an seinen Neffen Otto Steinmeister (1887–1963). Beide Güter befinden sich noch heute im Besitz der Nachkommen von Erwin und Otto Steinmeister

Wappen

Wappen v. Steinmeister, 1917

Im Jahr 1901 wurde Alexander mit der Erhebung in den Adelsstand ein Wappen verliehen. Es zeigt einen in rot aus dem linken Schildesrand hervorgehenden, silber-bekleideten Arm, der in der bloßen Hand einen hölzernen Steinmetzklöppel schlagbereit hält. Aus dem Helm mit rot-silbernen Decken wächst ebendieser Arm.

Als auch sein Bruder Otto 1917 den Verdienstadel erhielt, wurde das nun für beide geltende Wappen verändert: In Rot geht aus dem linken Schildrand ein nackter silberner Arm hervor, in der Hand einen silbernen Hammer schlagbereit haltend. Aus dem Helm mit rot-silbernen Decken wächst ein rot-bezüngtes silbernes Ross mit schwarzen Hufen.

Sowohl die Familie Otto von Steinmeisters als auch die Alexander von Steinmeisters ist heute in männlicher Linie ausgestorben.

Familienmitglieder

August Steinmeister

August Steinmeister (1820–1874) war Zigarrenfabrikant und Teilhaber der 1856 gegründeten Zigarrenfabrik Steinmeister & Wellensiek.

Alexander von Steinmeister

Alexander Steinmeister (1858–1941) war nach seinem Jura-Studium als Oberregierungsrat in Potsdam und als Landrat des ehemaligen Landkreises Osthavelland tätig und heiratete Frau Charlotte v. Bredow. Des Weiteren war er unter einem Pseudonym als Schriftsteller tätig. 1901 erhielt Alexander den preußischen Verdienstadel.

Otto von Steinmeister

Otto Steinmeister (1860–1937) studierte Jura und war mit seinem Bruder Clemens im Corps Vandalia Heidelberg aktiv. Er war Landrat des Landkreises Höchst, Polizeipräsident von Hannover, Regierungspräsident von Köln und wurde als Nachfolger von Wolfgang von Kries Verwaltungschef des Regentschaftskönigreichs Polen. Im Jahr 1917 erhielt er den preußischen Verdienstadel.

Literatur

  • Roland Linde: Das Rittergut Gröpperhof. Norderstedt 2005.
  • Genealogisches Handbuch des Adels - Adelslexikon. Bd. XIV Stae-Tra, bearb. von v. Hueck, Walter, Limburg a. d. Lahn 2003, S. 80.
  • Kösener Corps-Listen, hg. v. Gerlach, Otto, 1930, S. 722 ff.

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