- Sulphur Emission Control Area
-
Mit Sulphur Emission Control Area (SECA) wurden Regionen bezeichnet, in denen der Ausstoß von Schwefel und Schwefeloxiden durch Seeschiffe eingeschränkt werden soll. Heutzutage werden diese Regionen als Emission Control Area (ECA) bezeichnet.
Grundlage zur Erklärung einer Region zu einer SECA war die 1997 von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) erarbeitetet Anlage VI (engl. Annex VI) des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL).[1]
In einer SECA galten für das Verbrennen von Treibstoffen auf Seeschiffen – neben anderen strikten Regeln für den Ausstoß von Abgasen – folgende spezielle Regeln:
- Der Massenanteil von Schwefel der zu verbrennenden Treibstoffe durfte seit dem 19. Mai 2006 1,5 % nicht überschreiten. Alternativ gab es die Möglichkeit, Vorrichtungen zu installieren, die die Abgase reinigen und den Ausstoß von Schwefel und Schwefeloxiden senken.[2]
- Wässrige Ölrückstände dürfen nur verbrannt werden, wenn diese durch das Separieren (Entwässern und Reinigen des Treibstoffes) von schwefelarmen Treibstoff (1,5 % M/m) entstehen.[3]
- Ab dem 1. Januar 2010 dürfen in allen europäischen Häfen nur noch Marinedieselöle verbrannt werden, die einen Schwefelmassenanteil von höchstens 0,1 % haben.
- Ab dem 1. Juli 2010 dürfen in SECAs nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelmassenanteil von 1,0% verbrannt werden.[1]
Folgende SECAs wurden eingerichtet:
- ab 1. Juli 2000 alle europäischen Häfen; gilt für alle Seeschiffe, die ausschließlich mit Marinedieselöl fahren
- ab 19. Mai 2006 die Ostsee; gilt für alle Seeschiffe
- ab 11. August 2006 alle europäischen Gewässer; gilt für alle Passagierschiffe unter europäischer Flagge im Linienverkehr
- ab 11. August 2007 die Nordsee und der Ärmelkanal; gilt für alle Seeschiffe unter europäischer Flagge oder Seeschiffe, die ausschließlich europäische Gewässer befahren
- ab 22. November 2007 die Nordsee und Ärmelkanal; gilt für alle Seeschiffe[3]
- ab 1. Juli 2009 24 sm Küstenbereich Kaliforniens; gilt für alle Seeschiffe. Besonderheit: Dieseltreibstoffe dürfen einen Schwefelmassenanteil von 0,5 % nicht überschreiten.[4][1]
Im März 2010 beschloss die IMO ein ECA für große Teile der US-amerikanischen und kanadischen Küsten. Sie wird ab August 2012 verpflichtend sein.[5]. Die US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency ) schrieb dazu:
„The 2015 fuel sulfur standard of 0.1 percent fuel sulfur (1,000 ppm) is expected to reduce PM and SOx emissions by more than 85 percent from today’s levels. This most stringent ECA fuel standard is expected to be met through fuel switching. In most cases, ships already have the capability to store two or more fuels. However, to meet the 1,000 ppm fuel sulfur requirement, some vessels may need to be modified for additional distillate fuel storage capacity. As an alternative to using lower sulfur fuel, ship operators may choose to equip their vessels with exhaust gas cleaning devices (“scrubbers”). In this case, the scrubber extracts sulfur from the exhaust. The current Tier I NOx standards range from 9.8 to 17 g/kW-h, depending on engine speed. The Tier II standards represent a 20 percent NOx reduction below Tier I, and the Tier III standards represent an 80 percent NOx reduction below Tier I. We expect ships to meet the Tier III standard through the use of high-efficiency aftertreatment technology.[5]“
SECA Nord- und Ostsee[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d ECAs - What you need to know. sustainableshipping.com, abgerufen am 7. Juni 2011.
- ↑ IMO: MARPOL, Annex VI. IMO, abgerufen am 8. Juni 2011.
- ↑ a b BSH: ANNEX VI. Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie, abgerufen am 8. Juni 2011.
- ↑ CEPA: SECA. California Environmental Protection Agency, abgerufen am 12. Juni 2011.
- ↑ a b epa.gov: [http://www.epa.gov/nonroad/marine/ci/420f10015.htm Designation of North American Emission Control Area to Reduce Emissions from Ships: Regulatory Announcement
Wikimedia Foundation.
