- Tachysphex
-
Tachysphex Tachysphex sp. in Dar es Salaam
Systematik Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera) Überfamilie: Apoidea ohne Rang: Grabwespen (Spheciformes) Familie: Crabronidae Unterfamilie: Crabroninae Gattung: Tachysphex Wissenschaftlicher Name Tachysphex Kohl, 1883 Tachysphex ist eine artenreiche Gattung der Grabwespen (Spheciformes) aus der Familie Crabronidae. Weltweit sind 446 Arten bekannt;[1] die Gattung ist damit die artenreichste der Tribus Larrini. In der Paläarktis sind etwa 138 beheimatet,[2] in Europa kommen davon 47 Arten vor.[3]
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Arten der Gattung Tachysphex sind zwischen 4 und 18 Millimeter lang, der Großteil der Arten erreicht zwischen 6 und 10 Millimeter Körperlänge. Die Grabwespen sind schwarz, ihr Hinterleib ist bei manchen Arten teilweise rot, so auch die Beine. Anders als bei der ähnlichen Gattung Tachytes ist das Pygidialfeld der Weibchen und das siebte Hinterleibssegment unbehaart. Man kann vor allem die komplett schwarz gefärbten Arten nur schwer voneinander unterscheiden.[2]
Lebensweise
Die in der Regel mehrzelligen Nester werden in sandigen oder auch bindigen Böden angelegt, wobei ebene Flächen bevorzugt besiedelt werden. Größere Teile und Steinchen tragen die Weibchen mit den Mandibeln fort, feines Material wird mit den Tarsen der Vorderbeine im Gleichtakt aufgegraben und mit dem Körper nach hinten aus dem Gang geschoben. Der Gang liegt meist flach im Boden, die Zellen werden in einer Tiefe von nur etwa drei bis sechs Zentimetern angelegt. Der Nesteingang wird je nach Art bei Abwesenheit verschlossen oder bleibt offen. Die Brut wird mit Heuschrecken versorgt. Je nach Art wird eine spezifische Familie der Heuschrecken bevorzugt bejagt. Die Beute wird mit der Bauchseite nach oben entweder im Flug oder gehend ins Nest gebracht. Deren Fühler werden mit den Mandibeln gepackt, im Flug wird die Beute zusätzlich mit den Beinen stabilisiert. Die Eiablage erfolgt entweder auf der ersten oder der letzten Heuschrecke, nahe der Hüften der vorderen Beine. In der Zelle wird die Beute mit der Bauchseite nach oben und dem Kopf nach unten gerichtet abgelegt. Die betäubten Tiere bewegen meist noch schwach ihre Beine und Fühler. [2]
Die Verpuppung erfolgt in einem festen Kokon, der aus Seide gesponnen wird, die mit verklebtem Sand überlagert ist. Es sind eine Reihe von Parasitoiden, wie etwa Goldwespen, Spinnenameisen, Wollschweber und Trabantenfliegen bekannt, die die Grabwespen befallen. Die Imagines sind Blütenbesucher. Am Abend oder bei Schlechtwetter suchen sich die Tiere einen Hohlraum, Männchen mit Tarsenkamm graben sich auch ein.[2]
Systematik
Tachysphex gehört zur Tribus Larrini innerhalb der Unterfamilie Crabroninae.
Arten (Europa)
- Tachysphex adjunctus Kohl 1885
- Tachysphex albocinctus (Lucas 1849)
- Tachysphex blattivorus Gussakovskij 1952
- Tachysphex brevipennis Mercet 1909
- Tachysphex brullii F. Smith 1833
- Tachysphex carli Beaumont 1947
- Tachysphex consocius Kohl 1892
- Tachysphex coriaceus A. Costa 1867
- Tachysphex costae De Stefani 1882
- Tachysphex ctenophorus Pulawski 1971
- Tachysphex denisi Beaumont 1936
- Tachysphex descendentis Mercet 1909
- Tachysphex erythropus (Spinola 1839)
- Tachysphex euxinus Pulawski 1958
- Tachysphex excelsus R. Turner 1917
- Tachysphex ferrugineus Pulawski 1971
- Tachysphex fugax Radoszkowski 1877
- Tachysphex fulvicornis R. Turner 1918
- Tachysphex fulvitarsis A. Costa 1867
- Tachysphex gracilitarsis Morice 1910
- Tachysphex graecus Kohl 1883
- Tachysphex helveticus Kohl 1885
- Tachysphex incertus Radoszkowski 1877
- Tachysphex julliani Kohl 1883
- Tachysphex latifrons Kohl 1884
- Tachysphex lindbergi Beaumont 1956
- Tachysphex mediterraneus Kohl 1883
- Tachysphex minutus Nurse 1909
- Tachysphex moczaryi Kohl 1884
- Tachysphex nitidior Beaumont 1940
- Tachysphex nitidissimus Beaumont 1952
- Tachysphex nitidus (Spinola 1805)
- Tachysphex obscuripennis (Schenck 1857)
- Tachysphex obscurus Pulawski 1971
- Tachysphex panzeri (Vander Linden 1829)
- Tachysphex persa Gussakovskij 1933
- Tachysphex plicosus (A. Costa 1867)
- Tachysphex pompiliformis (Panzer 1805)
- Tachysphex psammobius (Kohl 1880)
- Tachysphex pseudopanzeri Beaumont 1955
- Tachysphex saundersi Mercet 1909
- Tachysphex schmiedeknechti Kohl 1883
- Tachysphex sordidus (Dahlbom 1845)
- Tachysphex subdentatus F. Morawitz 1893
- Tachysphex tarsinus (Lepeletier 1845)
- Tachysphex tessellatus (Dahlbom 1845)
- Tachysphex unicolor (Panzer 1806)
Belege
Einzelnachweise
- ↑ Numbers of Sphecid Extant Species in: Wojciech J. Pulawski: Catalog of Sphecidae sensu lato. California Academy of Sciences, Version vom 27. November 2009
- ↑ a b c d Manfred Blösch: Die Grabwespen Deutschlands: Lebensweise, Verhalten, Verbreitung. 1. Auflage. Goecke & Evers, 2000, ISBN 3-931374-26-2, S. 223.
- ↑ Tachysphex. Fauna Europaea, abgerufen am 23. Juli 2010.
Literatur
- Manfred Blösch: Die Grabwespen Deutschlands: Lebensweise, Verhalten, Verbreitung. 1. Auflage. Goecke & Evers, 2000, ISBN 3-931374-26-2.
Wikimedia Foundation.