Tanegashima-Arkebuse

Tanegashima-Arkebuse
Tanegashima-Arkebuse
Tanegashima-Arkebuse im portugiesischen Pavillon auf der Expo 2005
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: Tanegashima-Arkebuse
Einsatzland: Japan
Entwickler/Hersteller: Verschiedene Waffenschmiede
Herstellerland: Japan
Produktionszeit: etwa ab 1543 bis aktuell
Waffenkategorie: Vorderladergewehr
Technische Daten
Kaliber:

verschieden

Feuerarten: Einzelfeuer
Visier: Kimme, Korn ohne Kornschutz
Ladeprinzip: Einzellader
Listen zum Thema

Die Tanegashima-Arkebuse oder Tanegashima-Gewehr (jap. 種子島銃, Tanegashima-jū oder 種子島筒, Tanegashima-tō oder auch nur Tanegashima), nach der gleichnamigen Insel, ist ein japanisches Vorderladergewehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Tanegashima-Arkebuse kam nach Japan, als ein chinesisches Schiff mit den Portugiesen Antônio da Mota, Antônio Peixoto und Francisco Zeimoto an Bord am Kap Kadokura (門倉崎, Kadokura-saki) im Süden der Insel auflief. Mit den Portugiesen kam eine wichtige Neuerung nach Japan, die Arkebuse, als der Lehnsherr der Insel Tanegashima Tokitaka den Portugiesen eine oder zwei Exemplare für die große Summe von je 1000 Tael (Ryō) Silber abkaufte.[1] Innerhalb kürzester Zeit wurden 20.000 Kopien der Waffe gefertigt, die in den Schlachten der Sengoku-Zeit kriegsentscheidend werden sollte.

Die ersten Versionen waren mit einem Luntenschloss ausgestattet. Sie haben einen auffallend kurzen Schaft, der wie allgemein üblich nicht an der Schulter sondern unterhalb des Kinns angelegt wird. Es gibt viele unterschiedliche Versionen, die von sehr einfachen bis zu sehr prunkvollen, goldverzierten Versionen reichen. Nachbauten dieses Typs werden bis heute im Schießsport benutzt[2].

Bermerkenswert ist, dass diese japanische Arkebuse zunächst äußerst erfolgreich und umfangreich eingesetzt wurde (Imjin-Krieg gegen Korea), nach dem Sieg der Tokugawa jedoch sofort und nachhaltig wieder unterdrückt wurde. Sämtliche Gewehrbauermeister wurden namentlich erfasst und in einigen Städten versammelt. Sie durften dann mehr als 200 Jahre lang diese Waffe nur in ganz beschränktem Umfang für zeremonielle Zwecke herstellen und vertreiben. Nach demselben System und auch mit fast demselben Aussehen wurden auch andere Schusswaffen wie Wallbüchsen entwickelt, die teilweise mit zwei Mann bedient werden mussten.

Einzelnachweise

  1. Lidin, S. 3, 141
  2. Bericht über Tanegashima-Wettkampf der M.L.S.A- Japan (Vorderladerschützen-Vereinigung Japans)

Literatur

  • Olof Lidin: Tanegashima: The Arrival of Europe in Japan. NIAS Press, Kopenhagen 2002, ISBN 0-7007-1674-2
  • Noel Perrin: Keine Feuerwaffen mehr. Japans Rückkehr zum Schwert. Syndikat, Frankfurt 1982, ISBN 3-8108-0206-9

Weblinks


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