- Tanio
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Die Tanio war ein Öltanker, der am 7. März 1980 vor der Bretagne in zwei Teile brach.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Havarie
Das voll abgeladene Schiff befand sich im März 1980 mit einer Ladung von 26.000 Tonnen Schweröl der Sorte Fuel No. 6 auf einer Reise nach Civitavecchia. Am 7. März brach das Schiff während eines schweren Sturms rund 50 Kilometer vor der Insel Batz auseinander. Dabei traten ungefähr 13.500 Tonnen Öl aus. Das Vorschiff sank mit einer Restladung von etwa 5000 Tonnen Öl auf rund 90 Meter Wassertiefe. Das Achterschiff des Tankers mit einer Restladung von etwa 7500 Tonnen Öl schwamm jedoch weiter und wurde nach Le Havre eingeschleppt.
Folgen
Es bildete sich ein Ölteppich, der sich aufgrund des starken Nordweststurms und der Meeresströmung auf die Kanalküste der Bretagne zugbewegte, und diese am 9. März erreichte. Nach Schätzungen wurde ein bis zu 150 Kilometer langer Küstenabschnitt, welcher schon 1967 und 1978 durch die Ölverschmutzungen der Torrey Canyon und der Amoco Cadiz geschädigt wurde, verschmutzt.
Der Ölteppich wurde zunächst unter Beobachtung gehalten, es wurden aber keinerlei Maßnahmen ergriffen, da die zerklüftete Küstenstruktur mit ihren extremen Tideverhältnissen und das schlechte Wetter keine Bekämpfung der Verschmutzungen erlaubten. Erst später konnte mit großangelegten Reinigungsarbeiten begonnen werden, die sich bis Anfang Juli erstreckten. Die Hauptarbeiten galten hier vor allem dem besonders stark betroffenen rund 20 Kilometer langen Strandabschnitt bei Tregastel und Ploumanach, der touristisch genutzt wird.
Der Tanio-Unfall brachte eine Reihe von Hindernissen beim Reinigen der unzugänglichen Küstenregion, da das zähflüssige Schweröl bei Umgebungstemperatur kaum pumpbar war. Aus demselben Grund sowie der geringen Giftigkeit des Öls, hielt sich der Schaden an der Natur aber in einem verhältnismäßig geringem Rahmen. Während der Aufräumarbeiten wurden rund 1700 verendete Seevögeln gesammelt. Des Weiteren wurden Bereiche im Tidewechselbereich, insbesondere Muschelkulturen und Seegrasgebiete betroffen.
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