- Amoco Cadiz
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Amoco Cadiz Die havarierte Amoco Cadiz am 16. März 1978
Schiffsdaten Flagge Liberia Schiffstyp Öltanker Heimathafen Monrovia Eigner Amoco Transport Corp. Bauwerft Astilleros Espanoles S.A. (Cadiz, Spanien)[1] Baunummer C95 Stapellauf 21. November 1973[1] Indienststellung Juni 1975[1] Verbleib am 16. März 1978 gestrandet Schiffsmaße und Besatzung Länge 313,00 m (Lpp)Breite 51,00 m Tiefgang max. 26,20 m Vermessung 109.700 BRT Maschine Maschine 1x Dieselmotor[1] Maschinen-
leistung22.678 kW (30.833 PS) Propeller 1x Festpropeller Transportkapazitäten Tragfähigkeit 233.690 tdw Sonstiges Klassifizierungen Registrier-
nummernDie Amoco Cadiz war ein Öltanker der US-amerikanischen Amoco Oil Corporation. Unter liberianischer Flagge fahrend kollidierte er am 16. März 1978 mit einem Felsen an der Küste der Bretagne (Frankreich) und brach in drei Teile auseinander, was zum sechstgrößten Ölunfall der Geschichte führte. 1,6 Millionen Barrel (223.000 t) Rohöl gelangten ins Meer.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Amoco Cadiz wurde auf der spanischen Werft Astilleros Espanoles S.A. in Cadiz erbaut. Nach dem Stapellauf im November 1973 wurde sie im Juni 1975 für das amerikanische Unternehmen Amoco in Dienst gestellt.
Havarie vor der bretonischen Küste
48.6-4.7666666666667Koordinaten: 48° 36′ 0″ N, 4° 46′ 0″ WAm 16. März 1978 war die Amoco Cadiz auf der Fahrt vom Persischen Golf nach Rotterdam. Während das Schiff gegen 9.45 Uhr morgens in das Verkehrstrennungssystem vor Ouessant ("rail d'Ouessant") an der westlichen Spitze der Bretagne einfuhr, fiel die Ruderanlage aus. Zu diesem Zeitpunkt herrschte westlicher Wind bei Stärke 7, der sich später noch auf Orkanstärke steigern sollte. Der Kapitän reagierte auf den Ruderausfall, indem er das Schiff stoppte und als Signal, dass das Schiff manövrierunfähig war, zwei schwarze Bälle aufziehen ließ. Außerdem setzte er eine Warnung an andere Schiffe über Funk ab.
Da Ruderausfälle nicht unbedingt als etwas Besonderes angesehen wurden, versuchte die Besatzung zunächst, den Schaden zu reparieren, obwohl sich die Amoco Cadiz nur 24 km vor der Küste befand. Erst gegen 11:20 Uhr wurde ein Schlepper angefordert, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Schaden (eine gebrochene Hydraulikleitung) auf See nicht zu beheben war. Etwa eine Stunde später traf der deutsche Hochseeschlepper "Pacific" ein. Er war jedoch nicht leistungsfähig genug, um die Amoco Cadiz mit dem Bug in den Wind zu drehen, damit sie sich mit dem eigenen Antrieb von der Küste entfernen konnte. Ein stärkerer Schlepper war zwar unterwegs, traf aber nicht mehr rechtzeitig ein. Nachdem die Schlepptrosse zur "Pacific" gerissen und der Versuch, eine weitere Trosse am Tanker zu befestigen, gescheitert war, ging die Amoco Cadiz etwa 3 km vor der Küste vor Anker. Aber auch das brachte das Schiff nicht zum Stillstand. Daraufhin rammte die Amoco Cadiz gegen 21 Uhr einen Felsen vor der Küste von Portsall, einem Ortsteil von Ploudalmézeau, ca. 24 km nordöstlich der Insel Ouessant. Die Besatzung wurde per Hubschrauber evakuiert. In der Nacht brach das Schiff auseinander.
Folgen
Das auslaufende Rohöl verschmutzte in den nächsten Wochen die Gewässer und mehr als 350 Kilometer der Küsten Nordwestfrankreichs. Die französische Regierung und die betroffenen Gemeinden verklagten die Amoco-Gesellschaft in den Vereinigten Staaten. Nach 14 Jahren erhielten sie 1,257 Milliarden Francs (190 Millionen Euro), weniger als die Hälfte der von ihnen geforderten Summe.[2]
Heutige Situation
Mittlerweile gilt das Wrack der Amoco Cadiz als ereignisreicher Tauchplatz vor der bretonischen Küste. Dabei sind nur das Mittelstück und das Heck zu betauchen, der Bug wurde bisher nicht gefunden.
Galerie
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Anker der Amoco Cadiz in Portsall
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Auke Visser: Auke Visser's International Super Tankers: Amoco Cadiz. Abgerufen am 13. Oktober 2011.
- ↑ Spills: Amoco Cadiz
Commons: Amoco Cadiz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Darstellung des Unglücks (engl.; mit Skizzen von der Unglücksroute der Amoco Cadiz und der Ausbreitung der Ölpest)
Kategorien:- Öltanker
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