- Theater Lüneburg
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Das Theater Lüneburg ist ein Dreispartentheater in Lüneburg mit eigenen Ensembles für Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Als Spielstätten dienen das Große Haus (542 Plätze), das T.NT.-Studio und das Junge Theater.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Theater Lüneburg wurde als Lünbeburger Bühne 1946 gegründet, Gründungsintendant war Rolf Hübner. Spielstätte war die Turnhalle des Turnvereins MTV Treubund (525 Plätze); die erste Spielzeit wurde am 29. September 1946 mit einer Matineeaufführung von Der verwandelte Komödiant (Stefan Zweig) und einer Abendaufführung von Ein Spiel von Tod und Liebe (Romain Rolland). 1948 wurde Hans Bauer für eine Spielzeit Intendant, unter dessen Leitung Schauspieler wie Hermann Speelmans, Siegfried Wischnewski und Karl-Heinz Vosgerau in Lüneburg spielten. In der Ära seines Nachfolgers Willie Schmitt musste das Theater aus finanziellen Gründen die Spielzeit auf 8 Monate pro Jahr reduzieren.
Unter Schmitts Nachfolger Heinz Zimmermann konnte ein eigenes Theatergebäude bezogen werden: Am 8. Oktober 1961 wurde das neue Stadttheater Lüneburg mit Shakespeares Was ihr wollt unter der Regie des Intendanten im ehemaligen Globe-Kino eröffnet. In dieser Zeit entstanden Zubringerdienste aus der ländlichen Umgebung nach Lüneburg sowie ein System von Gastspielen des Ensembles, die regelmäßig in Celle, Hamburg-Harburg, Bad Bevensen, Hameln, Lüchow, Vorsfelde und Uelzen gegeben wurden. 1979 wurde die Studiobühne T.NT (Treffpunkt Neues Theater) im Obergeschoss eines Hauses an der Ritterstraße eröffnet.
In den ersten Jahrzehnten war der Spielplan des Stadttheaters Lüneburg von Sprechtheater, Operetten (bzw. Musicals) und Märchenspielen geprägt. In der Spielzeit 1967/1968 wurden bei einem Gesamtetat von 1,1 Mio. DM 76 Vorstellungen von Operetten/Musicals, 101 Schauspielvorstellungen und 18 Gastspiele fremder Ensembles angeboten. Insgesamt hatten die Vorstellungen damals 101.626 Besucher. [1] Die kurze Spielzeit von damals 9 Monaten wurde zunehmend zu einem Problem, da die Ensemblemitglieder jedes Jahr in die Arbeitslosigkeit geschickt werden mussten. Erst in der Intendanz von Thomas Bayer konnte die Spielzeit 1986 auf 10 Monate, 1989 auf elf Monate ausgedehnt werden. Durch das 1988 begründete Festival Theatersommer Lüneburg (Spielort: Klosterhof bei der Ratsbücherei) konnte das Schauspielensemble dann erstmals ganzjährig beschäftigt werden.[2] 1986 wurde auf Anregung Bayers die Amateurbühne „Niederdeutsche Bühne Sülfmeister e. V.“ gegründet, deren Aufführungen im T.NT stattfinden. In der Intendanz seines Nachfolgers Jan Aust wurde das aus den 1950er Jahren stammende Theatergebäude 1995/1996 grundlegend saniert. Die Studiobühne T.NT zog 1996 in den Komplex des Stadttheaters um. Am 20. Oktober 2009 wurde das neben dem Großen Haus gelegene Junge Theater mit dem Schauspiel Nellie goodbye von Lutz Hübner eröffnet.
Nachfolger des 2010 aus Altersgründen ausgescheidenden Intendanten Jan Aust ist Hajo Fouquet.[3] Derzeitige (2010) Ensemblemitglieder sind Ella Aradovskaja, Sigrid Brandstetter, Zdena Furmancokova, Anne Hoth, Franka Kraneis, Caroline Kiesewetter, Karin Neubauer, Elisabeth Sikora, Peggy Steiner, Gerd Achilles, Oliver Hennes, Ulrich Kratz, Alvin Le-Bass, Kristian Lucas, Friedrich von Mansberg, Uwe Salzmann, Karl Schneider und Henrik Wager. Eine Theaterpädagogin pflegt Kontakte zu Schulen. [4] Neben den für das Theater Lüneburg traditionellen Gattungen Operette, Musical und Revue werden heute von der Sparte Musiktheater auch Opern aufgeführt. Die Lüneburger Sinfoniker geben außerdem im Großen Haus Sinfoniekonzerte.
Finanzierung
Das Theater Lüneburg hat einen Etat von 7 Millionen Euro, von denen etwa 20–25% selbst einspielt werden. Der Fehlbetrag wird je zur Hälfte bereitgestellt durch das Land Niedersachsen und die Theater Lüneburg GmbH, die wiederum von der Stadt und dem Landkreis Lüneburg getragen wird.[5]
Intendanten
- 1946–1948: Rolf Hübner
- 1948–1949: Hans Bauer
- 1949–1959: Willie Schmitt
- 1959–1970: Heinz Zimmermann
- 1970–1971: Torsten Hünke von Podewils
- 1971–1974: Hannes Houska
- 1975–1978: Franz Göd
- 1978–1979: Karl Heinz Köhn
- 1979–1985: Alexander de Montléart
- 1985–1991: Thomas Bayer
- 1991–2010: Jan Aust
- seit 2010: Hajo Fouquet
Literatur
- Ilona Büttenbender: Theater in Niedersachsen. Meyer, Braunschweig [1989], ISBN 3-926701-09-9, S. 116–123
- Deutscher Bühnenverein, Nordwestdeutscher Landesverband (Hrsg.): Theater in Nordwestdeutschland. Berichte. Informationen. Bilder. Deutscher Bühnenverein, Hamburg 1971, S. 177–182
- Torsten Hünke von Podewils: Vorhang auf! Theater in Lüneburg 1946-1990. Hrsg. vom Förderkreis Lüneburger Stadttheater e. V. Neubauer, Lüneburg 1990, ISBN 3-884-56076-X
- Stadttheater Lüneburg (Hrsg.): 150 Jahre Lüneburger Theater. Spielzeit 1981/82. Mykenae-Verlag Rossberg, Darmstadt 1981
Weblinks
Commons: Theater Lüneburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNormdaten: GKD in der DNB: 16049544-1Einzelnachweise
- ↑ Theater in Nordwestdeutschland, Hamburg 1971, S. 177
- ↑ Büttenbender: Theater in Niedersachsen. Braunschweig 1989
- ↑ taz: Die richtige Liga für Lüneburg und http://www.theater-lueneburg.de/index.asp?tree_id=189 (abgerufen am. 15. November 2010)
- ↑ http://www.theater-lueneburg.de/service.htm
- ↑ taz: Vorhang auf für Hoffnungsträger
53.24428810.40652Koordinaten: 53° 14′ 39″ N, 10° 24′ 23″ OKategorien:- Theater (Niedersachsen)
- Kultur (Lüneburg)
- Erbaut in den 1960er Jahren
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