- Landkreis Lüneburg
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Wappen Deutschlandkarte 53.2310.57Koordinaten: 53° 14′ N, 10° 34′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Verwaltungssitz: Lüneburg Fläche: 1.323,35 km² Einwohner: 177.279 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: LG Kreisschlüssel: 03 3 55 NUTS: DE93 Kreisgliederung: 43 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Auf dem Michaeliskloster 4
21335 LüneburgWebpräsenz: Landrat: Manfred Nahrstedt (SPD) Lage des Landkreises Lüneburg in Niedersachsen Der Landkreis Lüneburg ist ein Landkreis im Nordosten Niedersachsens. Er grenzt im Westen an den Landkreis Harburg, im Norden an den schleswig-holsteinischen Kreis Herzogtum Lauenburg und im Norden und Osten an den mecklenburg-vorpommerschen Landkreis Ludwigslust-Parchim und im Süden an die Landkreise Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Heidekreis. Der Landkreis ist Teil des gleichnamigen Landschaftsverbandes.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Lüneburg liegt südlich von Hamburg zwischen dem Elbetal und der Lüneburger Heide. Er wird von der Elbe durchflossen – sie trennt das Amt Neuhaus und Teile Bleckedes vom restlichen Kreisgebiet.
Geschichte
Amt und Kreis
Das Amt Lüneburg entstand 1862. Zu diesem Zeitpunkt wechselte das Amt Lüne seinen Amtssitz vom Kloster Lüne in die ehemalige Lüneburger Ritterakademie. Hiermit wurde auch der Amtsname geändert. Ab 1867 waren die Ämter Lüneburg, Bleckede und die Stadt Lüneburg Mitglieder des Kreises Lüneburg, auch Steuerkreis genannt, der ausschließlich für Steuern und Militär zuständig war.
Landkreis
Am 1. April 1885 wurde aus dem Amt Lüneburg - also ohne die Stadt Lüneburg und das Amt Bleckede - der Landkreis Lüneburg.
1929 wurde ihm ein Gutsbezirk aus dem Kreis Uelzen zugeschlagen. Am 1. Oktober 1932 wurden das Gebiet des aufgelösten Landkreises Bleckede an den Landkreis Lüneburg angegliedert.
1942 kamen die Gemeinden Oldershausen und Wittorf aus dem Landkreis Harburg zum Landkreis. 1943 wurden die Gemeinden Hagen, Lüne und Ochtmissen aus dem Landkreis in den Stadtkreis Lüneburg eingegliedert. 1969 gründete sich die Samtgemeinde Bardowick, um bevorstehenden Eingliederungen in die Stadt Lüneburg zuvorzukommen. Im Zuge der nun bevorstehenden vierten niedersächsischen Kreisreform am 1. März 1974 wurden auf Grund vielfältiger Gebietsänderungen einige Gemeinden aus- und eingegliedert, so kam zum Beispiel die Stadt an den Landkreis. Durch die Grenzziehung nach Kriegsende war das rechtselbische Amt Neuhaus als Amt im Kreis Hagenow Teil des Staatsgebiets der DDR aufgegangen. Am 30. Juni 1993 kam es wieder an den niedersächsischen Landkreis.
Der Landkreis ist eines der Kerngebiete von Denkmälern und Fundstätten aus der Vorzeit. Ernst Sprockhoff notierte 17 Anlagen westlich und 32 östlich der Ilmenau. Die Anlagen der Nekropole von Soderstorf und der Totenstatt bei Oldendorf ragen darunter heraus.
Lüneburgischer Landschaftsverband
Zur Pflege kultureller Einrichtungen wurde der Lüneburgische Landschaftsverband als eingetragener Verein gegründet.
Wappen
Das Wappen wurde dem Landkreis Lüneburg 1927 durch das Preußische Staatsministerium verliehen und zählt zu den frühesten deutschen Landkreiswappen. Schließlich ist der Landkreis Lüneburg der erste unter allen hannoverschen, ja sogar preußischen Landkreisen gewesen, der die Möglichkeit genutzt hat, ein eigenes Wappen zu beantragen und zu erlangen. Zudem ist das Wappen offenbar Vorbild für die Gestaltung der Landkreiswappen der benachbarten Landkreise Harburg, Celle, Dannenberg, Gifhorn, Soltau und Uelzen gewesen, die in den Folgejahren ebenfalls den blauen bzw. welfischen Löwen angenommen haben. Wiedergegeben sind zudem die Herzen in Anlehnung an das dänische Königswappen infolge der Heirat Herzog Wilhelms von Lüneburg mit der Dänin Helene.
Die Gestaltung und der Entwurf gehen auf den Berliner Maler Gustav Adolf Closs zurück.
Sozialeinrichtungen
In Lüneburg besteht das Städtische Klinikum Lüneburg. Dieses Krankenhaus nimmt am Elbe-Heide-Krankenhausverbund teil, der mehrere Kliniken im südlichen Hamburger Umland umfasst.
Verkehr
Für die Binnenschifffahrt ist die Elbe und der Elbe-Seitenkanal von Bedeutung. Durch das Kreisgebiet verlaufen verschiedene Bundesstraßen und die Bundesautobahn 39 von Lüneburg nach Hamburg (die ehemalige A 250). Die Verbindung vom Amt Neuhaus über die Elbe hinweg ins restliche Kreisgebiet wird durch die Fähren „Tanja“ zwischen Neu Darchau und Darchau sowie „Amt Neuhaus“ zwischen Bleckede und Neu Bleckede gewährleistet.
Die Bahnstrecken von Hamburg nach Hannover, von Lüneburg nach Lübeck sowie von Lüneburg nach Dannenberg (Elbe) verlaufen ebenfalls durch das Kreisgebiet. Lüneburg hat InterCity-Anschluss auf der IC-Linie Karlsruhe-Frankfurt-Kassel-Hannover-Hamburg-Stralsund sowie einigen Intercitys in und aus verschiedenen (Ferien-)Regionen. Außerdem halten vereinzelt InterCityExpresse (ICE) von und nach Basel, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart.
Die Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) besitzen Strecken von Lüneburg nach Bleckede und Soltau, auf denen jedoch kein regelmäßiger Personenverkehr mehr stattfindet.
Der Busverkehr liegt größtenteils in den Händen der Kraftverkehr GmbH (KVG)und der Verkehrsbetriebe Osthannover (VOG). In den 1990er Jahren wurde auf wichtigen Routen ein Schnellbusnetz eingeführt, das Lüneburg direkt und teilweise im Stundentakt mit umliegenden Grundzentren verbindet (Bleckede, Dahlenburg, Amelinghausen, Salzhausen). Häufige Verbindungen bestehen auch in die Vororte Lüneburgs (Bardowick, Adendorf, Deutsch Evern, Reppenstedt). Erschließungs-und Schulbuslinien binden kleinere Orte an.
Sämtliche Linien des Nahverkehrs sind Teil des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV).
Städte und Gemeinden
In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2010[2].
- 1. Adendorf (10.253)
- 2. Amt Neuhaus (4972)
- 3. Bleckede, Stadt (9578)
- 4. Lüneburg, Große selbständige Stadt (72.983)
Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
Sitz der Samtgemeindeverwaltung *
- 1. Samtgemeinde Amelinghausen (8180)
- Amelinghausen * (3801)
- Betzendorf (1152)
- Oldendorf (Luhe) (1001)
- Rehlingen (720)
- Soderstorf (1506)
- 2. Samtgemeinde Bardowick (16.588)
- 3. Samtgemeinde Dahlenburg (6253)
- Boitze (394)
- Dahlem (506)
- Dahlenburg, Flecken * (3356)
- Nahrendorf (1370)
- Tosterglope (627)
- 4. Samtgemeinde Gellersen (12.667)
- Kirchgellersen (2140)
- Reppenstedt * (7155)
- Südergellersen (1624)
- Westergellersen (1748)
- 5. Samtgemeinde Ilmenau (10.571)
- Barnstedt (776)
- Deutsch Evern (3727)
- Embsen (2676)
- Melbeck * (3392)
- 6. Samtgemeinde Ostheide (10.263)
- Barendorf * (2384)
- Neetze (2608)
- Reinstorf (1303)
- Thomasburg (1302)
- Vastorf (903)
- Wendisch Evern (1763)
- 7. Samtgemeinde Scharnebeck (14.971)
- Artlenburg, Flecken (1600)
- Brietlingen (3311)
- Echem (1018)
- Hittbergen (893)
- Hohnstorf (Elbe) (2474)
- Lüdersburg (635)
- Rullstorf (1827)
- Scharnebeck * (3213)
Politik
Wahlkreise
Der Landkreis Lüneburg gehört zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg. Der Landtagswahlkreis 49 Lüneburg umfasst die Stadt Lüneburg, die Gemeinde Adendorf und die Samtgemeinden Amelinghausen, Bardowick und Gellersen. Die Stadt Bleckede, die Gemeinde Amt Neuhaus und die Samtgemeinden Dahlenburg, Ilmenau, Ostheide sowie Scharnebeck gehören zum Landtagswahlkreis 48 Elbe.[3][4]
Landräte
- 1885–1895: Alexander Wilhelm Julius Rasch
- 1896–1917: Konrad Engelhardt
- 1917–1945: Wilhelm Albrecht
- 1945–1946: Ludwig Eicke
- 1946–1948: Wilhelm Martens
- 1948–1952: Friedrich Buhlert
- 1952–1953: Wilhelm Martens
- 1953–1974: Hermann Hahn (Deutsche Partei)
- 1974–1991: Wilhelm Martens (CDU)
- 1991–1996: Wolfgang Schurreit (SPD)[5]
- 1996–2006: Franz Fietz (CDU) [6]
- seit 2006: Manfred Nahrstedt (SPD) [7]
Oberkreisdirektoren
- 1945–1949: Ludwig Eicke
- 1950–1969: Ernst Wallhöfer
- 1969–1987: Klaus Harries
- 1987–1999: Jürgen Allerdissen[5]
Sonstiges
Der Landkreis Lüneburg liegt in drei verschiedenen Vorwahlbereichen. Der Großteil des Landkreises hat Rufnummern des Bereichs 4 (Hamburg). Der Südosten liegt allerdings im Bereich 5 (Hannover) und die zum Beitrittsgebiet gehörenden ostelbischen Gebiete im Bereich 3 (Berlin).
Siehe auch
Literatur
- Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. A.10, Marburg (Lahn) 1981, S. 690–693.
Weblinks
Commons: Landkreis Lüneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von Landkreis Lüneburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung
- ↑ a b Landkreis Lüneburg: Ehemalige Landräte und Oberkreisdirektoren. Abgerufen am 19. Januar 2010.
- ↑ Manfred Balzer: Die CDU im Landkreis Lüneburg 1945–2003. In: Die CDU in Stadt und Landkreis Lüneburg. Ein geschichtlicher Abriss 1945–2003. 3. überarbeitete Ausgabe. Offsetdruck Fritz Fischer, Felbach-Oeffingen 2007, S. 66 (PDF; 612 KB).
- ↑ Landkreis Lüneburg: Landrat Manfred Nahrstedt. Abgerufen am 19. Januar 2010.
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