Todesmärsche von Sandakan

Todesmärsche von Sandakan
24. Oktober 1945. Sandakan Kriegsgefangenenlager - ein paar Monate nachdem es aufgegeben wurde. In dem abgebildeten Bereich wurden die Körper von 300 Gefangenen gefunden. Es waren diejenigen, die im Lager nach dem Todesmarsch nach Ranau verblieben. Jedes der Gräber enthielt bis zu 10 Körper. Australische und Britische Gefangene wurden hier ermordet und begraben. (Foto: Frank Burke.)

Die Todesmärsche von Sandakan (jap. サンダカン死の行進, Sandakan shi no kōshin) waren eine Serie erzwungener Märsche in Borneo während des Pazifikkrieges, bei denen mehr als 3600 versklavte indonesische Arbeiter und 2400 alliierte Kriegsgefangene starben, die vom Japanischen Reich in Gefangenenlagern interniert worden waren. Die Märsche führten von Sandakan nach Ranau. Das Kriegsende überlebten von über 6000 inhaftierten Gefangenen lediglich sechs Australier. Ihnen gelang die Flucht.

Die indonesischen Zwangsarbeiter und die Kriegsgefangenen waren für den Bau von Militäranlagen im Raum von Sandakan eingesetzt. Im Verlauf der Gefangenschaft führte die japanische Armee mehrere der Todesmärsche durch. Zum Ende des Krieges wurden die letzten Kriegsgefangenen umgebracht, um ihre Zeugenaussage zu den Verbrechen der Wächter zu verhindern.[1]. Sechs australische Soldaten vermochten durch ihre Flucht zu überleben. Sie wurden von der Bevölkerung unterstützt. Die Überlebenden waren Zeugen bei den Kriegsverbrechertribunalen in Tokyo und Rabaul. Sie waren Augenzeugen der Verbrechen und Kriegsgräuel. Mehrere verantwortliche Offiziere des Kaiserlichen Japanischen Heeres, darunter Generalleutnant Baba Masao, Hauptmann[2] Hoshijimi Susuma, Hauptmann Takakuwa Takuo und Hauptmann Watanabe Genzō wurden der Kriegsverbrechen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.[3][4]

In Kundasang, Sabah, wurde 1962 eine Gedenkstätte für die Opfer in Sandakan und Ranau errichtet. [5]

Zu den Todesmärschen von Sandakan schuf der australische Komponist Jonathan Mills 2004 ein Klagelied zum Gedenken an einen Toten. Sein Vater hatte eine Zeit der Gefangenschaft in Sandakan von 1942 bis 1943 überlebt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Remembering Sandakan: 1945-1999
  2. Anmerkung: Korrekte Rangbezeichnung im Kaiserlich Japanischen Heer ist rikugun taii, 陸軍中尉
  3. Excerpts from important war crimes trials
  4. War Criminals Executed At Rabaul, The Argus (Melbourne, Vic. : 1848-1954), Ausgabe vom Montag, 8. April 1946
  5. http://www.sabahtourism.com/sabah-malaysian-borneo/en/destination/49-kundasang-war-memorial/

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