Triton (2000)

Triton (2000)
RV Triton bow.jpg
Geschichte
In Auftrag gegeben: August 1998
Kiellegung: 1999
Stapellauf: Mai 2000
Indienststellung: August 2000
Außerdienststellung: 2005
Daten
Verdrängung: 900 ts
Länge: 90 m
Breite: 22 m
Tiefgang: 3 m
Antrieb: 2 × Paxman 12VP185 2 MW Dieselgeneratoren + 2 × 350 kW Elektromotoren
Höchstgeschwindigkeit: 20 Knoten
Reichweite: 3.000 Meilen
Besatzung: 12 + 12 Wissenschaftler
Bewaffnung: nicht vorhanden
Flugzeuge: 1 × Sea Lynx

Die Triton ist einer der größten Trimarane der Welt. Sie wurde als Versuchsschiff der britischen Royal Navy gebaut, um den militärischen Einsatz von Trimaranen zu erproben. Nach dem Ende der Testreihen wurde sie 2005 an Gardline Marine Sciences verkauft und in der Meeresforschung eingesetzt. Seit 2007 ist sie als Patrouillenboot für den australischen Zoll im Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1998 beauftragte die Royal Navy den britischen Rüstungskonzern QinetiQ mit der Konstruktion des Versuchsschiffes RV Triton. Dieses war Teil des Future-Surface-Combatant-Programms, an dessen Ende ein Nachfolger für die Fregatten der Broadsword- und Duke-Klasse stehen sollte. Im Zuge dieses Projekts wurde die RV Triton im August 2000 offiziell in Dienst gestellt. Erste Tests im Nordatlantik wurden im September 2001 mit der Landung eines Sea Lynx Hubschraubers der Royal Navy an Bord des Schiffes erfolgreich abgeschlossen. Hierbei handelte es sich um die erste Hubschrauberlandung auf einem Trimaran. Nach weiteren Tests im Mittelmeer und Südostasien zeigten auch die USA Interesse an der Konstruktion. 2003 fanden gemeinsame Tests der britischen und amerikanischen Marine vor der amerikanischen Ostküste statt. Offiziell schloss die Royal Navy ihre Testreihen im Januar 2004 ab. Anschließend wurde das Schiff an die United States Navy verliehen, die es knapp ein Jahr lang ebenfalls zu Testzwecken verwendete. Auf Basis der Triton entwickelte die US-Marine einen eigenen Prototypen für ihr Littoral Combat Ship, die USS Independence (LCS-2).

Ausmusterung

Am 7. März 2005 bestätigte das Verteidigungsministerium, dass das FSC-Programm in seiner ursprünglichen Form vorzeitig beendet worden sei und bestätigte damit Pressemeldungen vom November 2004. Das futuristische Trimaran-Konzept wird demzufolge nicht weiter verfolgt. Durch den Abbruch des Programms waren weitere Tests mit der Triton nicht mehr notwendig. Nach ihrer Rückkehr aus den USA wurde sie an die Firma Gardline Marine Sciences verkauft, die sie als MV Triton zu Forschungszwecken einsetzte. Seit Januar 2007 ist sie als Patrouillenboot ACV Triton für den australischen Zoll im Einsatz.[1] Zu diesem Zweck wurde sie mit zwei 12,7 mm Maschinengewehren ausgerüstet.

Australian Customs ship Triton moored in Darwin Harbour.jpg

Konstruktion

Die Triton wurde als voll funktionsfähiger Trimaran gebaut, ist jedoch deutlich kleiner als die ursprünglich geplanten Schiffe der Serienproduktion, die eine Verdrängung ähnlich der heutiger Fregatten haben sollten. Da es vorwiegend um die Erprobung der Trimaran-Bauweise geht, verfügt das Schiff über keinerlei Bewaffnung. Bei den Tests sollte analysiert werden welche Vorteile die Bauweise gegenüber konventionellen Schiffen mit nur einem Rumpf hat. Hierbei standen die höhere Geschwindigkeit, der geringe Kraftstoffverbrauch sowie das größere Platzangebot im Mittelpunkt. Für die Erprobung wurden über 300 Sensoren und weitere technische Ausrüstung im gesamten Schiff installiert.

Die Antriebsenergie liefern zwei Dieselgeneratoren. Sie treiben eine zentrale Schiffsschraube sowie zwei von Elektromotoren angetriebene Impeller, welche an den Seitenrümpfen montiert sind. Diese dienen auch zur Quersteuerung, beispielsweise bei Anlegemanövern. Während die Höchstgeschwindigkeit des Versuchsschiffs durch die geringe Motorleistung unter 20 Knoten liegt, sollten die Schiffe der Serienproduktion später mehr als doppelt so schnell sein.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LARGE ARMED NORTHERN PATROL AND RESPONSE VESSEL; Northern Patrol Vessel ACV Triton (pdf), customs.gov.au, abgerufen am 22. April 2011

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