- UN List of Protected Areas
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Die UN List of Protected Areas (deutsch: UN-Liste geschützter Gebiete) ist eine 1962 von den Vereinten Nationen initiierte und von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) kontinuierlich gepflegten Liste aller geschützten Gebiete der Welt. Die 13. Version der Liste aus dem Jahre 2003, – derzeit noch aktuell –, wurde in Zusammenarbeit der IUCN und dem UNEP World Conservation Monitoring Centre, welches über die UNEP der UN untersteht, erstellt[1].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte
Die Geschichte der UN List of Protected Areas geht wohl bis auf das Jahr 1959 zurück. In der 27. Sitzung des UN Economic and Social Council wurde die Wichtigkeit der Nationalparks und vergleichbarer Reservate für die Menschheit hervorgehoben und per Resolution (No. 713) eine weise Nutzung dieser Schutzgebiete empfohlen[2].
Vom 30. Juni bis zum 7. Juli 1962 fand dann in Seattle, USA die erste World Conference on National Parks der IUCN statt. Ziel dieser Konferenz war es, international insgesamt eine bessere Unterstützung für Nationalparks zu erreichen. Neben den Themenschwerpunkten: "Einfluss des Menschen auf die Tierwelt", "Artensterben", "die religiöse Bedeutung und ästhetische Bedeutung von bestimmten Parks und der Wildnis", "die Rolle von Nationalparks in wissenschaftlichen Studien", "der ökonomischen Nutzen des Tourismus", "internationale Überwachung von Naturparks über nationale Grenzen hinweg" und "der praktische Problem einer Parkverwaltung", wurde beschlossen, diese Konferenz alle zehn Jahre stattfinden zu lassen und eine Liste aller geschützten Gebiete zu erstellen[3].
Beschlussfassung
Im Dezember 1962 folgte die 16. Generalversammlung der Economic Development and Nature Conservation der Vereinten Nationen. Nach der Vorarbeit der vergangenen drei Jahre beschlossen die Delegierten dieser Versammlung in einer Resolution die Erstellung einer United Nations List of National Parks and Equivalent Reserves (deutsch: UN Liste der Nationalparks und gleichwertige Schutzgebiete). Die IUCN hatte ihren Anteil an all diesen Beschlüssen und übernahm dann auch die Verantwortung für die Erstellung und Pflege einer solchen Liste für die folgenden 20 Jahre. Die 1962 erstmals erstellte Liste umfasste gerade mal knapp über 1.000 Schutzgebiete[1].
Weiterer Verlauf
1966, 1972, 1973, 1974, 1975 und 1980 folgten weitere Versionen, erstellt von der Commission on National Parks and Protected Areas (CNPPA) (deutsch: Kommission für Nationalparks und geschützte Gebiete), die von der IUCN eigens für die Belange der Nationalparks gegründet wurde. Auf der zweiten World Conference on National Parks, die 1972 in dem der Welt ältestem Nationalpark, dem Yellowstone National Park abgehalten wurde, zählte die Liste der UN etwas mehr als 1.200 registrierte Schutzgebiete[4].
1979 eröffnete die IUCN in Cambridge ein Büro, welches sich um die Entwicklung des Arten- und Naturschutzes kümmern sollte. In diesem Büro wurde dann 1981 von der CNPPA mit dem Aufbau der Protected Areas Data Unit begonnen, einer Datenbank, die die steigende Anzahl an geschützten Gebieten und die wachsende Menge an Daten bewältigen sollte und gleichzeitig damit alle relevanten Informationen zu gewünschten Gebieten schnell verfügbar machen konnte[2].
In Folge dieser Aufbauarbeit und der Korporation zwischen der IUCN und der UNEP wurde 1982 auf der World Conference on National Parks in Bali, Indonesien die 8. Version der UN-Schutzliste unter dem heute noch gültigen Namen UN List of Protected Areas veröffentlicht. Auch wurde mit dieser neuen Liste erstmal die Kategorisierung der geschützten Gebiete nach IUCN-Management-Kategorien vorgenommen und die Beschränkung auf Mindestgröße aufgehoben. Die Aufnahme in die UN-Liste erfolgte aber auch unabhängig davon, ob die IUCN ihrerseits dem jeweiligen Gebiet eine ihre Kategorie zugeordnet hatte und damit in ihre offizielle Liste aufnahm oder nicht[5].
Die ersten zehn Versionen der Liste von 1962 bis 1990 wurden ausschließlich in gedruckter Form veröffentlicht. Die beiden veröffentlichen Versionen von 1993 und 1997 gab es zusätzlich zur gedruckten Form auch noch als webbasierte Datenbank, der World Database on Protected Areas (WDPA), die nun frei zugänglich abgefragt werden konnte.
Aktuell gültige Liste
Die derzeit aktuell gültige UN List of Protected Areas wurde auf der fünften World Conference on National Parks, die 2003 in Durban, Südafrika stattfand, frei gegeben. Zwei Besonderheiten dieser Liste sind, dass sie erstmals wegen ihres Umfangs nicht mehr in gedruckter Form veröffentlicht wurde und dass erstmals eine umfassende Darstellung aller bekannten geschützten Gebiete der Welt in der Liste zu finden sind. Verfügbar sind allerdings alle Daten nur Online über die WDPA-Datenbank oder gegen Gebühr auf Datenträgern wie CD und DVD. In gedruckter Form gab es lediglich Informationen genereller Art und einige aufbereitete Statistiken zu Analysen globaler Trends in Bezug auf geschützte Gebiete.
Die heute gültige Liste enthält knapp über 102.000 Gebiete, die ein Landfläche von 17,1 Mill. km² abdecken. Mit 8,7 % der Landfläche der Erde stellt dies schon ein beeindruckendes Ergebnis in den Bemühungen um Natur- und Artenschutz dar. Die geschützten Meeresgebiete sind laut Bericht mit nur 1,64 Mill. km² noch deutlich unterrepräsentiert.
Quellen
- 2003 United Nations List of Protected Areas, IUCN, Gland, Switzerland and Cambridge, UK and UNEP World Conservation Monitoring Centre, Cambridge, UK, 2003. ISBN 2-8317-0746-3 und ISBN 92-807-2362-6
- Parks, Protected Areas and World Heritage - UNEP World Conservation Monitoring Centre
Einzelnachweise
- ↑ a b Siehe 2003 United Nations List of Protected Areas unter Quellen.
- ↑ a b 1993 UN List of National Parks and Protected Areas - UNEP-WCMC - (abgerufen am 4. Januar 2010)
- ↑ VTH IUCN WORLD PARKS CONGRESS - IISD Canada - (abgerufen am 4. Januar 2010)
- ↑ Previous World Parks Congresses - Department Environmental Affairs Republic of South Africa - (abgerufen am 5. Dezember 2010)
- ↑ United Nations List of Protected Areas - UNEP-WCMC - (abgerufen am 4. Januar 2010)
Weblinks
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