Ultra-high pressure abrasive blasting

Ultra-high pressure abrasive blasting

Der englische Begriff ultra-high pressure abrasive blasting (UHPAB) bezeichnet ein zu den Strahlverfahren[1] gehörendes Oberflächenvorbereitungsverfahren, das heißt, ein Verfahren, das eine Oberfläche zum Beschichten mittels Flammstrahlen vorbereitet (vgl. DIN EN ISO 12944-4[2]).

Bei UHPAB handelt es sich um eine Kombination von Druckwasserstrahlen (ultra-high pressure blasting, UHP) und Trockenstrahlen (engl. abrasive blasting, AB). Besonders am UHPAB-Verfahren ist ein zweistufiger Beschleunigungsmechanismus, mit dem zunächst das feste Strahlmittel in einer ersten Stufe konventionell mittels Druckluft beschleunigt (AB) wird. Anschließend wird das Strahlmittel-Druckluft-Gemisch ein zweites Mal beschleunigt, und zwar durch einen mit hoher Geschwindigkeit strömenden Wasserstrahl (UHP). Die entstehende Drei-Phasen-Strömung (Strahlmittel, Luft, Wasser) wird gebündelt und trifft mit hoher Geschwindigkeit auf die zu bearbeitende Oberfläche. Die Geschwindigkeiten einzelner Phasen bzw. Beschleunigungsstufen sind in der Folge aufgelistet.

  • Geschwindigkeit des Strahlmittels nach erster Beschleunigung (Luftdruck: 0,8 MP) = AB: 162 m/s
  • Geschwindigkeit des Wasserstrahls (Wasserdruck: 200 MPa) = UHP: 633 m/s
  • Geschwindigkeit des Strahlmittels nach zweiter Beschleunigung (Luft- und Wasserdruck wie oben) = UHPAB: 500 m/s

Es sind zahlreiche erfolgreiche Anwendungen des UHPAB-Verfahrens bekannt, insbesondere in den Bereichen Schiffsreparatur, Stahl-Wasserbau, Schweißnahtbearbeitung, Rohrleitungsentschichtung sowie bei Arbeiten auf Offshore-Bohrinseln und an Großlagertanks.[3] Das Verfahren weist eine Reihe von anwendungstechnischen und qualitativen Vorteilen auf.[4][5][6] Dazu gehören insbesondere:

  • geringe Staubentwicklung
  • geringer spezifischer Strahlmittelverbrauch
  • geringer spezifischer Wasserverbrauch
  • geringer spezifischer Energieverbrauch/Dieselverbrauch
  • hohe Effektivität aufgrund der hohen Strahlmittelgeschwindigkeit
  • hohe Reinigungseffektivität (Salze, gebrochenes Strahlmittel) durch die Wasserphase[4][5]
  • Erzeugung einer projektierten Oberflächenrauheit
  • Gewährleistung einer hohen Haftung zwischen Substrat und Beschichtung[4]
  • sehr gute Korrosionsschutzwirkung[6]

Die Effektivität des Verfahrens hängt stark von den Bedingungen ab, unter denen die Anwendung erfolgt; hierzu zählen ua. Objektgeometrie, Zugänglichkeit, Arbeitsorganisation und Ausrüstung. Es können Flächenleistungen bis zu 20 m²/h erreicht werden. Komplexere Geometrien der bearbeiteten Strukturen führenwie bei allen Strahlverfahrenauch beim UHPAB zu einer Reduktion der Effektivität. Die Kosten des Verfahrens richten sich ebenfalls nach den Bedingender Anwendung, wobei regionale und lokale Gegebenheiten (zB. Lohnniveau, Arbeits- und Umweltschutzauflagen) hinzukommen.

Einzelnachweise

  1. A. W. Momber: Hydroblasting and Coating of Steel Structures. Elsevier, London 2003, ISBN 0080972489.
  2. DIN EN ISO 12944-4: Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme - Teil 4: Arten von Oberflächen und Oberflächenvorbereitung, 1998, Beuth-Verlag, Berlin
  3. A. W. Momber, R. Godoy: Preparing offshore platforms with ultra-high pressure abrasive blasting-basics and cases. In: Journal of protective coatings & linings. 24, Nr. 4, 2007, S3647.
  4. a b c A. W. Momber, S. Koller, H. J. Dittmers: Effects of surface preparation methods on adhesion of organic coatings to steel substrates. In: Journal of Protective Coatings and Linings. 21, Nr. 11, 2004, S4450.
  5. a b A. Momber: Aspects of salt concentration on prepared steel substrates. 23, Nr. 2, Journal of Protective Coatings and Linings, 2006, SM2M8 (PDF).
  6. a b A. W. Momber, S. Koller: Effects of surface preparation methods on delamination of organic coatings applied to a metal substrate. In: Journal of Protective Coatings and Linings. 25, 2008, S4352.

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