- Ultra-Trail du Mont-Blanc
-
Der Ultra-Trail du Mont-Blanc (abgekürzt UTMB; voller Name The North Face Ultra-Trail du Mont-Blanc nach dem Sponsor The North Face) ist ein Ultramarathon, der auf Trails von Chamonix aus entgegen dem Uhrzeigersinn rund um die Mont-Blanc-Gruppe führt.
Erstmals 2003 ausgetragen und von den Trailers du Mont Blanc organisiert, zählt er mit einer Streckenlänge von ca. 160 km, mehr als 9000 zu überwindenden Höhenmetern und einem Zeitlimit von 46 Stunden zu den anspruchsvollsten Bergmarathons weltweit.[1][2][3] Seit 2006 findet auf der zweiten Hälfte des Kurses das Rennen Courmayeur – Champex – Chamonix (CCC) über 98 km statt, und seit 2009 führt der Lauf Sur les Traces des Ducs de Savoie (TDS) auf einer Strecke von 106 km südlich des Mont-Blancs von Chamonix über Bourg-Saint-Maurice nach Courmayeur. Außerdem gibt es seit 2008 den Bewerb La Petite Trotte à Léon (PTL) für Zweier- und Dreier-Teams, der keinen Wettkampfcharakter hat. Die Mannschaften müssen dabei selbstständig eine Strecke von 240 km und 18.000 Höhenmeter gemeinsam in knapp fünf Tagen absolvieren.
Für den Lauf gilt „teilweise Autonomie“, d. h. die Läufer müssen eine Pflichtausrüstung in einem Rucksack mit sich führen und erhalten Unterstützung nur an den offiziellen Labestellen. Obwohl es für eine Teilnahme erforderlich ist, dass man bei anderen Läufen über Ultradistanzen eine vorgeschriebene Zahl von Punkten gesammelt hat, übersteigt die Zahl der Interessenten mittlerweile die Zahl der verfügbaren Startplätze, so dass ein Losverfahren eingeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Strecke
Der UTMB folgt im Wesentlichen dem Fernwanderweg Tour du Mont-Blanc. Von Chamonix aus geht es über Les Houches zum ersten Anstieg La Charme. Hinter Les Contamines-Montjoie geht es erstmals in den hochalpinen Bereich, mit der Croix du Bonhomme (2479 m) als höchsten Punkt. Nach einem Abstieg zum Weiler Les Chapieux erreicht man über den Col de la Seigne (2516 m) italienisches Gebiet. Oberhalb des Val Veny gelangt man zur Arête Mont Favre (2435 m) und steigt über den Col Chécrouit nach Courmayeur ab, das man nach 78 km erreicht. Über den Grand Col Ferret (2537 m) gelangt man ins Schweizer Val Ferret. Hinter Champex-Lac, das nach 123 km erreicht wird, sind noch drei große Anstiege zu bewältigen: zum Weiler Bovine (1987 m) und auf den Catogne (2011 m) auf Schweizer und auf die Tête aux Vents (2130 m) auf französischem Territorium.
Geschichte
Bei der Erstaustragung betrug die Gesamtstrecke 150 km. Zwei weitere Wettbewerbe fanden über 110 km (auf dem Teilstück bis Champex-Lac) und über 67 km (auf dem Teilstück bis Courmayeur) statt. Über 110 km siegten der Brite Mark Hartell (15:03:05 h) und die Französin Irina Malejonock (16:59:51 h), über 67 km die Franzosen Dominique Bergar (8:13:34 h) und Corinne Favre (9:21:57 h).
Im Lauf der darauffolgenden Jahre wurde die Hauptstrecke jeweils um einige Kilometer verlängert, so dass sie nun 166 km beträgt. 2006 wurde wegen der rapide ansteigenden Läuferzahlen mit Courmayeur – Champex – Chamonix ein zweites Rennen eingeführt, das zunächst über 86 km ging (derzeitige Länge 98 km).
2010 wurde wegen eines Schlechtwettereinbruchs am Freitagabend der UTMB nach drei Stunden und der CCC für den letzten Teil des Läuferfeldes abgebrochen. Der TDS wurde abgesagt und am Samstag morgen ein Ersatzrennen für diesen Lauf und den UTMB auf der zweiten Hälfte des UTMB von Courmayeur aus gestartet.[4][5]
Statistik
Siegerlisten
UTMB
Datum Männer Zeit Frauen Zeit Aug. 2010 28.Jeremy Bragg (GBR) 10:30:37[6] Elizabeth Hawker -3- 11:47:30[6] Aug. 2009 29.Kílian Jornet Burgada -2- 21:33:18 Kristin Moehl -2- 24:56:01 Aug. 2008 30.Kílian Jornet Burgada (ESP) 20:56:59 Elizabeth Hawker -2- 25:19:41 Aug. 2007 25.Marco Olmo -2- 21:31:58 USA) Nikki Kimball (25:23:45 Aug. 2006 26.ITA) Marco Olmo (21:06:06 FRA) Karine Herry (25:22:20 Aug. 2005 27.SUI) Christophe Jacquerod (21:11:07 Elizabeth Hawker (GBR) 26:53:51 Aug. 2004 28.FRA) Vincent Delebarre (21:06:18 SUI) Colette Borcard (26:08:54 Aug. 2003 31.Dachhiri Dawa Sherpa (NEP) 20:05:59 USA) Kristin Moehl (29:38:24 CCC
Jahr Männer Zeit Frauen Zeit 2010 Xavier Thévenard (FRA) 11:57:13 Maud Giraud (FRA) 14:07:38 2009 Jean-Yves Rey (SUI) 11:40:47 Chantal Begue (FRA) 16:51:00 2008 Guillaume Le Normand (FRA) 12:26:04 Lucy Colquhoun (GBR) 14:33:37 2007 Julien Chorier (FRA) 10:19:46 Andréa Zimmermann (SUI) 12:28:05 2006 Alun Powell (GBR) 10:53:17 Corinne Favre (FRA) 10:35:55 TDS
Jahr Männer Zeit Frauen Zeit 2010 abgesagt --- --- --- 2009 Patrick Bohard (FRA) 14:01:48 Fernanda Maciel (BRA) 17:17:43 Entwicklung der Finisherzahlen
Jahr UTMB davon
FrauenCCC davon
FrauenTDS davon
Frauensonstige
Bewerbedavon
Frauen2010 1127[7] 113 [8] 44437 ---[9] --- --- --- 2009 1383 101 1266 146 480 58 --- --- 2008 1269 81 1315 187 --- --- --- --- 2007 1437 95 1329 203 --- --- --- --- 2006 1152 71 854 147 --- --- --- --- 2005 773 48 --- --- --- --- --- --- 2004 420 20 --- --- --- --- --- --- 2003 67 7 --- --- --- --- 152[10]
317[11] 9
30Weblinks
- Offizielle Website (mit deutscher Version)
- UTMB-Website von The North Face (englisch)
- Laufberichte und Meldungen vom Ultra-Trail du Mont-Blanc auf marathon4you.de
- Ultra-Trail du Mont-Blanc auf steppenhahn.de (mit Links zu vielen weiteren Laufberichten)
- In pics: Ultra Trail du Mont Blanc, Bildergalerie beim Daily Telegraph
- Fernsehreportage vom UTMB 2007 (eingestellt auf YouTube am 5. Oktober 2007; frz.)
- 3-D-Animation der Strecke bei The Run Scout, 18. Juni 2009 (erstellt mit Google Earth)
Fußnoten
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Ultra-Trailrunning am Mont Blanc – Die Lust am Limit. 29. August 2008
- ↑ The Daily Telegraph: Ultra-Trail proves ultimate test of endurance running. 2. September 2008
- ↑ The Guardian: The toughest race in the world? 13. Oktober 2009
- ↑ Ultrafondus: UTMB 2010 le direct
- ↑ trailrunningSoul.com: An Unusual 2010 UTMB. 30. August 2010
- ↑ a b Kürzere Ersatzstrecke (88 km, 5500 Höhenmeter)
- ↑ Ersatzrennen auf verkürzter Strecke
- ↑ Rennen abgebrochen
- ↑ abgesagt
- ↑ 110 km
- ↑ 67 km
Kategorien:- Ultramarathon
- Bergmarathon
- Laufveranstaltung in Frankreich
- Laufveranstaltung in Italien
- Laufveranstaltung in der Schweiz
- Sport (Rhône-Alpes)
- Sportveranstaltung im Aostatal
- Sportveranstaltung im Kanton Wallis
Wikimedia Foundation.