- Und sie rührten an den Schlaf der Welt
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Und sie rührten an den Schlaf ist ein 1997 erschienener Roman des deutschen Schriftstellers C. S. Mahrendorff, der im Wien des späten 19. Jahrhunderts spielt. Er bildet den ersten Teil der Wien-Trilogie, die durch Der Walzer der gefallenen Engel (2001) und Das dunkle Spiel (2003) komplettiert wird.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Protagonist des Romans ist der in Wien arbeitende Psychologe Leonhard Heydinger. Während eines Sommerurlaubs auf der italienischen Insel Elba erregt ein rätselhafter Engländer das Aufsehen und die Faszination des Psychologen.
Zurück in Wien trifft er den Mann zunächst zufällig wieder. Zu einem ersten Kontakt kommt es, als sich der Mann, der sich John Stuart Livingston nennt, zu Heydingers Sprechstunde meldet. Livingston, der nach Kokain süchtig ist, ist zugleich Detektiv und ermittelt wegen einer augenscheinlich antisemitischen Geheimgesellschaft mit dem Namen "Die schwarze Hand", die Juden mit Briefen erpresst.
Zusammen mit Heydinger, der kurzerhand in die Ermittlungen integriert wird, tastet sich Livingston in einem nebulösen Gewirr vorwärts. Als auch Gustav Mahler, zu dieser Zeit Erster Kapellmeister des Hamburger Stadttheaters, in den Fokus der Gesellschaft gerät, spitzt sich die Lage zu.
Diverses
- verschiedene Anzeichen legen nahe, dass es sich bei der Person Livingtons um eine Skizzierung von Arthur Conan Doyles Detektivcharakter Sherlock Holmes handelt. Beispielsweise spielt Livingston Violine[1], stammt aus England[2] und besitzt im Rahmen seiner Rolle als Ermittler ähnlich kombinatorische Fähigkeiten wie die bekannte Figur Doyles[3].
Kritiken
„Dieser furiose, sprachlich herausragende Roman ist ein faszinierendes gesellschaftskritisches Kulturpanorama der Jahrhundertwende im Gewande eines großen Spannungs- und Kriminalromans. Darüber hinaus zeigt der Autor Persönlichkeit und Wirken Gustav Mahlers in neuem Licht und entwirft ein packendes Porträt jener Legende des Viktorianismus, die den modernen Detektivmythos begründet hat. Vor allem aber erfährt der Leser in kaum einem anderen Werk der heutigen Belletristik derart viel über die Voraussetzungen für den Lauf der Geschichte in unserem Jahrhundert. Er kann sich dem Sog der Erzählung nicht entziehen und ahnt gleichzeitig, wie es zu jener Entwicklung kommen konnte, die Europa schließlich in den Abgrund stürzte...“
– Buecher4um.de[4]
Buchausgaben
- Mahrendorff, C. S.: Und sie rührten an den Schlaf der Welt, Langen Müller Verlag 1997
- Mahrendorff, C. S.: Und sie rührten an den Schlaf der Welt, Fischer Verlag 1999
- Mahrendorff, C. S.: Und sie rührten an den Schlaf der Welt, Fischer Verlag 2004
Einzelnachweise
- ↑ Mahrendorff, C. S.: Und sie rührten an den Schlaf der Welt, München³ 1997, S. 57
- ↑ Mahrendorff, C. S.: Und sie rührten an den Schlaf der Welt, München³ 1997, S. 121
- ↑ Mahrendorff, C. S.: Und sie rührten an den Schlaf der Welt, München³ 1997, S. 243 ff.
- ↑ Buchrezension von Urs Heinz Aerni auf Buecher4um.de
Kategorien:- Literarisches Werk
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