- VM Monoplace
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Der VM Monoplace war ein italienischer Rennwagen, der 1954 zu einem Formel-1-Rennen gemeldet wurde. Konstrukteur des Autos war der Rennfahrer Viglielmo Matozza, der auch den Wagen fahren wollte. Der VM Monoplace nahm letztlich an keinem Rennen teil. Die Ursache hierfür wird als eine „der tragischsten Geschichten in der Geschichte des Motorsports“ bezeichnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Der Konstrukteur
Viglielmo Matozza war ein Gelegenheitsrennfahrer der 1930er-Jahre. Über Matozza ist wenig bekannt. Die meisten Quellen gehen davon aus, dass er Belgier war[2] bzw. mit belgischer Lizenz antrat.[3] Gelegentlich wird, abweichend davon, Matozza auch als Italiener geführt.[4] Der Umstand, dass sich Matozzas Motorsportaktivitäten auf belgische Rennen beschränkten, spricht dafür, dass er seinen Lebensmittelpunkt in Belgien hatte.
An dem im Juni 1933 im belgischen Chimay veranstalteten achten Grand Prix des Frontières 1933 nahm Matozza mit einem Alfa Romeo RL teil; er konnte das Rennen allerdings wegen eines Technikdefekts nicht beenden.[5] Einen Monat später beendete er das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1933 mit seinem Alfa Romeo als Neunter.[6] 1935 trat Matozza mit einem Alfa Romeo RLTF erneut beim Grand Prix des Frontières an; er beendete das Rennen mit 20 Minuten Rückstand auf den Sieger als Siebter.[7] Für die folgenden 19 Jahre sind keine Rennaktivitäten Matozzas nachweisbar. Erst 1954 meldete sich Matozza wieder für ein Autorennen.
Der VM Monoplace
Matozza konstruierte den VM Monoplace nach dem Reglement der Formel 1.[8] Über die technischen Details des Autos ist nichts bekannt. Übereinstimmend berichten die Quellen allerdings, dass der VM von einem Tatra-Motor angetrieben wurde.[9]
Matozza meldete sein Fahrzeug unter eigenem Namen zum 24. Grand Prix des Frontières, der am 6. Juni 1954 in Chimay stattfand. Das Rennen war kein Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft. In der Woche vor dem Rennen arbeitete Matozza rund um die Uhr an der Fertigstellung seines Autos. Er schaffte es, das Fahrzeug rechtzeitig nach Chimay zu bringen. Als er dort angekommen war, schlief er übermüdet ein und verschlief das Qualifikationstraining. Er wachte erst auf, als das Training beendet und die Startplätze vergeben waren.[10] Damit war eine Rennteilnahme ausgeschlossen. Eine Meldung zu weiteren Formel-1-Rennen erfolgte nicht.[11]
Es gibt Berichte, dass das Fahrzeug später in einen Sportwagen der 2-Liter-Klasse umgebaut und von Matozza bei Bergrennen verwendet wurde.[12]
Literatur
- David Hodges: A-Z of Grand Prix Cars 1906-2000, 1. Auflage London 2001, ISBN 1861263392 (englisch)
- David Hodges: Rennwagen von A-Z nach 1993. Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7.
- Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65. Motor Racing Publications (London) 1998. ISBN 1-899-87039-3
Einzelnachweise
- ↑ „One of the saddest stories in motor racing“, vgl. Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, S. 251.
- ↑ Nationalitätsangabe auf der Internetseite www.formula2.net, abgerufen am 27. November 2010.
- ↑ Übersicht über Rennfahrer mit belgischer Lizenz, abgerufen am 27. November 2010
- ↑ Nationalitätsangabe auf der Internetseite www.statsf1.com, abgerufen am 27. November 2010.
- ↑ Ergebnisse des VIII. Grand Prix des Frontières auf www.kolumbus.fi, abgerufen am 27. November 2010.
- ↑ Rennergebnisse des 24-Stunden-Rennens von Spa 1933 auf www.racingsportscars.com, abgerufen am 27. November 2010.
- ↑ Ergebnisse des X. Grand Prix des Frontières auf www.kolumbus.fi, abgerufen am 27. November 2010.
- ↑ Vgl. hierzu Differenzierung auf der Internetseite www.formula2.net. Der Grand Prix des Frontières war für sowohl für Formel-1- als auch für Formel-2-Autos ausgeschrieben.
- ↑ Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, S. 251.
- ↑ Eintrag auf www.formula2.net: „Driver overslept!“. Abgerufen am 27. November 2010.
- ↑ Hodges: Rennwagen von A-Z nach 1945. S. 261.
- ↑ Beitrag auf http://forums.autosport.com, abgerufen am 27. November 2010.
Kategorie:- Formel-1-Rennwagen
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