Verfahren in der Teppichbodenreinigung

Verfahren in der Teppichbodenreinigung
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Begründung: Vorlage:Löschantragstext/November siehe Löschdiskussion --Murmeli2011 22:17, 1. Nov. 2011 (CET)


Bei den Verfahren in der Teppichbodenreinigung handelt es sich um Techniken, die nicht darauf abzielen, den Teppichboden in kurzen Intervallen mit dem Staubsauger zu reinigen, sondern ihn über viele Jahre in einem neuwertigen, ansehnlichen Zustand zu erhalten und die etwa alle 6 - 24 Monate durchgeführt werden.

Dazu wird unter Reinigungsaspekten der Teppichboden in vier Kategorien eingeteilt:

  1. Schlinge
  2. Velours
  3. Nadelfilz und Kugelgarn
  4. Naturfasern wie Sisal oder Kokos.

Inhaltsverzeichnis

Vorgehensweise nach RAL

Jede dieser Teppichbodenarten erfordert gemäß den Kriterien der RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung eine andere Reinigungsmethode. Professionell durchgeführte Teppichboden-Reinigungen werden immer gemäß RAL 991 A2 vorgenommen. Hier ist die ordnungsgemäße und sinnvolle Vorgehensweise definiert:

  1. Prüfen der Belagsart
  2. Prüfen der Befestigungsart
  3. Bürststaubsaugen
  4. Grundreinigung mit passendem Verfahren
  5. Bürststaubsaugen
  6. Detachur, das heißt Entfernen von noch bestehenden hartnäckigen Flecken mit einem geeigneten Mittel (Fleckentfernung)
  7. ggf. Nachdetachur.

Die Verfahren

Für die Grundreinigung haben sich mehrere sehr unterschiedliche Verfahren etabliert:

Shampoonierverfahren

Beim Shampoonierverfahren wird meistens eine Tensidlösung auf den Teppich aufgetragen und unter starker Schaumentwicklung gleichmäßig auf dem Teppichboden verteilt. Die dazu verwendeten Einscheibenmaschinen haben auf der Unterseite einen horizontal drehenden Teller mit Kunststoffborsten. Alternativ kann auch ein runder Teller (Padhalter) verwendet werden, der noch mit einem sog. Pad, einem Belag aus Textilfaser, überzogen ist. Nach einer gewissen Einwirkzeit, die wenigstens einige Minuten beträgt, wird dann der Schaum zusammen mit dem aufgenommenen Schmutz abgesaugt, normalerweise mit dem Sprühextraktionsverfahren.

Eine Variante dieses Verfahrens ist das Pad-Verfahren. Auf die horizontal drehende Scheibe wird ein Garnpad montiert. Damit soll gleichzeitig das Reinigungsmittel eingearbeitet und der gelöste Schmutz festgehalten werden. Der Textilüberzug (Pad) wird nach einer gewissen Schmutzaufnahme durch einen frischen ersetzt.

Sprühextraktionsverfahren

Beim Sprühextraktionsverfahren erfolgen das Aufsprühen und Absaugen der Reinigungsmittellösung unmittelbar nacheinander mit demselben Gerät. Die Geräte besitzen dazu eine in Arbeitsrichtung vorn liegende Düse, mit deren Hilfe die Tensidlösung unter hohem Druck in das Teppichmaterial eingesprüht wird, und dahinter eine Absaugdüse, mit der die gerade in den Boden eingebrachte Flüssigkeit wieder abgesaugt und in den Schmutzwassertank des Geräts überführt wird. Bei guten Geräten beträgt die Restfeuchtigkeit 12-15 % Die nachfolgende Trocknungszeit liegt je nach Material und Ausführung des Teppichbodens zwischen 6 und 18 Stunden. Das Verfahren wird manchmal kombiniert mit einer vorhergehenden Shampoonierung. Es gibt auch Geräte, in denen zwischen Sprühkopf und Absaugung der Teppichboden gebürstet wird, was die vorherige Shampoonierung ersetzt.

Rotowash-Verfahren

Das Rotowash-Verfahren arbeitet mit zwei hintereinander liegenden vertikalen Bürsten. Dabei wird eine sehr verdünnte Tensidlösung vor der ersten Bürste mittels einer Düse sparsam in den Teppich gesprüht und mit beiden Bürstwalzen bis in die Tiefe des Teppichbodens eingearbeitet und gleichzeitig über eine große mittlere Walze in eine Auffangbehälter gebracht. Dieses Verfahren kommt mit sehr wenig Flüssigkeit aus, so dass die nachfolgende Trocknungszeit mit 1 bis 2 Stunden sehr kurz ist.

Trockenextraktions-Verfahren

Bei der Trockenextraktion werden je nach Hersteller unterschiedliche Materialien (Schrot, Granulat) eingesetzt. Das Prinzip ist aber in allen Fällen gleich. Mit einer Bürstmaschine mit zwei vertikalen Bürsten wird das Reinigungsmaterial in den Teppichboden eingearbeitet. Das Material ist mit Reinigungsmittel beladen. Im Boden wird das Reinigungsmittel abgegeben, der Schmutz so gelöst und anschließend an das feste Reinigungsgranulat mittels Adsorption gebunden. Danach wird dieses Granulat/Schrot mit einem handelsüblichen Bürstsauger abgesaugt. Es gibt auch Maschinen, die gleichzeitig als Bürstsauger verwendet werden können. Ein großer Vorteil dieser Methoden ist, dass sie ohne Wasser auskommen. Der Teppichboden ist deshalb nach der Reinigung sofort trocken und begehbar.

Trockenschaum-Verfahren

Beim von Schrader-Verfahren wird ein sog. Trockenschaum, der allerdings auch ca. 8 % wässrige Bestandteile enthält, auf den Boden aufgebracht. Dabei löst dieser detergenzhaltige Schaum den Schmutz und wird von derselben Maschine wieder in einen Tank aufgesaugt. Diese Art der Reinigung ist noch am ehesten mit der Rotowash-Methode vergleichbar, hinterlässt ebenso einen leicht nassen Boden, der nach wenigen Stunden bereits wieder trocken ist. Ein relativ trocken arbeitendes Verfahren ist bei Nadelfilz und Kugelgarn unabdingbar, da zu viel Flüssigkeit sofort mit dem Schmutz in die mittlere Schicht des Belags einsickert und von dort kaum noch zu entfernen ist.

Vor- und Nachteile der Verfahren

Shampoonier- und Garnpad-Verfahren

Ein Nachteil des Garnpad-Verfahrens ist die Tatsache, dass mit horizontal drehenden Maschinen nur relativ oberflächlicher Schmutz entfernt werden kann. Das Reinigungsmittel wird auf dem Teppich verteilt und löst den oberen Schmutz, kommt aber kaum in die Tiefe der Fasern, wo der Schmutz liegt, der durch die Unterhaltsreinigung, also das tägliche Absaugen, nicht entfernt werden kann. Bei dem Shampoonierverfahren mit einer Bürste tritt dieses Problem nicht auf. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Shampoo bei Verwendung älterer Reinigungmittel nur ansatzweise aus dem Teppichboden wieder entfernt werden kann. Neuentwickelte Reinigungsmittel kristallisieren nach dem Abtrocknen aus und können zusammen mit dem gebundenen Schmutz abgesaugt werden. Wenn nach der Shampoonierung noch zusätzlich die Sprühextraktion mit klarem Wasser eingesetzt wird, können die beschriebenen Nachteile behoben werden.

Sprühextraktionsverfahren

Dieses Verfahren wird häufig eingesetzt, wenn die Verschmutzung sehr stark ist. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass große Flüssigkeitsmengen in den Teppich eingebracht werden und während der bis zu einem Tag dauernden Trocknungszeit der Boden nicht betreten werden kann. Einer schnellen Wiederanschmutzung durch Shampooreste kann durch eine sparsame Reinigungsmitteldosierung im Reinigungswasser vorgebeugt werden. Vor Einsatz des Verfahrens muss die Verträglichkeit für Teppichrücken und Verklebung geprüft werden. Manche Teppichbodenrücken halten diese Wassermengen nicht aus und verziehen sich oder die Klebung ist wasserlöslich (heute üblich), so dass sich der Teppichboden vom Untergrund löst.

Rotowash-Verfahren

Deutlicher Vorteil ist die geringe Wasser- und Tensidmenge. Der Hersteller spricht von einer Einsparung in der Größenordnung von 80 % gegenüber Sprühextraktion und Shampoonierung. Dadurch ist ein so behandelter Teppichboden schon nach kurzer Zeit (typischerweise 2 Stunden) wieder trocken. Da hierbei Vertikalbürsten eingesetzt werden, ist die Reinigung auch sehr effektiv. Da die Bürsten recht kräftig sind, können sie auch die Bereiche des Teppichbodens besonders gut reinigen, die festgetreten sind. Auf Laufstraßen und unter Bürostühlen mit Rollen muss man recht grob in den Teppich einarbeiten, um den festgetretenen Schmutz zu entfernen.

Trockenextraktionsverfahren

Der große Vorteil dieser Verfahren ist, dass der Teppichboden sofort nach der Reinigung trocken ist und verwendet werden kann. Nachteilig wirkt sich die sparsame Dosierung des Reinigungsmittels aus, denn starke Verschmutzungen sind nicht in einem Arbeitsgang zu entfernen. Hier muss mit einem handelsüblichen Drucksprüher vorgearbeitet werden. Je nach Verschmutzung ist es auch angeraten, zuerst mit dem Rotowash-Verfahren vorzureinigen.

Die Trockenextraktion zeigt allerdings die beste Restaurationswirkung, d. h. ein regelmäßig so grundgereinigter Boden bleibt über viele Jahre bis Jahrzehnte in einem ansehnlichen, neuwertigen Zustand.

Nachteilig sind nicht nur die hohen Kosten des Reinigungsmaterials, die gegenüber allen wasserbasierten Verfahren erheblich zu Buche schlagen, sondern auch die Tatsache, dass immer zwei Arbeitsgänge nötig sind (Reinigen und Absaugen). Der Zeitaufwand ist also höher. Weiterhin kann es gerade bei langflorigem Velours passieren, dass das eingebrachte Trägermaterial (Mais, Zellulose u.a.) nur schwer wieder entfernt werden kann.

von Schrader-Verfahren

Dies ist ein Spezialverfahren zur Reinigung von Nadelfilz oder Kugelgarn, also Bodenbelägen, die mit Teppichboden recht wenig zu tun haben. Man erreicht mit diesem Verfahren recht große Flächenleistungen, die die hohen Kosten des Reinigungsmittels wieder wettmachen. Zusätzlich ist dies das einzige Verfahren, das diese Bodenbeläge reinigen kann.

Anwendungsbereiche

Teppichbodenart Schlinge Velours Nadelfilz/Kugelgarn Sisal /Kokos
Shampoonierung + + - -
Sprühextraktion + + - -
Rotowash +++ +++ ++ -
Trockenextraktion + +++ - -
von Schrader + - +++ -

Bedeutung: +++ = gut geeignet, + = mäßig geeignet, - = ungeeignet

Quellen


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