Vergaservereisung

Vergaservereisung

Als Vergaservereisung (engl. carburetor icing) bezeichnet man die Ablagerung von Eis im Ansaugkanal des Vergasers eines Benzinmotors. Eine solche Ablagerung beeinträchtigt die Funktion des Motors erheblich. Dem Phänomen ist besonders beim Betrieb von Flugzeugmotoren Beachtung zu schenken.

Entstehung und Bedingungen

Der Wechsel des Aggregatzustandes von flüssig zu gasförmig - das „Vergasen“ - benötigt Energie, die der Umgebung in Form von Wärme entzogen wird, was eine Abkühlung bewirkt. Deshalb kann die Vergaservereisung bereits bei einer Außenlufttemperatur (engl. outside air temperature (OAT)) von ca. -15 bis +5 °C eintreten. Außerdem begünstigt eine hohe relative Luftfeuchtigkeit dieses Phänomen.

Gefahr der Vergaservereisung

Wenn der Vergaser beim Durchfliegen von Luftschichten mit entsprechenden Gegebenheiten nicht gewärmt wird, kann es zur Vergaservereisung kommen. Dadurch bemerkt man zunächst einen Leistungsabfall, auf Grund des fetter werdenden Gemisches, bedingt durch die Verengung des Ansaugkanals. Spätestens in diesem Moment muss die Vergaservorwärmung aktiviert werden. Der Pilot wird aber oft durch ein im Flugzeug verbautes Vergaserthermometer, bei dem häufig der Temperaturbereich mit höchstem Vergaservereisungsrisiko markiert ist, gewarnt. Manche Flugzeugmuster, häufig Direkteinspritzer, verfügen über einen Auswahlschalter, mit dem auf alternative Vergaserluftzufuhr (engl. engine alternate air) umgeschaltet werden kann (z.B. Maule M7 260C)). Werden solche Maßnahmen nicht rechtzeitig ergriffen, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Triebwerksausfall.

Literatur

  • Winfried Kassera: Motorflug kompakt; Das Grundwissen zur Privatpilotenlizenz 3. Auflage. Motorbuchverlag, 2010, ISBN 978-3-613-02758-9, Motor, S. 70

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