Vespa Cosa

Vespa Cosa
Vespa Cosa 200 der zweiten Generation mit Sturzbügeln, Wetterscheibe und Gepäckträger aus dem Zubehör.

Die Vespa Cosa ist ein Motorroller Modell des italienischen Herstellers Piaggio das von 1988 bis 1998 gebaut wurde.

Bemerkenswert an der Cosa ist vor allem die Tatsache, dass es sich bei ihr um die letzte neu entwickelte Vespa mit Schaltgetriebe handelte. Darüber hinaus wurden in dieser Baureihe einige weitere technische Neuerungen eingeführt die bis dato im Rollerbau keine, oder nur eine sehr untergeordnete Rolle spielten und bei Vespamodellen gar nicht zum Einsatz kamen. Dies waren vor allem die hydraulisch betätigte Integralbremsanlage, das Antiblockiersystem am Vorderrad (EBC) und das Staufach unter der Sitzbank.

Die Cosa nahm darüber hinaus die bei den Nachfolgemodellen gebrauchte Verkleidung der Stahlblechkarosserie mit Kunststoff vorweg.

Technische Besonderheiten

Zur Serienausstattung der Cosa gehörte immer die hydraulische Integralbremse. Durch das Pedal werden beide Räder mit hydraulischen Trommelbremsen gebremst. Die Handbremse wirkt, wie bei älteren Vespamodellen, über einen Seilzug auf das Vorderrad. Diese Handbremse ist nur als Notbremse oder Haltebremse zum Anfahren an Steigungen gedacht und nicht als Betriebsbremse vorgesehen.

Gegen Aufpreis war die Cosa zudem mit einem elektronisch gesteuerten Antiblockiersystem am Vorderrad lieferbar, dieses System wurde bei Piaggio EBC (electronic brake control) genannt.

Der Motor der Cosa ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des Motors der PX Baureihe. Während die inneren Motorkomponenten beider Baureihen weitgehend identisch sind, unterscheiden sich die Motorgehäuse in drei Punkten:

  • die Schwingenaufnahme der Cosa ist breiter als die der PX
  • die Aufnahme für das hintere Federbein am Motorgehäuse ist anders geformt und platziert, da das hintere Federbein der Cosa länger ist als das der PX
  • der Montageplatz für die hintere Bremsankerplatte ist anders gestaltet um die hydraulische Bremse aufzunehmen

Der Vergaser der Cosa wurde ab Werk stets mit einem elektrischen Benzinhahn und einem automatischen Choke versehen. Auch diese Details waren bei Vesparollern ein absolutes Novum.

Generationen und Varianten

Die Baureihe wird in zwei Generationen unterteilt. Die erste Generation wurde von 1988 bis 1992 gebaut, danach folgte bis zum Produktionsende die zweite Generation die auch als Cosa FL (FL für facelift) bezeichnet wird.

Beide Generationen unterscheiden sich in Details, sind technisch jedoch grundlegend identisch. Die Motorvarianten waren in beiden Generationen gleich.

alle Varianten:

  • Motorart: Zweitaktmotor mit Gebläsekühlung und Einlassregelung durch Drehschieber, drei Überströmkanäle
  • Getriebe: vier Gänge, Ziehkeilschaltung, betätigt durch Drehschaltgriff am linken Lenkerende

Cosa 125 (VNR1T):

  • Hubraum: 123,4cm³
  • Bohrung X Hub: 52,5mm X 57MM
  • Leistung: 8PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 80km/h
  • Verbrauch: 2,4l/100km

Cosa 150 (VLR1T) : '

  • Hubraum: 150cm³
  • Bohrung X Hub: 57,8mm X 57MM
  • Leistung: ?
  • Höchstgeschwindigkeit: 81km/h
  • Verbrauch: 2,5l/100km

Cosa 200 (VSR1T) :

  • Hubraum: 197,97cm³
  • Bohrung X Hub: 66,5mm X 57MM
  • Leistung: 10PS/12PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 90km/h
  • Verbrauch: 3l/100km

Die Cosa 200 wurde auch als Drosselversion mit 10PS angeboten.

Bekannte Probleme

Unter Vespafreunden ist die Cosa als "Problemroller" verschrien, dieses Vorurteil basiert vor allem auf vier typischen Problemen:

  • Die Zylinder der hydraulischen Bremse werden bei längeren Standzeiten oder durch überalterte Bremsflüssigkeit undicht.
  • Der elektrische Benzinhahn kann ausfallen, es ist jedoch möglich ihn durch ein Bypassventil zu überbrücken.
  • Cosa aller Generationen springen kalt schlecht an, dies liegt an der Konstruktion des Benzinhahns. Da die meisten Cosa jedoch über einen elektrischen Anlasser verfügen fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Eine kalte Cosa mit dem Kickstarter anzuwerfen kann aber durchaus etwas dauern.
  • Durch den geringen Höhenunterschied zwischen Tank und Vergaser kann es bei hoher Beladung und halb vollem Tank zu Spritunterversorgnung des Vergasers kommen.

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