- vox populi vox dei
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Die lateinische Sentenz vox populi vox dei bedeutet ‚Volkes Stimme (ist) Gottes Stimme‘. Der Satz wird manchmal zur Rechtfertigung der Demokratie (Volksherrschaft) zitiert, oft aber auch als ironischer Kommentar auf den Ausgang von Volksabstimmungen, Wahlen und dergleichen.
Der Satz erscheint unter anderem in einem Brief (Epistulae 15) des französischen Theologen Petrus von Blois (1135–1204), in dem er die Geistlichkeit daran erinnert, wie wichtig das Urteil der Gemeinde über sie ist: Scriptum est: quia vox populi, vox dei. Zu deutsch: ‚Geschrieben steht: Weil es Volkes Stimme ist, ist es Gottes Stimme.‘
Obwohl die Sentenz im Mittelalter öfter benutzt wurde, war die Beteiligung des Volkes etwa bei Wahlen geistlicher und weltlicher Würdenträger meist darauf beschränkt, dem von einem Wahlgremium Gewählten zu akklamieren. Diese Akklamation durch das Volk wurde als Äußerung des Willens und der Stimme Gottes angesehen.
Die Verballhornung der Sentenz zu Vox populi, vox Rindvieh wird häufig fälschlich dem Politiker Franz Josef Strauß zugeschrieben; jedoch hat Strauß die Formulierung tatsächlich lediglich von dem konservativen Politiker Elard von Oldenburg-Januschau übernommen, der diesen Satz – der erstmals während der Revolution von 1848 von General Wrangel ausgesprochen wurde – während des Reichstagswahlkampfes von 1912 in Deutschland popularisierte.
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