Wasserturm Lüneburg

Wasserturm Lüneburg
Der Wasserturm, links angrenzend das Parkhaus der Nordlandhalle

Der Lüneburger Wasserturm entstand zwischen 1905 und 1907 im Südosten der Lüneburger Altstadt. Der ehemalige Wasserturm dient heute als Aussichtsturm. Das Bauwerk steht heute zwischen der wesentlich jüngeren Nordlandhalle und dem als Hauptschule dienenden alten Johanneum.

Das Gebäude wurde von dem Architekten Franz Krüger (1873–1936) geplant, der unter anderem auch das Logenhaus, zwei Flügel des Museums für das Fürstentum Lüneburg und das Priorinnenhaus des Klosters Lüne plante. Als Standort wurde die Linie der kurz zuvor abgerissenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen gewählt.

Der insgesamt 55 Meter hohe Turm, der heute das höchste nicht-kirchliche Bauwerk in der Innenstadt darstellt, besteht aus einem quadratischen Sockel mit einer Höhe von 18 Metern, und einem runden Teil, der den Hochbehälter mit einem Volumen von 500 m³ ummauert. Der obere Teil wird von 16 massiven Säulen getragen, die diesen stabilisieren sollen, und wurde mindestens einmal aufgestockt. Der Kranz des Sockels war von Anfang an als Aussichtsplattform gedacht. Das Volumen erwies sich recht bald als zu knapp bemessen, bereits 1913 reichte dieser Vorrat lediglich für einen Vormittag aus.

Im Sommer 1986 wurde das Bauwerk außer Dienst gestellt und die darin enthaltene Technik mit Ausnahme des eigentlichen Wassertanks verschrottet. Ein geplanter Abriss scheiterte an den Kosten, so dass das Gebäude schließlich unter Denkmalschutz gestellt wurde. Dies war innerhalb der Bevölkerung ob der immensen Größe – bereits der Sockel überragt die angrenzende Schule – nicht unumstritten. Ab 1997 wurde der Turm im Zuge der Expo 2000 saniert und steht seit Juni 2000 auf voller Höhe als Aussichtsturm zur Verfügung. Er wird von einem Trägerverein unterhalten, der sich aus den Eintrittsgeldern und durch Vermietung von Veranstaltungsräumen finanziert. Die oberen Stockwerke des Turms sind teils museal eingerichtet. In den Veranstaltungsräumen der unteren Stockwerke finden im Wechsel Ausstellungen und kleine Konzerte statt. Auch das Standesamt der Stadt hat hier eine Nebenstelle, so dass Hochzeiten im Wasserturm stattfinden können.

Der Turm selbst befindet sich heute auf dem Gelände der Hauptschule Stadtmitte, deren Schulhof sich vom Schulgebäude bis an den Turm erstreckt. Unmittelbar an der Ostseite des Turms beginnt das Parkhaus der Nordlandhalle, ein wenig dekorativer Zweckbau der 1970er Jahre.

Weblinks

 Commons: Wasserturm Lüneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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