Wilhelmsplatz (Görlitz)

Wilhelmsplatz (Görlitz)
Wilhelmsplatz
Wappen Görlitz he.png
Platz in Görlitz
Wilhelmsplatz
Blick auf den Wilhelmsplatz in Richtung Jakobstraße
Basisdaten
Ort Görlitz
Ortsteil Innenstadt
Angelegt 1848
Neugestaltet 1956
Einmündende Straßen Augustastraße, Blumenstraße, Gartenstraße, Hospitalstraße, Jakobstraße, Konsulstraße
Bauwerke Joliot-Curie-Gymnasium, Straßburg-Passage
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Technische Daten
Platzfläche ca. 22.000 m²
Denkmal für die Opfer des Faschismus
Ehemalige Mädchenschule, heute Joliot-Curie-Gymnasium

Der rechteckig angelegte Wilhelmsplatz in der südlichen Innenstadt ist mit einer Ost-West-Ausdehnung von über 200 m und einer Nord-Süd-Ausbreitung von rund 100 m der größte Görlitzer Stadtplatz.[1] In seiner Mitte ist eine große Rasenfläche umringt von Blumenbeeten. Eine Hecke bzw. eine Baumreihe trennt den begrünten Platz von den übrigen Verkehrsflächen, wie zum Beispiel den Parkplätzen auf der Nord-, Ost- und Südseite.

Geschichte

Der Wilhelmsplatz trägt seinen heutigen Namen erst seit dem Jahr 1871, angelegt wurde er jedoch im Rahmen der Stadterweiterung in Richtung Süden im Jahr 1848. 1848 hatte man ihn als Platz für Marktzwecke angelegt und gab ihm den Namen „Neumarkt“. Geebnet und mit der Konsulstraße in Verbindung gebracht wurde er 1860. In den Jahren 1872/73 wurde das Schulgebäude auf dem Platz gebaut, jedoch noch ein Stockwerk niedriger, wie heute. Die seit 1852 bestehende Gewerbeschule bezog den Bau als erstes. Als diese 1878/81 aufgelöst wurde, zog eine Höhere Mädchenschule, die „Luisenschule“ ein.[2] In der DDR-Zeit war es die einzige Schule an der Görlitzer Schüler, mittlerweile auch Jungen das Abitur ablegen konnten. Seit der DDR-Zeit trägt sie den Namen Frédéric Joliot-Curies. Heute ist die Schule eins von zwei allgemeinbildenden Gymnasien.

Nur von kurzer Dauer war der Platz Standort des Reiterstandbildes Kaiser Wilhelm I., es wurde 1939 vom Obermarkt auf den Wilhelmsplatz umgesetzt. Während des Zweiten Weltkrieges fiel es ebendem zum Opfer und wurde eingeschmolzen. Nach dem Krieg wurde stattdessen 1948 auf der Ostseite ein Mahnmal errichtet, das an die Opfer des Faschismus erinnert. Es trägt auf der Nordseite die Inschrift „DEN OPFERN DES FASCHISMUS“ und auf der südlichen Seite „DIE TOTEN MAHNEN DIE LEBENDEN“. Jährlich am 8. Mai findet an dem Denkmal die offizielle Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges statt. In der DDR-Zeit wurde auch der an die Preußen erinnernde Name geändert. Von nun an hieß der Platz bis 1990 Karl-Marx-Platz. Der städtische Gartenbaudirektor Henry Kraft realisierte die letzte große Umgestaltung des Platzes 1956.[3]

Weblinks

 Commons: Wilhelmsplatz (Görlitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. goerlitz.de: Wilhelmsplatz. Abgerufen am 7. Juni 2010.
  2. Richard Jecht: Geschichte der Stadt Görlitz, Band 1, Halbband 2. 1. Auflage. Verlag des Magistrates der Stadt Görlitz, 1934, S. 704.
  3. goerlitz.de: Wilhelmsplatz. Abgerufen am 7. Juni 2010.
51.1494814.986197

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