Wilkins Runway

Wilkins Runway
Wilsons Runway
BW
Wilkins Runway (Antarktis)
Red pog.svg
Kenndaten
ICAO-Code YWKS
Koordinaten
66° 41′ 22″ S, 111° 29′ 9″ O-66.689444444444111.48583333333700Koordinaten: 66° 41′ 22″ S, 111° 29′ 9″ O 700 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum
Basisdaten
Eröffnung 2008
Betreiber Australian Antarctica Division
Beschäftigte 8
Start- und Landebahn
4000 m × 100 m (70% Eis und 30% Schnee)

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Die Wilkins Runway (deutsch: Wilkins-Landebahn), auch Wilkins Ice Runway und Wilkins Aerodome genannt, ist eine Start- und Landebahn auf dem unteren Peterson-Gletscher, die von der Australian Antarctic Division (AAD) betrieben wird. Die 4 Kilometer lange und 100 Meter breite Landebahn an der Budd Coast im Wilkes Land auf dem antarktischen Kontinent wird von einem Düsenflugzeug Airbus A319 vom etwa 4.000 Kilometer entfernten Hobart International Airport in Tasmanien angeflogen.

Die Landebahn wurde aus Eis und Schnee hergestellt und befindet sich auf dem Australian Antarctic Territory, etwa 70 Kilometer von der Casey-Station entfernt.[1]

Der Name der Landebahn geht auf den Flugpionier und Entdecker Sir Hubert Wilkins zurück.[2]

Bau

Seit den 1950er Jahren gab es Überlegungen für eine Landebahn, aber wegen politischer, logistischer und ökologischer Einwände fiel eine Entscheidung erst im Jahr 2004.[3]

Die 4.000 Meter lange Landbahn wurde aus 70% Eis und 30% Schnee in einer Dicke von einem Meter hergestellt und ruht auf einem etwa 700 Meter (2.300 ft) dicken Gletscher aus Blaueis. Der Landebahnbelag wurde nach dem Konzept eines kanadischen Spezialisten hergestellt. Dabei wurde Schnee wegen seiner Eigenschaft, die Sonneneinstrahlung zu reflektieren, und das blaue Gletschereis wegen seiner Wärmeabsorption verwendet. Die Mischung der zwei Belagskomponenten ermöglicht ferner Unebenheiten auszugleichen.

Der Gletscher bewegt sich und fließt pro Jahr etwa 12 Meter (40 ft). Arbeiten waren nur in der Zeit von November bis Februar des jeweiligen Jahres möglich. In dem Gebiet kommen Tiefsttemperaturen von -36 °C vor und die Durchschnittstemperatur beträgt etwa -23 °C, ferner werden Windgeschwindigkeit bis zu 185 km/h (115 mph) erreicht. Während der Baumaßnahme wurde mittels eines Prüfrollers die erforderliche Festigkeit und Standfestigkeit des Belags laufend getestet und mithilfe von Lasergerätschaft plan hergestellt.[4]

In den Jahren 2006/2007 fanden zahlreiche Tests zur Überprüfung der Härte und Festigkeit des Bahnbelags statt.[5][6]

Neben der Landebahn wurden sich ausschließlich Container aufgestellt und zum Aufenthalt der Transitreisenden Wohncontainer. Ferner wurden Landebahnmarkierungen, eine Navigations- und meteorologische Station, Schutzbauten für Flugzeuge, ein medizinischer Notfallraum, Werkstätten, Lager, Abstellmöglichkeiten für Fahrzeuge und Betankungsmöglichkeiten aufgebaut.[1]

Der Landebahnbau nahm drei antarktische Sommer in Anspruch.[7]

Der Bau der Landbahn kostete AUD 46.3 Millionen[3], die von der australischen Bundesregierung und der AAD finanziert wurden.[1]

Laufender Betrieb

Der eingesetzte Airbus A319 (hier auf dem Flughafen Hobart)

Die australische Civil Aviation Safety Authority (CASA) erlaubte der Fluggesellschaft Skytraders den ersten Flug am 11. Januar 2008. An Bord waren der australische Umweltminister Peter Garrett, zwölf Wissenschaftlern und sechs weitere Passagiere.[8][7]

Die Flüge in die Antarkis starten auf dem Hobart International Airport in Tasmanien. Der etwa vereinhalbstündige Flug erspart eine Schiffreise, die rund zehn Tage dauern würde. Die Landebahn wird ausschließlich im antarktischen Sommer vom Oktober bis März[1] betrieben. Es finden in dieser Zeit etwa 30 Flüge ausschließlich für Wissenschaftler und Angestellte der AAD statt; Touristen werden nicht transportiert.[3]

Innerarktisch verbinden zwei Propellerflugzeuge des spanischen Typs CASA C-212 und drei Helikopter die australischen Forschungsstationen in der Antarktis, neben der Casey-Station die Mawson-Station und die Davis-Station.[9]

Der eingesetzte zweistrahlige Airbus hat eine Reichweite von 12.000 Kilometer (7,500 Meilen); so sind Hin- und Rückflüge mit einer Tankfüllung möglich. Dabei können bis zu 40 Personen und eine Fracht von 6,5 Tonnen befördert werden.[1]

Die durch den Flugbetrieb entstehenden Radspuren des Düsenflugzeugs werden durch Schneepflüge und Pistenraupen eingeebnet. Die Landebahn muss nach jedem Flug fünf Mal in einem 24-stündigen Abstand mit schwerem Gerät verdichtet werden.[4] Flüge finden deshalb nur einmal pro Woche statt. Der Rückflug erfolgt zwei bis drei Stunden nach der Landung.

Für den laufenden Betrieb der Landebahn sind Schneeräummaschinen und Bulldozer stationiert, die die Landebahn von gefallenem Schnee befreien, wie auch Taktoren, die mit "Gummi-Ketten" die Fluggeräte ziehen können.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c d e antarctica.gov.au: Wilkins Aerodrome, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  2. antarctica.gov.au: Sir George Hubert Wilkins (1888-1958), in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  3. a b c smh.com: Historic flight lands in Antarctica. The Sydney Morning Herald, vom 11. Januar 2008, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011.
  4. a b airport-technology.com: Wilkens Ice Runway, Australian Anarctic Territory, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  5. antarctica.gov.au: Wilkins runway construction and maintenance. Runway construction techniques, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  6. antarctica.gov.au: Runway maintenance plant and equipment, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  7. a b msnbc.msn.com: Blair Watson: Australia builds Antarctic ice runway. World's first commercial air service to fly weekly from Hobart, Tasmania, vom 20. Februar 2008, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  8. abc.net Sarah Clarke: Antarctic plane heading home after maiden flight, vom 11. Januar 2008, abgerufen am 29. August 2011.
  9. antarctica.gov.au CASA 212-400, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011
  10. antarctica.gov.au: Runway one step closer, in englischer Sprache, abgerufen am 29. August 2011

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