- Willy Peter Stoll
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Willy Peter Stoll (* 12. Juni 1950 in Stuttgart; † 6. September 1978 in Düsseldorf) war ein Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF)
Leben
Stoll war vermutlich am 1. Juli 1977 gemeinsam mit Knut Folkerts an einem Überfall auf ein Waffengeschäft in Frankfurt beteiligt.[1] Der Überfall war wohl ein Teil der Vorbereitungen zur Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer. Nach den Erkenntnissen, die sich aus Aussagen von Peter-Jürgen Boock und anderen Tatbeteiligten ergaben, war Stoll an der Entführung Schleyers und der Ermordung der vier Begleitpersonen unmittelbar beteiligt.[2] Am 6. September 1978 wurde Stoll beim Besuch des damaligen Chinarestaurants „Shanghai“, Oststraße 156, von anderen Gästen erkannt, die sofort die Polizei verständigten. Als Zivilfahnder Stoll kontrollieren wollten, zog dieser eine Waffe, und wurde daraufhin von einem Polizisten erschossen.
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass sich Stoll aufgrund seiner Teilnahme an der Ermordung der Begleiter Schleyers und der nachfolgenden Ereignisse des Jahres 1977 psychisch verändert und innerlich von der RAF distanziert hatte. Daher äußerte Peter-Jürgen Boock später die Vermutung, Stoll habe die Situation in Düsseldorf und die Schüsse der Polizei bewusst provoziert, um so Suicide by cop zu begehen.[3] Hierfür spricht auch das Datum seines Todes fast genau ein Jahr nach der Schleyer-Entführung.
Willy-Peter Stolls Leichnam wurde später von Düsseldorf nach Stuttgart überführt. Auf dem alten Friedhof in Stuttgart-Vaihingen fand am 9. September die Beisetzung statt. Das Grab existiert noch heute.
Einzelnachweise
- ↑ "Rote Armee Fraktion" (RAF), Baden-Württemberg, Landesamt für Verfassungsschutz, abgerufen am 6. September 2011
- ↑ Butz Peters: Tödlicher Irrtum, S. 404 f, Berlin 2004
- ↑ Peter-Jürgen Boock: Die Entführung und Ermordung des Hanns-Martin Schleyer, Frankfurt/Main 2002
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