- Wurftechnik (American Football)
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Inhaltsverzeichnis
Griff
Im American Football ist auch für den Quarterback die Gefahr, durch einen Tackle zu Boden gebracht zu werden, omnipräsent, zum Beispiel durch einen blitzenden Spieler der Defense. Geschieht dies dem Quarterback hinter der Line of Scrimmage, so spricht man von einem Sack. Es ist daher äußerst wichtig, den Ball sicher und fest zu halten, um einen etwaigen Fumble zu verhindern. Ein typischer Spielzug beginnt daher wie folgt:
- Der Snap erfolgt durch den Center, der den Ball zu dem hinter ihm stehenden Quarterback durchreicht.
- Der Quarterback greift den Ball mit beiden Händen. Der Wurfarm wird dabei von Anfang an korrekt auf dem Ball platziert, so dass der Quarterback jederzeit wurfbereit ist. In der Regel bedeutet dies, dass der Daumen auf einer Seite des Balls und alle anderen Finger auf der anderen Seite liegen, so dass der kleine und eventuell noch der Ringfinger die Naht berühren können. Die andere Hand sorgt für einen festen Griff des Balls.
- Der Ball wird unmittelbar nah zum Oberkörper gebracht und entweder mittig oder vor der Wurfschulter gehalten. Dabei läuft der Quarterback einige Schritte nach hinten.
Der genaue Griff des Balls mit dem Wurfarm hängt meist vom Coaching und persönlichen Präferenzen ab, so halten manche Spieler den Ball mehr in der Mitte. Dies macht den Griff in der Regel allerdings unsicherer und erschwert weite Würfe. In der NFL oder dem College Football, sowie (semi-)professionellen Ligen ist dies daher eher selten anzutreffen.
Je nach Formation kann dieser Ablauf variieren. In der Shotgun-Formation erfolgt der Snap so zum Beispiel als so genannter Long Snap, der keine unmittelbare Übergabe an den Quarterback darstellt, sondern vielmehr einen Snap, der mehrere Yards nach hinten in die Hände des Quarterbacks geworfen wird. Der Griff ist allerdings jedes Mal gleich.
Wurf
Ein guter Wurf zeichnet sich im American Football neben der Wurfpräzision und dem korrekten taktischen Einsatz vor allem dadurch aus, dass er die Hand des werfenden Spielers (in der Regel der Quarterback) als so genannter Spiral verlässt. Dabei ist gemeint, dass der Ball sich um seine Längsachse dreht, um so eine möglichst stabile Flugbahn aufzuweisen. Selbst leichte Rotationen um die Querachsen werden dadurch ausgeglichen. Dadurch werden viel präzisere Würfe ermöglicht.
Um einen solchen Wurf durchzuführen befolgt man die folgenden Schritte. Diese orientieren sich an einer Standardsituation, in der Shotgun-Formation erfolgt der Snap zum Beispiel als Long Snap, weshalb der Ablauf dort und in anderen Situationen variieren kann.
- Der Quarterback erhält den Ball beim Snap vom Center.
- Der Quarterback greift den Ball mit dem Wurfarm mit dem richtigen Griff, so dass er jederzeit wurfbereit ist. Zusammen mit der anderen Hand hält er den Football sicher nah an seinem Oberkörper (siehe oben).
- Der Quarterback läuft in der Regel ein paar Schritte zurück, wobei dies vom Ablauf des Spielzugs, insbesondere vom Verhalten der Defense, abhängen kann.
- Der Quarterback stellt seine Füße und seinen Körper parallel zur Seitenlinie auf, so dass die Schultern in Richtung des Passempfängers (in der Regel ein Wide Receiver) zeigen. Wird mit der rechten Hand geworfen, so steht dabei der linke Fuß vorne und umgekehrt. Der Blick sollte vor und während des Wurfs immer dem Passempfänger gelten.
- Vor dem Wurf wird der vordere Fuß fest aufgesetzt, der Quarterback tritt förmlich in den Wurf hinein, um so mehr Stabilität und Wurfkraft zu erreichen. Der Wurfarm durchläuft eine bogenförmige Bewegung, wobei der Ball je nach Wurfweite früher oder später losgelassen wird. Die Kraft des Wurfes kommt also aus dem Arm, der Schulte, der Bewegung der Schultern, der Drehung beim Wurf und aus der Gewichtsverlagerung nach vorne.
- Das Handgelenk wird beim Werfen nach außen gedreht und der Ball verlässt die Hand an den Fingerspitzen von Mittel- und Zeigefinger. Dadurch wird eine hohe Rotation um die Längsachse des Balls erreicht, der so genannte Spiral-Wurf. Bei einem Wurf aus der rechten Hand rotiert der Ball also aus Sicht des Quarterbacks im Uhrzeigersinn. Der Moment des Loslassens wird als Release bezeichnet und stellt den kritischsten Teil eines Wurfs dar.
- Die Wurfbewegung wird nicht beim Verlassen des Balls der Hand gestoppt, sondern der Wurfarm wird in dieser gleichmäßigen Bewegung bis zum Körper weiterbewegt, um den Wurf präziser zu machen.
Lob Pass
Unter einem Lob Pass (oder auch Deep Pass, falls der Wurf besonders weit ist) versteht man im American Football einen Wurf, der in einem Bogen verläuft. Er wird vor allem dann eingesetzt, wenn ein besonders weiter Wurf tief in das Feld hinein erforderlich ist. Hier erfolgt der Release relativ früh, so dass der Ball steiler in die Luft fliegt und dadurch einen hohen Bogen durchläuft, bevor er schließlich den Passempfänger erreicht. Für einen weiten Pass ist neben einem guten Wurfarm vor allem eine ausgezeichnete Technik nötig, da neben Kraft auch die Präzision eine große Rolle spielt.
Ein Lob Pass hat den Vorteil, dass eine Interception während der Flugphase praktisch unmöglich ist. Zudem kann der Wurf um Einiges weiter erfolgen als bei einem Bullet Pass. Da der Ball jedoch relativ lange in der Luft ist hat auch die Defense bessere Chancen, darauf zu reagieren und den Ball vom Passempfänger zu blocken oder gar abzufangen. Es gehört daher zu den Fähigkeiten eines guten Quarterbacks, die Situation auf dem Feld in wenigen Augenblicken korrekt zu analysieren und die beste Entscheidung zu treffen. Dazu gehört auch die Entscheidung, ob, wie unnd zu welchem Spieler der Pass erfolgt.
Bullet Pass
Der Bullet Pass stellt gewissermaßen das Gegenteil des Lob Pass dar: Der Ball wird nicht in einem hohen Bogen, sondern auf direktem Wege, nahezu in einer geraden Linie, geworfen. Die Bezeichnung "Bullet" Pass (engl. bullet = "Geschoss") leitet sich davon ab, dass ein solcher Pass in der Regel sehr hart geworfen wird. Wie bei einem Lob Pass ist auch hier das korrekte Werfen des Balls als Spiral (siehe oben) wichtig, um eine präzise Flugbahn zu garantieren.
Der Vorteil eines Bullet Pass liegt darin, dass die Defense praktisch keine Zeit hat, auf den Wurf zu reagieren und zu dem möglicherweise ungedecktem Passempfänger zu gelangen, bevor dieser den Ball fängt. Der Nachteil eines Bullet Pass besteht jedoch darin, dass die relativ niedrige Flugbahn eine Interception des Balls auf der gesamten Strecke der Flugbahn ermöglicht. Zudem ist die Wurfweite eines Bullet Pass stärker begrenzt.
Pitch
Der Pitch (auch backwards pass) ist ein Pass quer zu den Seitenlinien oder nach hinten und zählt daher nicht als Vorwärtspass. Er wird meist als kurzer Wurf über eine kleine Distanz eingesetzt und nur selten wie ein richtiger Pass geworfen.
Eingesetzt wird ein solcher Pitch in bestimmten Laufspielzügen, wie zum Beispiel den so genannten Toss Plays, bei welchen der Full Back und Half Back zur Seitenlinie rennen. Der Quarterback wirft dann den Pitch zum Full Back, der hinter dem als Blocker fungierenden Half Back läuft. Eine andere Einsatzmöglichkeit sind Trickspielzüge wie der Flea Flicker. Hierbei wird der Ball per Hand-Off an den Runningback übergeben, der antäuscht, durch die Mitte zu laufen. Dann dreht er sich um und wirft den Ball per Pitch zurück zum Quarterback, der wiederum einen meist weiten Pass zu einem ungedeckten Wide Receiver wirft. Es gibt jedoch viele Variationen dieses Spielzugs.
Pump Fake
Der Pump Fake ist ein angetäuschter Wurf des Quarterbacks. Dieser kann aus verschiedenen Gründen erfolgen, unter anderem aus den folgenden:
- Der Quarterback kann einen Pump Fake nutzen, um Zeit zu gewinnen, da eventuell zu ihm eilende Spieler der Defense dann umkehren würden, um den Passempfänger zu Boden zu bringen. In dieser gewonnenen Zeit hat ein Wide Receiver daher die Chance, sich von der Deckung eines Defense-Spielers zu befreien und ein echter Pass kann erfolgen.
- Der Pump Fake kann in Richtung eines Receivers erfolgen, der eine kurze Route läuft, um einen freien Safety-Spieler zu ihm zu locken, während ein anderer Receiver an der Seitenlinie entlangrennt. Dann wirft der Quarterback einen weiten Pass zu diesem nun möglicherweise ungedecktem Receiver.
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