- Cillin
-
Ein Cillin (auch Lisheen oder Reilig) ist ein ungesegneter Friedhof in Irland. Vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit waren Cillins der traditionelle Begräbnisort ungetaufter Kinder. Allerdings wurden hier auch Erwachsene beerdigt. So wurde speziell während der Hungersnot eine größere Anzahl Erwachsener auf diesen Plätzen beigesetzt.
Cillins wurden häufig in abseitigen Lagen errichtet. Nur Anhäufungen von Feldsteinen markieren den Ort, der so gegen eine Bewirtschaftung abgesichert wurde. Während der mittelalterlichen Periode war das getrennte Begräbnis ungetaufter Säuglinge üblich und erzeugte eine große Zahl derartiger Monumente. Gegen diese erst um 1900 beendete Praxis ist heute eine Bewegung entstanden, die die Umbettung der Leichen auf reguläre Friedhöfe betreibt (siehe Weblink).
In einigen Gebieten werden die Cillins in Landkarten angezeigt. Die verstreuten Stellen sind sehr zahlreich, obwohl bereits viele verloren gingen.
Literatur
- N. Finlay: Outside of Life: Traditions of Infant Burial in Ireland from Cillin to Cist In: World Archaeology, Vol. 31, No. 3, Human Lifecycles (2000),
Weblinks
- [1] Bewegung zur Umbettung der Gräber auf Cillins (englisch)
Kategorien:- Kultbau
- Archäologischer Fachbegriff
- Friedhof in Irland
Wikimedia Foundation.