Cilly Aussem

Cilly Aussem
Cilly Aussem im März 1930
Cilly Aussem auf einer Briefmarke aus der Serie Frauen der deutschen Geschichte

Cilly Aussem (* 4. Januar 1909 in Köln; † 22. März 1963 in Portofino, Italien) war eine deutsche Tennisspielerin. Sie gewann als erste Deutsche am 3. Juli 1931 im rein deutschen Duell gegen Hilde Krahwinkel den Titel im Dameneinzel in Wimbledon und war damit inoffizielle Weltmeisterin.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Trainiert wurde die Kölnerin Cilly Aussem zuletzt von der Tennislegende Bill Tilden, mit dem sie auch 1930 bei den französischen Meisterschaften im Mixed siegte. Außerdem siegte sie 1931 bei den französischen Meisterschaften im Dameneinzel. Im selben Jahr gewann Aussem auch die Offenen Deutschen Meisterschaften in Hamburg, bei denen sie bereits zuvor in den Jahren 1927 und 1929 erfolgreich gewesen war. Ebenso gewann sie die Meistertitel von Österreich, Argentinien und Chile.

In den Jahren 1930 und 1931 belegte Aussem den zweiten Platz der Tennis-Weltrangliste hinter der überragenden Amerikanerin Helen Wills Moody. Cilly Aussems erfolgreichstes Tennisjahr war das Jahr 1931, als sie die internationalen Turniere von Paris (French Open), Wimbledon und Österreich gewann. Dazu kommen etliche Titel im Mixed - unter anderem mit der damaligen Nr. 1 im Herren-Tennis, dem Amerikaner Bill Tilden. Während einer Südamerikareise erlitt sie Ende 1931 eine schwere Lebererkrankung, die sie später zur Beendigung ihrer Karriere zwang. Weitere Erkrankungen folgten, insbesondere mit den Augen hatte sie Probleme.

Nach langer, durch Krankheit bedingter Abstinenz vom Tennisplatz erreichte sie 1934 den neunten Platz der Weltrangliste. 1935 beendete sie nach dem frühzeitigen Ausscheiden in Wimbledon ihre Laufbahn. Zu viele Krankheiten machten ihr das Ausüben ihres geliebten Tennissports unmöglich.

Leben

Aussem war die Tochter eines reichen Kölner Kaufmannes. Auf Betreiben ihrer Mutter Helen erlernte sie mit 14 Jahren das Tennisspielen. Sie wurde Mitglied im Verein KTHC Stadion Rot-Weiss, Köln. Sie trainierte unter anderem unter Roman Najuch und Willy Hannemann, der sie 1927 zum Gewinn der deutschen Meisterschaft führte.

1936 heiratete sie in München den italienischen Diplomaten und Luftwaffen-Offizier Graf Fermo Murari dalla Corte Brà. Mit ihm zog sie nach Somalia, wo sie an Malaria erkrankte. Später zogen sie und ihr Mann an den Gardasee. Im Alter von 54 Jahren starb sie, fast völlig erblindet, nach einer Leberoperation. Sie fand ihre letzte Ruhestätte in Portofino.

Würdigung

Zu ihrem Andenken werden die Mannschaftsmeisterschaften der Juniorinnen des Deutschen Tennisbundes seit 1965 Cilly-Aussem-Spiele genannt. Am 5. Mai 1988 erschien eine Dauermarke der damaligen Bundespost mit dem Bild von Cilly Aussem. Außerdem war bis Dezember 2002 ein ICE-Zugpaar der Deutschen Bahn auf der Verbindung Ruhrgebiet - Berlin nach ihr benannt. Weiterhin wurde sie 2008 in die neugegründete Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Literatur

  • Bernd Tuchen: Ich galt als Wunderkind ... Cilly Aussem – das Leben der ersten deutschen Wimbledon-Siegerin. Shaker Media, Aachen 2008, ISBN 978-3-86858-089-1.

Weblinks

 Commons: Cilly Aussem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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