Cinema Paradiso (Kino)

Cinema Paradiso (Kino)
Cinema Paradiso am Rathausplatz

Das Cinema Paradiso ist ein Programmkino am Rathausplatz in St. Pölten. Als erstes niederösterreichisches Programmkino wurde das Cinema Paradiso (CP) nach umfangreichen Umbauarbeiten am 29. November 2002 in den Räumlichkeiten des ehemaligen C2 Kinos am St. Pöltner Rathausplatz eröffnet.[1]

Das Kino bietet einen klassischen Kinosaal mit 118 Sitzplätzen, ein sogenanntes „Beisl-Kino“ mit 60 Sitzplätzen, in dem auch während einer Vorführung gegessen und getrunken werden kann, sowie eine angeschlossene Kino-Bar, die tagsüber als Café betrieben wird.

Inhaltsverzeichnis

Cinema Paradiso

Geschichte

Die Gruppe Cinema Paradiso veranstaltete in St. Pölten bereits seit 1994 das Open Air Kino „Film am Dom“. Ab 1996 wurde vereinzelt auch das ehemalige C2 Kino, das bereits seit Jahren nicht mehr in Betrieb war, mit ausgewählten Filmen bespielt. Dieser „Kino-Club“ wurde von etwa 1500 Film-Begeisterten besucht, dadurch entstand der Wunsch, hier ein festes Programmkino zu installieren. Es war jedoch viel Überzeugungsarbeit durch den Verein notwendig, bis die öffentlichen Stellen von der Sinnhaftigkeit eines Programmkinos in St. Pölten überzeugt waren:

„Es gab viele Skeptiker am Anfang. Dass Programmkino und Arthouse Teil der Kultur sind und das es hier Bedarf dafür gibt, das wollten viele nicht erkennen“

Gerald Knell, Projektleiter Cinema Paradiso[2]

Schlussendlich gelang es dem Verein und das Projekt konnte mit Fördermitteln von Bund, Land Niederösterreich und der Stadt St. Pölten gestartet werden. In den Jahren 2001 und 2002 wurde der Umbau des alten C2 Kino geplant und ausgeführt.[3] Die Umbaukosten des 440 m² großen 2-Saal-Kinos beliefen sich auf etwa 900.000 Euro.[4]

Im als recht erfolgreich betrachteten ersten Jahr seines Bestehens hatte das Kino rund 60.000 Besucher. Dazu kommen noch etwa 5.100 Gäste des Open Air Kinos am Rathausplatz direkt vorm Cinema Paradiso, welches im Rahmen des in den Sommermonaten veranstalteten „Film- und Kulturfestival“ sozusagen den dritten Saal des CP darstellt.[5] Seit dem sind die Besucherzahlen jährlich angewachsen, sodass im Jahr 2006 insgesamt 72.593 Kinogänger gezählt wurden.[2]

Im „Zweiten Österreichischen Kreativwirtschaftsbericht“ aus dem Jahre 2006 wird das Cinema Paradiso als Fallbeispiel hervorgehoben, das zum einen „der Schließung kleiner Traditionskinos entgegenzuwirken“ versucht, und bei dem gleichzeitig der öffentliche Versorgungsauftrag im Vordergrund steht.[6]

Der Betrieb des Kinos erfolgt durch die CP Kinobetriebsgesmbh, und je nach Quelle trägt sich das Kino zwischen 50 % und 70 % aus eigenen Erträgen, der Rest wird von öffentlicher Hand und Sponsoren beigesteuert.[6][2]

Programm

Zum Filmprogramm des Cinema Paradiso gehören aktuelle Filme aus Europa sowie aus der US Independent Szene, Junges Kino aus Österreich und ausgezeichnete Filme aus dem Rest der Welt. Neben Filmfestival-Highlights werden auch Dokumentarfilme und Werke zeitgenössischer Film- und Videokünstler gezeigt. Des Weiteren kommen auch diverse Klassiker aus der Filmgeschichte auf die Leinwand, meist im Rahmen des sogenannten sonntäglichen „Filmfrühstücks“.

Neben dem vielseitigen Kinoprogramm stellt sich das Cinema Paradios auch als Plattform für (regelmäßige) Musik-, Literatur- und Kabarettveranstaltungen und Diskussionsforen dar.

Das Cinema Paradiso ist Mitglied der Europa Cinemas, einem Verein zur Förderung des europäischen Films.

Auszeichnungen

Der Umbau des alten C2 Kinos zum Cinema Paradiso wurde 2004 mit dem Niederösterreichischen Landeskulturpreis ausgezeichnet.[3]

2006 wurde das Cinema Paradiso mit dem Europa Cinemas Award in der Kategorie „Initiativen für ein junges Publikum“ (Young Audience Activities) ausgezeichnet.[7][8]

Programmkino Wr. Neustadt

Im Jahr 2005 wurde eine Initiative gestartet, auch in Wiener Neustadt ein Cinema Paradiso zu errichten, unter anderem mit Unterstützung durch Prominente wie Josef Hader, Roland Düringer und Wolfgang Murnberger, doch bis dato scheiterte dieses Projekt aus finanziellen Gründen.

Gruppe Cinema Paradiso

Seit 1994 veranstaltet die Gruppe Cinema Paradiso das meist viertägige Open Air Kino „Film am Dom“ auf dem St. Pöltner Domplatz. Dieses hat bei freiem Eintritt jährlich etwa 10.000 Besucher.

In den letzten Jahren verstärkte die Gruppe ihre Aktivitäten im Bereich Open Air Kino österreichweit und war 2006 unter anderem beim 10. WACHAUfilmFESTIVAL in Krems an der Donau, beim Sommer-Kino(T)raum in Wiener Neustadt, beim Alpen-Adria Filmfestival in Gmünd in Kärnten und auch beim Sommer am Sparkassenplatz in Innsbruck vertreten.

Weblinks

Quellen

  1. CP: Eröffnung: 29. November 2002. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
  2. a b c pressetext.at: Das beste Kino Europas befindet sich in Niederösterreich. 15. November 2006. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
  3. a b nextroom: Cinema Paradiso. 14. Mai 2005. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
  4. wienweb.at: Cineastenperle. Zwischen Wirtshauskino und Cine-Plex?. 27. November 2002. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
  5. Pressedienst des Landes Niederösterreich: Cinema Paradiso zieht Ein-Jahres-Bilanz. 25. November 2003. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
  6. a b „creativ wirtschaft austria“: Zweiter Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht (PDF; 8,4MB). S.60. 2006.
  7. ORF Niederösterreich: Cinema Paradiso ist bestes Kino Europas. 15. November 2006. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
  8. Mediadesk Österreich: 11th Annual Europa Cinemas Conference (16-19 November 2006). Europa Cinemas Award 2006 (PDF; 42kB). Paris, 21. November 2006. Zuletzt abgerufen am 3. März 2007.
48.20544179722215.623352527778

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