Clara Elisabeth Gräfin von Platen

Clara Elisabeth Gräfin von Platen

Clara Elisabeth Gräfin von Platen-Hallermund (* 14. Januar 1648; † 30. Januar 1700 auf Schloss Monplaisir in Hannover) war die Mätresse des späteren Kurfürsten Ernst August von Braunschweig-Lüneburg und Drahtzieherin in der Königsmarck-Affäre.

Leben

Clara Elisabeth war die älteste Tochter des Georg Philipp von Meisenbug und seiner Ehefrau Anna Elisabeth von Meisenbug. Ihr Vater versuchte sie und ihre Schwester Catharina am französischen Hof zu Versailles unterzubringen. Nach deren Ablehnung zogen sie an den Hof des Herzogs Ernst August von Braunschweig-Lüneburg. Am Hof zu Hannover wurde sie Hofdame der Herzogin Sophie von der Pfalz.

Sie errang die Gunst des Herzogs und übte großen Einfluss auf ihren Liebhaber aus. Aus der Liaison gingen ein Sohn und eine Tochter hervor:

  • Ernst August (1674–1726)
  • Sophie Charlotte (1675–1725), spätere Baronin von Kielmansegg und Countess of Leinster and Darlington
∞ 1701 Baron Johann Adolf von Kielmansegg (1668–1717)

Im September 1673 heiratete Clara Elisabeth in Hildesheim den Prinzenerzieher Franz-Ernst Graf von Platen-Hallermund (1637–1709), Sohn des Freiherrn Erasmus von Platen und dessen dritter Ehefrau Margaretha Katharina von Alvensleben. Ihr Mann machte sehr schnell Karriere, er wurde Ministerpräsident und zum Grafen erhoben. Zur gleichen Zeit war ihre Schwester, Catharina von Busche, die Mätresse des Prinzen Georg Ludwig, bis zu dessen Heirat (1682) mit der Prinzessin Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg-Celle.

Endlose Familienquerelen des Herzogs nutzte die Gräfin von Platen zu ihren Gunsten aus und galt als die mächtigste Frau Hannovers. Als 1688 der schwedische Graf Philipp Christoph von Königsmarck in die Dienste des Herzogs eintrat, konnte sie sich dem Charme des siebzehn Jahre jüngeren äußerst gutaussehenden Lebemannes nicht entziehen. Ob sie ein Liebesverhältnis eingingen ist nicht bekannt. Im Januar 1694 versuchte sie ihre Tochter mit dem Grafen zu verheiraten, doch Königsmarck lehnte ab, darauf verschlechterte sich das Verhältnis zwischen der Platen und dem Grafen zusehends. Sie galt als Drahtzieherin in der „Königsmarck-Affäre“, wobei der Graf spurlos verschwand und die Kurprinzessin auf Schloss Ahlden gefangen gesetzt wurde. Nach ihrem Tod waren Abschriften eines Geständnisses im Umlauf, das sie auf ihrem Totenbett gemacht haben soll. In welchem gab sie ihre Mitschuld an Königsmarcks Tod zu. Das Originaldokument selber ist allerdings nie aufgetaucht.[1]

Einzelnachweise

  1. Thea Leitner: Skandal bei Hof, S. 68, Ueberreuter, 1993, ISBN 3800034921

Literatur

  • Paul Gerhard Zeidler: Elisabeth von Platen, eine deutsche Pompadour. Roman 1921
  • Paul Morand: Sophie Dorothea von Celle. Die Geschichte eines Lebens und einer Liebe. Christian Wegner Verlag 1968, ISBN 3-980-02260-9
  • Thea Leitner: Skandal bei Hof - Frauenschicksale an europäischen Königshöfen. Piper Verlag München 1997, ISBN 3-492-22009-6

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