Classic Gaming

Classic Gaming

Als Retrospiel werden im Allgemeinen ältere Computerspiele bezeichnet. Besonders oft wird als die Grenze zu Retrospielen die Zeit des Umbruchs zu der überwiegenden Veröffentlichung von 3D-Spielen zur Mitte der neunziger Jahre gesehen, die durch leistungsfähigere CPUs in PCs und neue Konsolen, insbesondere der PlayStation, eingeläutet wurde. Dem Prinzip Retro folgend verschiebt sich jedoch diese Grenze, häufig werden bereits Spiele bis zum Ende der Neunziger als Retrospiele angesehen.

Ferner hat sich der Begriff Retrospiel auch als Genrebezeichnung etabliert und bezeichnet als solche Computerspiele bis zum Ende der 8-Bit-Ära (ca. 1970 bis ca. 1985), wie etwa Pong oder Pac-Man, die sich nicht eindeutig in eines der heute üblichen Genres einordnen lassen und daher eben nur als „Retro“ eingestuft werden. Es handelt sich hierbei durchaus um eine aktuelle Entwicklung in der Computerspielszene, welcher sich auf alte Spiele und Spielekonsolen konzentriert. Dieser Trend entstand zum Ende der 1990er Jahre und erfreut sich seit dem immer größerer Beliebtheit.

Inhaltsverzeichnis

Gründe

Im Allgemeinen kann man zwei Hauptgründe für diesen Trend ausmachen.

Zum Einen sind viele der heute erwachsenen Computerspieler mit den Anfängen der Computerspielentwicklung Ende der 80er und Anfang der 90er aufgewachsen, für die die damaligen Spiele sehr prägend waren. Leider sind viele Spielegenres heutzutage fast ausgestorben, darunter unter anderem Adventures, Jump'n'Runs, Puzzlespiele und Side-Scroller, weil die Spieleindustrie kein Marktpotential für diese Gattungen sieht. Aus Mangel an aktuellen Alternativen und aus Nostalgie konzentriert man sich wieder auf die alten Klassiker.

Der zweite Grund ist, dass viele Spieler der heutigen Spieleindustrie vorwerfen, rein kommerziell zu handeln und somit jegliche kreative Spielidee zu unterdrücken. Stattdessen veröffentlichen sie nur noch Fortsetzungen, deren einzige Weiterentwicklung in der Grafikqualität aber nicht in kreativen Spielkonzepten liegt.

Ziele

Motive für Retrospiele sind vor allem alte Spieleklassiker zu erhalten und sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darunter ist vor allem das Interesse, dass alte Spiele als Freeware veröffentlicht werden, um sie aus der rechtlichen Grauzone Abandonware zu holen. Ein weiteres Ziel ist es, alte Spiele wieder auf modernen Betriebssystemen lauffähig zu machen. Dieses äußert sich vor allem in der Entwicklung von Interpretern, Emulatoren und Remakes. Außerdem werden zahlreiche Spiele, die nie für den deutschen Markt lokalisiert wurden, aus dem Japanischen oder Englischen ins Deutsche übersetzt.


Reaktionen der Spieleindustrie

Gerade in den letzten beiden Jahren hat allerdings auch die Spieleindustrie die Zielgruppe der alten Spieler für sich entdeckt. So kommen bemerkenswerterweise immer mehr klassische Spiele auf aktuellen Konsolen als eine Art Sampler raus. Ein Beispiel hierfür ist die Konami Arcade Classics Kompilation für das Nintendo DS oder die SEGA Mega Drive Ultimate Collection für die Xbox 360 bzw. die Playstation 3. Bei diesen Kompilationen werden meistens mehr als 10 oder 20 alter Spiele in einem Paket an den Kunden gebracht. Ein weiterer Absatzmarkt für Retrospiele ist außerdem der Markplatz der Xbox-Live, auf dem HD-Versionen von Klassikern wie Street Fighter zu erwerben sind.

Projekte

Interpreter

Emulatoren

Siehe auch

Literatur

  • Konrad Lischka: Spielplatz Computer. Kultur, Geschichte und Ästhetik des Computerspiels], ISBN 3-88229-193-1
  • Mathias Mertens, Tobias O. Meissner: Wir waren Space Invaders. ISBN 3-8218-3920-1

Weblinks


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