Claudia Crawford

Claudia Crawford

Claudia Crawford, geborene Wiesemüller, geschiedene Nolte (* 7. Februar 1966 in Rostock) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie war von 1994 bis 1998 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule in Rostock machte Crawford ab 1982 eine Lehre zur Elektronikfacharbeiterin. 1985 bestand sie das Abitur und absolvierte dann ein Ingenieurstudium für Automatisierungstechnik und Kybernetik an der Technischen Hochschule Ilmenau, welches sie 1990 als Diplom-Ingenieur beendete. Danach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TH Ilmenau tätig.

Crawford ist katholisch und war während ihrer Zeit an der Hochschule auch in der Katholischen Studentengemeinde Ilmenau aktiv. Sie ist verheiratet.

Partei

Im Oktober 1989 arbeitete sie zunächst beim Neuen Forum in der DDR mit und trat dann im Februar 1990 in die CDU ein. Von 1992 bis 1994 war sie Mitglied im CDU-Landesvorstand von Thüringen und von 1996 bis 2000 im Präsidium der CDU Deutschlands.

Seit Januar 2006 ist Crawford Leiterin des Auslandsbüros Serbien der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Belgrad.

Abgeordnete

Von März bis Oktober 1990 gehörte sie der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an und zählte zu den 144 von der Volkskammer gewählten Abgeordneten, die am 3. Oktober 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages wurden. Im Bundestag war sie von 1991 bis 1994 frauen- und jugendpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Von Januar 1999 bis Oktober 2002 war sie Beauftragte der CDU/CSU-Fraktion für die Belange von Behinderten und von 2002 bis 2005 stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses Vereinte Nationen und Länderbeauftragte des Deutschen Bundestages für die Republik Moldau.

2002 zog sie über die Landesliste Thüringen in den Deutschen Bundestag ein, bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 hat sie das Direktmandat des Wahlkreises Gotha – Ilm-Kreis nicht gewinnen können und verpasste den Einzug über Landesliste als Vierte knapp. Im Mai 2008 verzichtete sie auf die Möglichkeit, für Bernward Müller in den Bundestag nachzurücken.

Öffentliche Ämter

Nach der Bundestagswahl 1994 wurde sie am 18. November 1994 als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen (Kabinett Kohl V). Sie war bei ihrer Ernennung 28 Jahre alt und damit das bisher jüngste Mitglied einer deutschen Bundesregierung. Am 30. November 1994 leitete sie zudem erstmals den EU-Ministerrat und war damit die bisher jüngste EU-Ratspräsidentin. Nach der Bundestagswahl 1998 schied sie am 26. Oktober 1998 aus der Regierung aus.

Literatur

  • Mechtild Jansen: Das Claudia-Nolte-Phänomen, Dietz, Bonn 1997
  • Harald Martenstein: Die Mönchsrepublik - Erotik in der deutschen Politik von Adenauer bis Claudia Nolte, Reclam, Leipzig,1997

Weblinks


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