- Clavia
-
Die Firma Clavia DMI ist ein in Stockholm ansässiger Hersteller von elektronischen Musikinstrumenten mit derzeit rund 20 Mitarbeitern.
Inhaltsverzeichnis
Firmengeschichte
Clavia wurde 1983 von Hans Nordelius, selbst Keyboarder, gegründet. Bis 1998 wurden elektronische Drumcomputer/E-Drums mit der Bezeichnung ddrum hergestellt. Die Ddrum-Reihe wird nicht mehr von Clavia produziert, sondern wurde vom amerikanischen Distributor Armadillo Enterprises aufgekauft und weitergeführt. Kurios ist das sogenannte ddrum 3-Bike, welches nie in Serie hergestellt wurde, aber im Motorradbau eine neue Perspektive aufzeigt.
Seit der Veröffentlichung des Nord Lead 1995 konzentriert sich die Firma auf die Entwicklung von Tasteninstrumenten.
Instrumente
Musiker, die Instrumente von Clavia spielen, rühmen neben dem Klang die Verarbeitungsqualität, die einfache Bedienung und die langfristige Pflege der Modelle durch Updates und Bereitstellen neuer Sounds.
Eine Besonderheit der von Clavia hergestellten Instrumente ist der „Pitchstick“, der anstelle eines Pitchwheels für die Tonhöhenbeugung bei den Instrumenten mit Tastatur zuständig ist. Instrumente von Clavia fallen wegen der kräftigen roten Farbgebung des Instrumentengehäuses auf. Außerdem verzichtet der Hersteller auf grafische Displays und zeigt den Status der Instrumente über Einzeldioden, Diodenketten und 7-Segment-Anzeigen (maximal dreistellig!) an[1].
Die Produktpalette von Clavia besteht aus Synthesizern und Simulatoren von klassischen Tasteninstrumenten der Rock- und Jazz-Musik.
Seit 1995 stellt Clavia Synthesizer her. Mit dem Nord Lead wurde der erste virtuell analoge Synthesizer auf den Markt gebracht. Der 4-stimmige Nord Lead konnte mit einer Erweiterungsplatine auf 12 Stimmen aufgerüstet werden und erlangte in recht kurzer Zeit Kultstatus.
1998 folgt der 16-stimmige Nord Lead 2, der mit einigen Verbesserungen (Distortioneffekt, verbesserte Filteralgorithmen, usw) auf den Markt kam. Er wird immer noch in erweiterter Form als Nord Lead 2X hergestellt.
Der 24-stimmige Nord Lead 3 erschien als komplette Überarbeitung des Vorgängers auf dem Markt. Besonders hervorzuheben sind neben jetzt 3 statt 2 Oszillatoren, erweiterten Frequenzmodulationsmöglichkeiten die Endlosdrehregler mit LED-Kränzen, an denen man die genaue Reglerstellung auch im dunklen ablesen kann.
Ein besonderes Instrument brachte Clavia mit dem Nord Modular auf den Markt. Dieser besteht aus einem Hardwareinstrument mit bis zu 32 Stimmen und einem Computerprogramm, mit dem ein Modularsynthesizer dargestellt und verschaltet werden kann. Die Verschaltung der einzelnen Module (Oszillatoren, Filter, Stepsequenzern, Vocoder, Effektgeräten, Amps etc.) erfolgt am Computer (Microsoft Windows und Mac OS). Dabei entfallen die typischen Beschränkungen gegenüber reinen Modularsystemen, bei denen jeder Baustein physikalisch vorhanden sein muss. Die Beschränkung liegt im Falle des Nord Modular nur in der im Instrument bereitgestellten Rechenleistung. Die Hardware besitzt analoge Eingänge, damit die Bausteine auch auf externe Signale angewendet werden können, zum Beispiel bei der Nutzung des Instruments als Vocoder oder Effektgerät.
Erwähnenswert wäre noch der Nord Micro Modular, der mit der gleichen Software wie die großen Modelle konfiguriert wurde, aber am Gerät selber über eine geringere Rechenleistung verfügte. Er wird heute am ehesten als Effektgerät benutzt. Im Gegensatz zu konkurrierenden Computerlösungen (Plugins), bei denen die Klangerzeugung der PC übernimmt, setzen die Modular-Instrumente auf eigenständige Hardware mit entsprechender Ausfallsicherheit im Bühnenbetrieb.
2007 wurde der Nord Wave, ein virtuell-analoger und samplebasierter Synthesizer veröffentlicht.
Clavia produziert auch die mit zwei Manualen ausgestatteten Orgel-Simulatoren C1 und C2. Während die C1 nur die Hammond B3, Vox Continental und Farfisa Compact Deluxe beinhaltete, wurde bei der C2 eine Kirchenorgel ergänzt.
Der Nord Stage (EX) ist als Stage-Piano konzipiert. Neben einer an der C1 orientierten Orgel-Simulation verfügt er über Tasteninstrumente wie das Fender Rhodes, das Wurlitzer, das Clavinet und verschiedene Flügel und Klaviere. Zusätzlich steht eine virtuell-analoge Synthesizersektion zur Verfügung. Das Instrument ist mit 88 (gewichtete Tastatur), 76 und 73 Tasten erhältlich und multitimbral ausgelegt.
Der Nord Electro verfügt, bis auf den Synthesizer und die Multitimbralität, über die selben klanglichen Möglichkeiten wie der Nord Stage. Er ist mit 73 und 61 ungewichteten Tasten aktuell in der dritten Generation erhältlich.
Zeitlinie der Instrumente von Clavia
- 1983-1998 ddrum in verschiedenen Ausführungen
- 1995-1998 Nord Lead, Nord Rack
- 1998-2003 Nord Lead 2, Nord Rack 2
- 1997-2003 Nord Modular, Nord Modular Rack, Micro Modular
- 2003-2009 Nord Modular G2/G2X
- 2001-2005 Nord Electro, Nord Electro 2, Nord Electro 2 Rack, 2008 Nord Electro 3
- 2001-2007 Nord Lead 3
- Nord Lead 2X, Nord Rack 2X
- 2005-2011 Nord Stage, 2008 Nord Stage EX, Nord Stage 2
- 2007-2009 Nord C1, 2009 Nord C2
- 2007 Nord Wave
Weblinks
Commons: Clavia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetseite von Clavia
- Timeline Bisher erschienene Instrumente von Clavia
- Das ddrum 3-Bike von Clavia
- Darstellung der klanglichen Möglichkeiten der Nord C2 (englisch)
Einzelnachweise
Kategorie:- Hersteller von elektronischen Musikinstrumenten
Wikimedia Foundation.