Claviorganum

Claviorganum

Unter einem Claviorganum versteht man ein Tasteninstrument, das Cembalo und Pfeifenorgel zugleich ist. Die Orgel dient dann als Gestell für das Cembalo und entspricht in ihrer Größenordnung einer Truhenorgel.

Diese Instrumente können zwei Manuale aufweisen, wobei sich das Orgelwerk vom unteren Manual anspielen lässt. Gleichzeitig können von diesem Manual auch Register des Cembalos angespielt werden, wenn es sich um ein zweimanualiges Cembalo handelt. Es gibt auch Claviorgana mit nur einem Manual. Das Orgelwerk verfügt oft über in Bass und Diskant geteilte Register. Das Claviorganum ist seit der Mitte des 15. Jahrhunderts belegt, die meisten bis heute erhaltenen Instrumente sind jedoch nicht mehr spielbar. Ende des 18. Jahrhunderts entstand auch die seltene Kombination eines Tafelklaviers mit einer Kleinorgel.

Das Salzburger Claviorganum von 1591

In Salzburg befindet sich ein Claviorganum, das Josua Pockh im Jahr 1591 baute. Nach einer Restaurierung in den Jahren 1972–1974 ist das Instrument wieder spielbar. Das einmanualige Instrument hat einen Manualumfang von CDEFGA-f³ und verfügt über drei Register:

  • Spinett 8' (ungeteilt)
  • Regal 8' (Teilung Bass/Diskant bei d¹/dis¹, nur bis zum Ton a² ausgebaut, kurze offene Resonatoren)
  • Flöte 4' (Teilung Bass/Diskant bei d¹/dis¹, gedackt aus Ahorn)

Das Regal steht hinter einer Klappe und kann wahlweise mit geöffneter oder geschlossener Klappe gespielt werden. Die Windversorgung erfolgt durch zwei fünffältige Keilbälge, die mit Schnüren aufgezogen werden. Der Winddruck beträgt 80 mm WS. Die Stimmung ist mitteltönig mit a¹ ≈ 466 Hz.

Vom Spinett sind die Stege, der Stimmstock und die Deckenleiste erhalten, die fehlenden Teile wurden im Rahmen der Restaurierung neu gebaut. Das Regal fehlte und wurde im Zuge der Restaurierung neu gebaut. Die Flöte ist nahezu vollständig erhalten.

Quellen

  • Hülle der Langspielplatte „Das Claviorganum“, harmonia mundi, 1987, HM 823 A

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