- Clibanarius
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Clibanarius (von griech. Klibanophoros, ursprünglich von persisch criba-pana-bara) nennt man die überschwere Version eines Kataphrakten mit Ganzkörperpanzerung für Reiter und Pferd. Bereits in der Antike wurde die Bezeichnung irrtümlich auf das lateinische Wort clibanus („Ofen“) zurückgeführt; tatsächlich aber geht man in der Forschung heute davon aus, dass die Wurzel im mittelpersischen Wort crībān („eiserner Nackenschutz“) zu suchen ist.
Die Clibanarii wurden zuerst von den iranischen Parthern und Sassaniden eingesetzt, dann von den Römern übernommen und in der Spätantike von den Byzantinern weiter perfektioniert. Folgt man den Argumentationen von Mariusz Mielczarek, so unterscheiden sich der Clibanarier vom Kataphrakten nicht durch seine Bewaffnung sondern durch die Kampfesweise.[1] Beide seien zwar schwer gepanzert und mit dem contus bewaffnet gewesen, die Clibanarier wurden aber zusammen mit berittenen Bogenschützen in gemischten Verbänden eingesetzt während die Kataphrakten in geschlossenen -d. h. unvermischten - Einheiten operierten. Diese unterschiedlichen Vorgangsweisen wurden immer auf den jeweiligen Gegner abgestimmt.
Sowohl die persischen als auch die byzantinischen Panzerreiter unterlagen im 7. Jahrhundert der viel wendigeren und leichten Kavallerie der Araberstämme.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung von clibanarius
Das Wort clibanus ist eine Dissimilation aus dem Altindischen und von der Bezeichnung „griva“ - Nacken, abzuleiten, das ins Mittelpersische als grivban und ins Neupersische als gireban Eingang gefunden hat. Auch das lateinische criban od. clibanus „den Nacken schützend“ leitet sich hiervon ab. Durch das Suffix -arius wird ein clibanarius daher zu einem „mit grivban versehenen“.
Laut F.Rundgren[2] wäre in diesem Zusammenhang eine Entwicklung der Bedeutung von Nackenschützer zu Panzerhemd nicht auszuschließen. Im Lateinischen gibt es auch zwei ähnliche Wörter die leicht verwechselt werden können:
- clibanum (Panzerhemd) und
- clibanus (Ofen).
Dadurch sind auch deren Ableitungen voneinander zu trennen, d.h.
- clibanarius (Bäcker) im Gegensatz zu
- clibanarius (Panzerhemdträger).
Die Bezeichnung der antiken Panzerreiter als Kataphrakt und Clibanarier bedeuteten also offensichtlich dasselbe.
Literatur
- Ortolf Harl: Die Kataphraktier im Römischen Heer – Panegyrik und Realität. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Jg. 43, Teil 2, ISSN 0076-2741, S. 601–627.
- Mariusz Mielczarek: Cataphracti and Clibanarii. Studies on the heavy armoured cavalry of the ancient world. Oficyna Naukowa MS, Lodz 1993, ISBN 83-85874-00-3 (Studies on the history of ancient and medieval art of warfare 1).
Einzelnachweise
siehe auch
Weblinks
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