- Closed world assumption
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Die Closed world assumption (deutsch: Annahme zur Weltabgeschlossenheit) bei der Modellierung von Sachverhalten (Wissensrepräsentation) sagt aus, dass alles, was nicht explizit als wahr bewiesen werden kann, als falsch bezeichnet wird: Alles, was also nicht modelliert ist, existiert im Modell auch nicht und ist nicht beweisbar, also falsch, das heißt nicht ableitbar. In der Prädikatenlogik gilt diese Annahme nicht.
Beispiele
Beispiele für closed world assumption
- Bus- oder Bahnfahrpläne
- Falls ein Bus oder Zug planmäßig ausschließlich jede volle Stunde abfährt, ist der Umkehrschluss, dass er zu anderen Zeiten nicht abfährt, durchaus legitim.
- Just-in-time-Kompilierung
- Zur Laufzeit eines Computerprogrammes kann davon ausgegangen werden, dass eine innerhalb eines Codeblockes nicht veränderte Variable während der Abarbeitung des Codeblockes konstant bleibt. Darauf basierend können Optimierungen vorgenommen werden, die zur Übersetzungszeit nicht zulässig wären.
Beispiel für open world assumption
- Telefonauskunftsystem
- Wenn eine Nummer im System ist, dann kann Auskunft darüber erteilt werden. Es kann aber nicht geschlossen werden, wer nicht im Telefonbuch steht, hat auch kein Telefon, da es Personen gibt, die sich nicht eintragen lassen. Hier ist die Annahme der Weltabgeschlossenheit also nicht sinnvoll.
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