- Conitz
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Chojnice Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Chojnice Fläche: 21,05 km² Geographische Lage: 53° 42′ N, 17° 33′ O53.717.55Koordinaten: 53° 42′ 0″ N, 17° 33′ 0″ O Einwohner: 39.742 (30. Juni 2007[1]) Postleitzahl: 89-600 bis 89-620 Telefonvorwahl: (+48) 52 Kfz-Kennzeichen: GCH Wirtschaft und Verkehr Straße: Okonek–Tczew Schienenweg: von/nach Piła, Tczew, Szczecinek, Bydgoszcz Nächster int. Flughafen: Danzig Gemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Arseniusz Finster Adresse: Stary Rynek 1
89-600 ChojniceWebpräsenz: www.miasto.chojnice.pl Chojnice [xɔɪ̯ˈɲiʦɛ] (deutsch Konitz oder Conitz, kaschubisch Chònice) ist eine Stadt im Norden Polens in der Wojewodschaft Pommern mit 40.000 Einwohnern (2004). Sie liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Danzig (Gdańsk) und nördlich von Tuchola (Tuchel) in der Puszcza Tucholska (Tucheler Heide). 1772 bis 1919 gehörte die Stadt zu Westpreußen, seitdem wieder zu Polen. Chojnice liegt wie Danzig in der Kaschubei.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
- 1205 wurde Conitz (Chojnice) im ostpommerschen Herzogtum der Samboriden gegründet[2]
- 1308 eroberte der Deutsche Orden das Herztogtum der Samboriden
- 1410 besetzten polnische Truppen nach der Schlacht bei Tannenberg für kurze Zeit die Stadt
- 1440 wurde die Stadt Mitglied im Preußischen Bund
- 1446 brach Konitz die Verbindungen zu den Preußischen Ständen ab
- 1454 schlug in der Schlacht von Konitz das Heer des Ordens das größere Heer des polnischen Königs. Die Truppe des Ordens bestand großenteils aus im deutsch-römischen Reich angeworbenen Söldnern. Der König von Polen hatte Schwierigkeiten gehabt, sein Heer zusammen zu bekommen.
- Im 2. Thorner Frieden von 1466 trat der Deutsche Orden die Stadt an die polnische Krone ab. Sie kam zur Woiwodschaft Pommern in Königlich-Preußen (Polnisch Preußen)
- 1729 wurde der Astronom Johann Daniel Titius in Konitz geboren
- 1772 kam die Stadt mit der 1. Polnischen Teilung zum Königreich Preußen und gehörte nun bis 1919 zur preußischen Provinz Westpreußen, zwischenzeitlich zur (vereinigten) Provinz Preußen.
- 1900 kam es in Konitz zur Konitzer Mordaffäre infolge des Mordes an dem Gymnasiasten Ernst Winter, der von dem Verleger und Politiker Wilhelm Bruhn als jüdischer Ritualmord bezeichnet worden war. Bei einem Pogrom wird die Synagoge niedergebrannt.
- 1919 wird Konitz/Chojnice nach dem Versailler Vertrag wie der größte Teil Westpreußens an Polen abgetreten.
- 1939–1945 wurde die Stadt vom Deutschen Reich annektiert und in den Reichsgau Danzig-Westpreußen eingegliedert.
Gemeinde
Die Landgemeinde, zu welcher die Stadt nicht gehört, umfasst ein Gebiet von 458,34 km², auf dem 15.723 Menschen (2005) leben. Dazu gehört u.a. der Ort Krojanty, Swornegacie (Schwornigatz).
Söhne und Töchter der Stadt
- Emil Albert Friedberg (1837–1910), Kirchenrechtler
- Willi Apel (1893–1988), Musikologe
- Johann Ernst Gotzkowski (1710–1775)
Städtepartnerschaft
Seit 1996 führt Chojnice mit Emsdetten eine Städtepartnerschaft.
Kultur
Seit einigen Jahren findet im Juli das "Festiwal Folkloru" statt. Internationale Gruppen treten mit Volksmusik auf. Aus Polen nehmen Kaschuben aus verschiedenen Städten und Dörfern teil, auch aus Chojnice. Das Festival findet nicht nur in Chojnice statt, sondern jeweils einen Tag in den teilnehmenden kaschubischen Städten und Dörfern.
Persönlichkeiten
- Dieter Bogatzki (1942-2000), Leichtathlet
Verweise
Literatur
- Helmut Walser Smith: Die Geschichte des Schlachters. Mord und Antisemitismus in einer deutschen Kleinstadt. Wallstein Verlag, Göttingen 2002, ISBN 3-89244-612-1.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
- ↑ Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 633-636.
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