- Constance Markiewicz
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Constance Georgine Markiewicz, Countess Markiewicz, geborene Gore-Booth (* 4. Februar 1868 in London; † 15. Juli 1927 in Dublin), war eine irische Freiheitskämpferin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Herkunft, Familie und erste Aktivitäten
Constance Gore-Booth wurde am 4. Februar 1868 als älteste Tochter von Sir Henry Gore-Booth, einem protestantischen Anglo-Iren, in Buckingham Gate in London geboren. Sie wuchs auf dem Familiensitz Lissadell House im County Sligo auf. Gemeinsam mit ihrer Schwester Eva Gore-Booth (* 1869) war sie mit William B. Yeats befreundet, von dem sie sowohl politisch wie auch künstlerisch beeinflusst wurde. Insbesondere ihre Schwester Eva war später auch dichterisch tätig.
1893 ging Constance Gore-Booth nach London, um an der Slade School of Art Malerei zu studieren. Wenig später setzte sie ihre Studien an der Académie Julian in Paris fort. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann, den polnischen Maler und Grafen Kazimierz Dunin-Markiewicz kennen. Am 1. September 1900 heirateten sie. Danach ließen sie sich gemeinsam in Dublin nieder. 1903 war sie am Abbey Theatre als Schauspielerin tätig, wo sie Maud Gonne, eine ihrer späteren Weggefährtinnen, vor allem beim Kampf um die Unabhängigkeit Irlands kennenlernte.Bald trat Constance Markiewicz der von Maud Gonne im Jahre 1900 gegründeten Vereinigung Inghinidhe na hÉireann („Töchter Irlands“) bei. Dies war eine feministische Organisation mit dem Ziel einer politischen Beteiligung auch für Frauen sowie deren Kampf um die Unabhängigkeit Irlands. Als Vertreterin von Inghinidhe na hÉireann trat Markiewicz 1908 der Sinn Féin Partei bei. Die Sinn Féin (irisch: „wir selbst“) war am 28. November 1905 von Arthur Griffith gegründet worden. Die Partei war gegen eine politische Zusammenarbeit mit der britischen Administration sowie für einen unbewaffneten Widerstand.
1907 wurden in Großbritannien die Boy Scouts gegründet, eine Organisation, die nach britischem System auch in Irland aufgebaut wurde. Der indirekte britische Einfluss war für die irischen Patrioten natürlich nicht tragbar. C. Markiewicz gründete 1909 eine eigene Jugendgruppe, vorerst unter dem Namen Red Branch Knights. Nach einem Treffen mit Hobson, einem führenden Mitglied der Irischen Republikanischen Bruderschaft (IRB), nahm die Gruppe den Namen Fianna na hÉireann an. Dort wurden die späteren Freiheitskämpfer der Irish Citizen Army (ICA) herangebildet.
1911 wurde Markiewicz verhaftet, weil sie gemeinsam mit Helena Moloney auf einer IRB-Veranstaltung gegen die Ankunft König Georgs V. in Irland protestierte. 1913 nahm sie an einem Ernährungsprogramm für arme Kinder in Dublin sowie an der Organisation einer Kantine in der Liberty Hall teil. Im selben Jahr wurde sie Schatzmeisterin der Irish Citizen Army.Abgeordnete und Arbeitsministerin
Als Mitglied der ICA nahm sie am Osteraufstand von 1916 teil, worauf sie von der britischen Regierung festgenommen und zum Tode verurteilt wurde. Sie war zuerst im Gefängnis von Aylesbury, danach in Kilmainham Gaol in Dublin arrestiert. Da die Todesstrafe bei Frauen nicht angewandt wurde, wurde die Strafe in lebenslängliche Haft umgewandelt.
Nach einer Generalamnestie 1917 kam Constance Markiewicz frei. Ihre Rückkehr nach Irland als eine der wenigen Kämpferinnen im Aufstand wurde zu einem Triumphzug. Die Iren feierten sie als Heldin. In dieser Zeit konvertierte sie zum Katholizismus. Wenig später trat sie für die Verbesserung der Haftbedingungen politischer Häftlinge ein.
1918 wurde sie für sechs Monate im Holloway-Gefängnis in London eingesperrt, diesmal weil sie gegen den Beitritt der Iren in die britische Armee kämpfte. Während sie im Gefängnis saß, wurde sie als einzige Frau im Dezember 1918 als eines der 73 Mitglieder der Sinn Féin in das britische Unterhaus gewählt. Nach ihrer Freilassung 1919 trat sie dem neugebildeten irischen Parlament (Dáil Éireann) bei, das in der Zwischenzeit von den in Dublin versammelten Unterhausabgeordneten der Sinn Féin gegründet worden war. Am 2. April 1919 wurde Markiewicz Arbeitsministerin in der Regierung von Eamon de Valera.Am 6. Dezember 1921 trat ein Friedensvertrag zwischen Irland und Großbritannien in Kraft, bei dem der Teilung der Insel zugestimmt wurde. Markiewicz stimmte damit nicht überein und verließ die Regierung im Januar 1922 gemeinsam mit Eamon de Valera und anderen. Sie ging für kurze Zeit in die USA, um für die vollständige Unabhängigkeit einzutreten und dafür Geld aufzutreiben. Während des Bürgerkriegs vom Mai 1922 bis Juni 1923 griff sie wieder zu den Waffen. Nach ihrer Wiederwahl in das Parlament 1923 trat sie der Partei Fianna Fáil anlässlich ihrer Gründung im Jahre 1926 bei.
Im Juni 1927 wurde sie erneut in das Parlament gewählt. Sie war die erste und lange Zeit auch einzige Ministerin in der irischen Regierung (erst 1979 wurde mit Máire Geoghegan-Quinn wieder eine Frau Ministerin).
Markiewicz starb vermutlich an den Folgen einer Tuberkulose am 15. Juli 1927 im Patrick-Dunn-Spital in Dublin und wurde zwei Tage später auf dem Dubliner Glasnevin-Friedhof begraben.
Werke
- A Battle Hymn. (1954)
- A Call to the Women of Ireland. (1918)
- Fianna Handbook. (1914)
- James Connolly’s Policy and Catholic Doctrine. (1923/24)
- Prison Letters. (1934 herausgegeben)
- What Irish Republicans stand for. [1923]
- Memories
- Tom Clark and the First day of the Republic
- Lark, the Fianna, and the King’s Visit
- The King’s Visit
- Going to Jail
- Mr Griffith
- Mr. Griffith and Mr. Healy
- A Note on Eamon De Valera
Literatur
- Marta Petrusewicz: Irlandski sen. Zycie Konstancji Markiewiczowej – komendantki IRA (1868-1927)
Weblinks
- FemBiografie Constance Markiewicz von Swantje Koch-Kanz mit Zitaten, Links und Literaturangaben
- Homepage des Oireachtas
Arbeitsminister der Republik IrlandDas Arbeitsministerium existierte von 1919 bis 1922 und erneut von 1966 bis 1997.
Arbeitsminister 1919–1922: Constance Markiewicz | Joseph McGrath | Patrick Hogan
Arbeitsminister 1966–1997: Patrick Hillery | Joseph Brennan | Michael O’Leary | Gene FitzGerald | Tom Nolan | Liam Kavanagh | Gene FitzGerald | Liam Kavanagh | Ruairi Quinn | Gemma Hussey | Bertie Ahern | Michael O’Kennedy | Brian Cowen | Mervyn Taylor | Máire Geoghegan-Quinn | Mervyn Taylor | John O’Donoghue
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